Bad Abbacher Profi geht zu Waldhof Mannheim
Martin Wagner hatte auch ein Angebot aus der zweiten Liga. Aber der Transfer scheiterte an der Ablöseforderung seines bisherigen Vereins Eintracht Trier.
Von Martin Rutrecht, MZ
Bad Abbach. Ein Wechselbad der Gefühle mit extremen Temperaturschwankungen durchlebte der Bad Abbacher Fußball-Profi Martin Wagner (23) in seiner ersten und letzten Saison bei Eintracht Trier: Heiß geliebt wurden Kicker und Trainer Mario Basler nach zwei DFB-Pokal-Sensationen gegen Hannover 96 (3:1) und Arminia Bielefeld (4:2 n. V.). Erst der 1. FC Köln stoppte das Überraschungsteam im Achtelfinale (0:3). Jetzt, vor dem letzten Spieltag der Regionalliga West, spüren die Eintracht-Profis die eisige Kälte des Geschäfts: Als Schlusslicht wird Trier in die Oberliga absteigen.
Martin Wagner geht den Weg in die Verbandsliga nicht mit. Er unterschrieb diese Woche für ein Jahr bei Triers Regionalliga-Mitstreiter SV Waldhof Mannheim. „Eintracht wollte mich unbedingt halten. Es lag auch schon ein konkretes Angebot zur Vertragsverlängerung vor. Aber ich habe dem Klub immer signalisiert, dass ich bei einem Abstieg nicht bleiben werde“, sagt der 23-jährige Berufskicker.
Mannheim, das die Saison im gesicherten Mittelfeld abschließen wird, hatte schon seit längerem ein Auge auf den Abbacher geworfen. Sportlicher Leiter Günther Sebert, früher unter anderem Coach beim SSV Jahn Regensburg, kontaktierte nach der 0:1-Niederlage der Trierer beim SV Waldhof die Berater von Wagner. „Der Verein hat mir das Gefühl gegeben, mich unbedingt zu wollen. Fast täglich rief man bei mir an. Mannheim ist als ehemaliger Bundesliga-Klub noch immer eine Top-Adresse. Allein das Stadion mit 27000 Plätzen hat Zweitliga-Format“, schwärmt Wagner.
Auch wenn es in Trier ein verkorkstes Jahr war (abseits der Pokal-Erfolge); „für mich persönlich ging die fußballerische Entwicklung weiter nach oben“. Unter drei Betreuern trainierte Wagner in dieser Saison. Ex-FC Bayern-Profi Basler wurde nach dem ersten Rückrundenspiel beurlaubt. Jugendkoordinator Reinhold Breu – dieselbe Funktion hatte er vier Jahre lang auch beim SSV Jahn – trat Ende Februar an seine Stelle. Nur zwei Monate war Breu in Amt und Würden, dann folgte ihm Roland Seitz (Ex-Zeitliga-Kicker bei MSV Duisburg).
Der Abbacher Mittelfeldspieler stand bei allen drei Trainern hoch im Kurs, machte 32 von bisher 33 Saisonspielen und erzielte vier Tore. Seine guten Leistungen hatten schon im Winter den Zweitligisten Rot-Weiß Ahlen auf den Plan gerufen. „Es lag ein Angebot für mich auf dem Tisch. Ich sollte sofort wechseln“, berichtet der 23-Jährige. Doch Trier stellte eine Ablöseforderung von 70000 Euro. „Ahlen schwebte in Abstiegsgefahr und war nicht bereit, das zu zahlen. Warum 70000 Euro ausgeben, wenn man in der dritten Liga landet?“ Wagner blieb in Trier. Bei den Rot-Weißen, die tatsächlich abstiegen, haben jetzt andere Verantwortliche das Sagen. „Und die haben andere Spieler im Fokus.“ Der Abbacher verhehlt seine Enttäuschung über das Verhalten von Trier nicht. „Mit etwas gutem Willen hätte man einen Mittelweg finden können.“
Nun bricht Martin Wagner auf zu neuen Ufern – in zweifachem Sinn: Am Montag wird er am Standesamt in Trier seine langjährige Lebenspartnerin Mandy Lang aus Kassel heiraten. „Die ganze Verwandtschaft aus Abbach kommt.“ Danach geht’s in die Flitterwochen, und Ende Juni wird der 23-Jährige zum ersten Training in Mannheim erscheinen. Da die Waldhofer künftig in der Regionalliga Süd antreten, wird der Abbacher auch wieder in der Nähe seiner Heimatstadt auflaufen. „Ich freue mich auf Auftritte in Weiden oder bei den 60ern in München.“
Quelle:
http://www.mittelbayerische.de/index.cf ... 554296&p=1
Nicht nach hinten, nur nach vorne geht der Blick. Waldhof in Liga 2.