Helmut Koerschgen hat geschrieben:Mich irritiert sehr, in was für einer schlechten Grundordnung wir teilweise Spielen. Im Angriff wie in der Defensive, wobei sich das oft auch gegenseitig bedient. Die Abstände zwischen den verschiedenen Mannschaftsteilen stimmt oft überhaupt nicht.
Ich finde wir haben heute gut angefangen und uns dann nach und nach deren Niveau angepasst. Und das war wirklich nicht hoch. Da muss man einfach verlangen können, das so einem Gegner das eigene Spiel aufgedrückt wird und nicht umgekehrt. Eigentlich haben wir auch genug Erfahrung auf dem Platz…verstehe ich echt nicht.
Da greifen die ersten vier an, und der Rest steht noch tief in der eigenen Hälfte. Gerade in der zweiten Halbzeit reicht dann oft nicht mehr die Luft, um die Lücken zu stopfen. Und Mut zur Lücke wird bei uns wirklich sehr groß geschrieben.
Ich finde dieses rumgehacke auf einzelnen Spielern übrigens nicht zielführend. Ich sehe da eher ein strukturelles Problem.
Wir haben gegen Magdeburg das 3:0 und gegen Dortmund den Ausgleich bekommen, weil mit einem Pass aus der gegnerischen Hälfte fast das ganze Mittelfeld ausgehebelt wurde. Das ist einfach viel zu einfach
Klar freut sich jeder magenta Reporter, wenn wir spielen, weil da immer massenhaft Chancen kreiert werden. Natürlich auch für uns, aber wenn man wirklich um den Aufstieg mitspielen will, muss als erstes die Defensive stehen. Und bei uns hat das zur Zeit keine Priorität. Aufregend ja, aber ich sehne mir ganz ehrlich mal wieder ein langweiliges 1:0 herbei, bei dem ich nicht 90min am abdrehen bin.
Ich weiß - dreckiger Sieg und so, aber das heute war echt ärgerlich und ich kann mich gar nicht drüber freuen.
Leider alles richtig, was du schreibst. Das kommt dem nahe, was ich nach dem Dortmund-Spiel schon schrieb. Es liegt weniger an den Einzelspielern als an der Struktur und dem Zusammenspiel. Die Mannschaft zeigt weder mit dem Ball noch gegen den Ball die nötige Kompaktheit. Mittlerweile sieht man auch eine gewisse Ratlosigkeit, wenn einer unserer Spieler den Ball hat, nicht weiss wohin damit und seine Gegenspieler auch nicht den Eindruck machen, dem ballführenden Spieler wirkliche Optionen anzubieten. Somit sehr ausrechenbar. Gegen den Ball fehlt auch die Kompaktheit, ohne Miteinander ist kein Pressing möglich und folglich ergeben sich deutlich mehr Räume und Optionen für die Gegner. Diese Ratlosigkeit ist leider auch bei den erfahrenen Schnatterer und Höger schon angekommen. Man kann nur hoffen, dass das Erfolgserlebnis heute die Köpfe frei macht, um über mehr Miteinander eine bessere Kontrolle über das Spiel zurückzubekommen. Auch wenn es heute ein überaus glücklicher Sieg war.