von Tom » 21.09.2016, 01:54
Zehn Spiele sind gespielt und es ist Zeit das bisher gesehene etwas einzusortieren.
Ich denke den befürchteten Einbruch nach dem unglücklichen Saisonfinale der abgelaufenen Runde konnte man doch gut abwenden. Die Truppe hat sich bis dato größtenteils griffig präsentiert und profitiert aus meiner Sicht auch durchaus von dem ein oder anderen gelungenen Neuzugang.
Das neue Spielsystem im 4-4-2 hat solange extrem gut funktioniert wie man die Akteure für dieses System hatte. Seit den allseits bekannten Ausfällen passt das 4-4-2 aus meiner Sicht nicht mehr zu dem Kader den wir aktuell zur Verfügung haben.
Heute hatte ich schon die Hoffnung, dass wir wieder zum 4-2-3-1 der Vorsaison zurückkehren. Am Ende des Tages hat Philipp Förster dann für meinen Geschmack aber doch zu viel Spielzeit auf einer Höhe mit Koep als quasi zweiter Stürmer verbracht. Seine besten Szenen hatte Förster dann auch, als er sich aus der vordersten Reihe wieder ins Mittelfeld zurückfallen ließ. Ich hoffe das hat auch Gerd Dais gesehen und korrigiert die Position von Förster wieder in Richtung der Vorsaison.
Größter Vorteil der letztjährigen Stammelf bzw. des letztjährigen Spielsystems war die enorme Kompaktheit gegen den Ball. Diese entstand auch und gerade wegen der guten Defensivarbeit der Offensivspieler Burgio-Sommer-Förster-Ibrahimaj. Wenn Förster jetzt aber wie heute als zweite Spitze agiert, ist er im Spiel gegen den Ball aus meiner Sicht viel zu leicht überspielt. Wir klauen uns also faktisch einen Spieler gegen den Ball. Das muss aus meiner Sicht definitiv korrigiert werden.
Im defensiven Mittelfeld hatte man zudem letzte Saison mit Hanno und Daniel zwei sehr zweikampfstarke Abräumer mit gutem Umschaltverhalten vor der Viererkette.
Leider fehlt uns der Spielertyp "zweikampfstarker Abräumer" aktuell und der Gegner hat zu oft die Möglichkeit bis weit vor unser Tor zu kombinieren. Gärtner spielt insgesamt bisher eine gute Runde, ist aber nicht der Spieler der dem Gegner mit einer Grätsche die Kugel klaut und gleich den Gegenzug einleitet. Stattdessen wird der Gegner weitestgehend durchs Mittelfeld "begleitet." Ederson hat in die Richtung bisher ein paar vernünftige Ansätze gezeigt, ist für mich aber auch eher der Typ "spielstarker 6er."
Ein Stück weit stellt sich die Frage wer im aktuellen Kader die Rolle des Abräumers übernehmen kann bzw. wer diese Position geplant spielen sollte bzw. soll? Dieses Puzzlestück muss Gerd Dais sich aus dem aktuellen Kader schnitzen. Sollte das gelingen und das taktische Feintuning greifen sehe ich uns nicht schlecht aufgestellt.
Bemerkenswert ist in dem Zusammenhang die extreme Ausgeglichenheit der Liga. Die Floskel das jeder jeden schlagen kann war noch nie so aktuell wie in der Regionalliga Südwest der Saison 2016/2017.
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