Wir haben ja in dieser Saison tatsächlich leider schon das ein oder andere Spiel verloren, aber die Niederlage gegen den FSV Frankfurt am letzten Samstag hat mich ehrlich gesagt richtig sauer gemacht...
Die Spiele gegen die Stuttgarter Kickers und Mainz II waren insgesamt gut, phasenweise sogar sehr gut, aber die Art und Weise wie wir uns bereits in diesen Partien defensiv selbst in gefährliche Situationen gebracht oder komplett unnötige Gegentore kassiert haben fand ich da schon grenzwertig.
Ich finde den Ansatz "von hinten heraus spielen" zu wollen grundsätzlich gut, aber ich denke das man sich den eigenen fussballerischen Fähigkeiten sowie aktuell insbesondere den bestehenden Platzverhältnissen zwingend anpassen sollte

Von den in 2018 kassierten Gegentoren kann man aus meiner Sicht am ehesten noch mit der ersten Bude in Mainz leben, kurz gepennt, kann passieren, Haken dran.
Aber das 2:2 in Mainz und das 0:1 gegen Frankfurt, absolut Braindead...
Jedes IT-Dublettencheckprogramm hätte spätestens gegen den FSV Frankfurt verhindert, dass wir uns wieder ein halbes Eigentor ins Nest legen, aber leider nicht unsere Defensive...
Rückblende Mainz II: Hier war ja unisono die Meinung das Amin in der 50. Minute mit seinem etwas unorthodox rückwärts getretenen Freistoß die Bude verschuldet hat. Sicher war das der Auftakt der Fehlerkette, aber bitte mal die Situation zu Ende analysieren. Beim langen Rückpass von Mirko Schuster hatte Scholz mehr als genug Zeit den Ball nach vorne, ins Seitenaus oder von mir aus nach Taka-Tuka-Land zu schlagen, stattdessen ein "hübscher Kurzpass" zurück auf Mirko Schuster den man in dem Moment unnötig in eine Pressingsituation gebracht hat. Der windet sich aus der Situation, hat wieder die Möglichkeit die Kugel nach Taka-Tuka-Land zu klären, stattdessen der nächste "hübsche Kurzpass" auf Marco Schuster, der genug Zeit hatte den Ball in der Szene erstmal rustikal zu schlagen jedoch erneut einen "hübschen Kurzpass" auf Meyerhöfer versucht was dazu führt das sieben Sekunden später die Kugel in unseren Kasten einschlägt.
Scholz, Mirko Schuster oder Marco Schuster, es reicht wenn einer von den dreien die Kugel rustikal erstmal lang in die gegnerische Hälfte schlägt und wir kassieren in der Szene nie und nimmer ein Gegentor...
Rückblende FSV Frankfurt: Wenn bei mir in der Firma Mitarbeiterbewertungen anstehen wird gerne der Begriff der "Lernkurve" bzw. der nicht vorhandenen "Lernkurve" genutzt, wenn sich jemand in einer ähnlichen Situation gerade mal wieder besonders ungeschickt angestellt hat. Wieso musste ich nach dem 0:1 gegen Frankfurt wohl an den Begriff denken? Ich muss sagen wie wir da aus einem Einwurf in der eigenen Hälfte schon wieder ein drei-Viertel Eigentor kassieren, man könnte meinen Will Smith hätte unsere Truppe nach dem Spiel in Mainz "geblitzdingst" so erfrischend naiv hat man sich in der Szene angestellt. Wieso schlägt Scholz die Kugel nach dem Rückpass von Mirko Schuster nicht einfach lang nach vorne??? Stattdessen wieder ein "hübscher Kurzpass" der Schuster in eine Pressingsituation schickt. Der hätte jedoch auch nochmal die Möglichkeit gehabt rustikal lang zu schlagen, stattdessen wird versucht vor der Seitenauslinie den Ball "hübsch zu stoppen." Das gelingt nicht, der Gegner ist in Ballbesitz und wenige Sekunden später klingelt es wieder in unserem Kasten.
Ganz ehrlich, wie dämlich kann man sein???
Ich kenne die Anweisungslage von Trares/Tiano an unseren Goalie nicht, aber ich sags mal ganz platt, zwei lange Bälle von Scholz in den initialen Rückpassszenen auf ihn und wir kassieren keins der beiden Gegentore
Sollte mit dem Rumgedaddel in der eigenen Deckung bei mit Sicherheit erneut prekären Platzverhältnissen in Worms nicht aufgehört werden, sollte der Stadionsprecher der Wormatia bei Rückpässen auf unseren Torwart schonmal das eigene Torjingle herauskramen und einlegen...
An der Stelle bitte nicht falsch verstehen, ich halte Markus Scholz für einen Klassekeeper, aber mit dem klein-klein-hintenrausgedaddel werden wir in Worms nichts holen. Ganz einfach: Jeden(!) Rückpass humorlos nach vorne oder ins Aus schlagen und auf Ästhetik und hübsch aussehende Kurzpässe bitte verzichten, danke.
Ansonsten finde ich das der FSV Frankfurt uns mit einfachsten Mitteln geschlagen hat. Die haben im Prinzip selbst gar keine Spielidee gehabt außer mit ruhenden Bällen zum Erfolg zu kommen. Das waren dann eigentlich auch die einzigen Situationen bei denen wir Torgefahr ausgestrahlt haben und genau das hätten wir während des Spiels checken müssen.
Ich fand die "wir-liegen-kurz-vor-Schluß-zurück-also-Nennhuber-nach-vorne-Variante" von Gerd Dais jetzt nicht gerade besonders innovativ, aber hey das hat hin und wieder funktioniert. Dann hast du eine Partie gegen Frankfurt bei der nur über Standards etwas geht und du läßt Kevin Nennhuber komplett auf der Bank???
Auch die vielgepriesenen taktischen Umstellungen während einer Partie kamen mir gegen Frankfurt so vor, als ob sie nicht zwingend mehr Struktur in unser Spiel gebracht hätten. Nee, sorry, insgesamt war das gegen Frankfurt gar nichts...
Die für die Partie in Worms fraglichen Spieler wären definitiv herbe Ausfälle, in dem Zusammenhang sollte man ggf. auch nochmal über eine Variation der Taktik nachdenken. Insbesondere wenn Hebisch ausfallen sollte könnte ich mir auch gut Koep und Deville als Doppelspitze vorstellen. Mit Koep als einziger Spitze in der Startelf könte ich allerdings auch gut leben. Deville hat auch schon sehr gut von der Bank funktioniert und gegen Frankfurt in der Endphase als Einwechselspieler deutlich unser Offensivspiel belebt. Sollte sich während der Partie herauskristallisieren, dass wir erneut nur über Standards gefährlich werden würde ich definitiv Nennhuber bringen oder ihn gar von Anfang an stelllen.