Fußball-Regionalliga: Enttäuschung statt Befreiungsschlag - das 0:3 gegen Worms macht die Blau-Schwarzen sprachlos
Waldhof tritt auf der Stelle
Von unserem Mitarbeiter Roland Bode
Mannheim. Die Voraussetzungen für einen unterhaltsamen Fußballnachmittag stimmten: Über dem Carl-Benz-Stadion strahlte die Frühlingssonne, die Fans des SV Waldhof begrüßten die 3586 Besucher vor dem Regionalliga-Derby gegen Wormatia Worms mit einer wunderschönen Choreographie auf der Osttribüne. Daneben ins Bild gesetzt die beiden Wahrzeichen der Städte: Wasserturm und Nibelungentor. Die Fan-Lager gelten als befreundet und feierten trotz der 0:3-Niederlage des SVW gegen das Tabellenschlusslicht nach Spielende weiter.
"Ich bin sprachlos", wirkte dagegen Waldhofs Michael Reith wie unter Schock. Und mit diesem Gefühl war der Mittelfeldmann des SV Waldhof nicht alleine. Auch ihm war in diesem Moment klar, dass die Blau-Schwarzen, aller berechtigten Warnungen von Trainer Walter Pradt zum Trotz, eine Riesenchance vertan haben, einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt zu machen.
Nächste Hürde Elversberg
Das 1:1 in Köln am Anfang der englischen Woche sollte Rückendeckung gegen die ebenfalls im Abstiegskampf steckenden Folgegegner Schalke II und Worms gegeben haben. Gegen die "kleinen" Knappen reichte es am Dienstag nur zu einem 0:0. Gegen die Nachbarn vom Tabellenende setzte es nun sogar eine herbe Enttäuschung. Was nun noch ansteht, ist die hohe Hürde in Elversberg. Während die vor allem in der Rückrunde zu neuen Taten bereite Wormatia wieder hoffen darf, hat sich für den SVW der Abstand zu den Abstiegsplätzen auf drei Punkte reduziert. Nach sechs Spielen ohne Niederlage ist die kleine Serie gerissen.
"Nach vier Minuten war das Spiel entschieden", meinte Pradt nach der Partie. Denn schon da hatte sich der starke Wormser Angreifer Zouhair Bouadoud durch die komplette Abwehr getanzt und zur frühen Gästeführung getroffen. Später legten Manuel Rasp per Foulelfmeter (30.) und Marcel Gebhardt (84.) zum Endstand nach. In der Offensive der Platzherren tat sich praktisch nichts. Das sah Pradt genauso: "Zwischen Leuten wie Bouadoud, Rasp auf der einen Seite und Reule oder Burgio bei uns, lag ein Klassenunterschied. Der Sieg für Worms geht völlig in Ordnung. Wir waren unterirdisch." Worms-Coach Jürgen Klotz meinte: "Für uns ist wichtig, dass wir wieder ein Lebenszeichen gesendet haben. Das sind wir unseren Fans schuldig. Ob es am Ende reicht? Warten wir einmal ab."
Nur Böcher in Normalform
Aktivster Akteur bei den Wormaten war Regisseur Marcel Gebhardt. Trotz des auch für ihn "überraschend deutlichen Erfolgs in Mannheim", bleibt der Routinier in Sachen Abstiegskampf auf dem Teppich: "Nach der 0:3-Niederlage im Hinspiel wollten wir etwas gut machen. Aber wenn es mit dem Ligaverbleib klappen soll, brauchen wir auch etwas Glück." Der einzige Waldhöfer, der halbwegs an sein vorhandenes Leistungspotenzial herankam, war Verteidiger Christoph Böcher.
Mannheimer Morgen
19. April 2010
http://www.morgenweb.de/nachrichten/spo ... 06087.html