SV WALDHOFNur das Ergebnis fällt zu niedrig aus
23. September 2018
Von unserem Redaktionsmitglied
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FUSSBALSV Waldhof Mannheim schlägt TSG Balingen
Mannheim. Der SV Waldhof Mannheim hat am Samstagmittag im heimischen Carl-Benz-Stadion gegen die TSG Balingen mit 2:1 gewonnen.
Alexander Müller
Mannheim. Selbst ein nicht zu Überschwang neigender Mensch wie Bernhard Trares konnte sich am Seitenrand ein bisschen zurücklehnen und genießen. „Vor der Pause haben wir sie richtig hergespielt, das war super!“, sagte der Trainer des SV Waldhof nach dem in Anbetracht der Mannheimer Überlegenheit deutlich zu knapp ausgefallenen 2:1 (2:0)-Erfolg gegen Aufsteiger TSG Balingen.
Nach gut 20 Minuten führte der SVW durch sehenswerte Tore von Timo Kern (15.) und Gianluca Korte schon mit 2:0 - der Regionalliga-Spitzenreiter zeigte im ersten Abschnitt das, was man gemeinhin eine Demonstration fußballerischer Stärke nennt. Rasante Kombinationen, Spielverlagerungen, hohes Tempo in den Aktionen, Sprints in die Tiefe und permanenter Drang zum Tor sorgten für Ausnahmezustand in der überforderten Balinger Defensive. TSG-Trainer Ralf Volkwein sprach gar von „Tiki-Taka“, dem sich seine Mannschaft erwehren musste.
„Das hat Spaß gemacht“, meinte der überragende Spielmacher Kern, der seine Freiräume in der Mittelfeld-Zentrale zu einer weiteren Glanzvorstellung nutzte. Der aus Walldorf gekommene 28-Jährige entwickelt sich immer mehr zum Mannheimer Königstransfer in dieser Saison. Der einzige Vorwurf, den sich der SVW machen lassen musste: Schon zur Pause hätte es 3:0 oder 4:0 stehen müssen. „Wir haben sie leider nicht gekillt, auch weil wir einen Tick zu verspielt waren“, sagte Coach Trares im Rückblick: „Deshalb sind wir mit dem Spiel absolut zufrieden, aber nicht mit dem Ergebnis.“
Am zu niedrig ausgefallenen Sieg der Waldhöfer hatte auch der schwache Schiedsrichter Dennis Meinhardt seinen Anteil, der dem Spitzenreiter zwei klare Elfmeter verwehrte und in der im Grunde leicht zu leitenden Partie immer mehr den Überblick verlor. In der zweiten Minute der Nachspielzeit kam Balingen schließlich noch zum bedeutungslosen Anschlusstreffer durch Hannes Scherer, der die wahren Kräfteverhältnisse auf dem Rasen deutlich verfälschte.
Den Waldhöfern konnte das letztlich egal sein. Sechs Punkte beträgt der Vorsprung auf den Zweiten SSV Ulm 1846 weiterhin. „Das war so nicht zu erwarten“, sagte Kern, der dem Tabellenstand nach nunmehr zehn Spieltagen bereits eine gewisse Aussagekraft zuwies: „Zehn Spiele, sechs Punkte Vorsprung - das kann sich sehen lassen. Wir sind dran.“
Das sah sein Kollege Marco Schuster, der den defensiven Part im Mittelfeld hinter Kern gewohnt zuverlässig verrichtete, ähnlich. „Solange wir unsere Hausaufgaben machen, ist einiges möglich in dieser Saison“, meinte der Augsburger, fügte aber auch einige mahnende Worte an: „Der Oktober wird sehr schwierig, da kommen einige harte Partien auf uns zu. Wir müssen in jedem Spiel unsere Leistung abrufen, sonst werden wir nicht gewinnen - egal mit wie viel Punkten Vorsprung wir Erster sind.“
Den sportlich erarbeiteten Abstand zur Konkurrenz reduzieren könnte bekanntlich das DFB-Bundesgericht am grünen Tisch, das am Dienstag über die Berufung des SVW gegen den im Zuge der Relegationsrandale gegen Uerdingen verhängten Drei-Punkte-Abzug verhandelt.
„Wir hoffen natürlich, dass wir die Punkte behalten“, sagte Coach Trares mit Blick auf die Verhandlung. Einen Termin zum Zurücklehnen und Genießen gibt das am Dienstag aber sicher nicht.
© Mannheimer Morgen, Sonntag, 23.09.2018
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