Kommt mir irgendwie bekannt vor
Wir wollten uns erst morgen wieder melden, aufgrund der Medienpräsenz und um das alles von unserer Seite her endlich abzuschließen gibt es unsere Gedanken schon jetzt:
So lange ist es noch gar nicht her, da standen wir alle im Licht der Leipziger Flutlichtscheinwerfer und wurden nicht nur blamiert, wir wurden aufs Bitterste enttäuscht. Eine Woche später sahen gerade einmal 2900 Zuschauer einen furiosen Chemnitzer FC, der vor einem leeren Stadion mit großem »Versager«-Banner Unterhaching im letzten Spiel der Saison mit 5:0 nach München zurückschickte. Dann kam die Sommerpause. Es kamen neue Sponsoren und Ausrüster, neue Spieler, sogar das neue Stadion könnte noch in diesem Jahrzehnt endlich gebaut werden, dazu vom Verein ins Leben gerufene und von uns Fans und den Medien aufgebauschte Aufstiegsträumereien. Dann kam Osnabrück. Danach Unterhaching. Schließlich Heidenheim. Und plötzlich fühlen wir uns wieder ein bisschen wie unter Leipzigs Flutlicht.
Was einige Fans und Spieler nicht zu verstehen scheinen: Auch wenn erst drei Spiele gespielt wurden, die Einstellung einiger lässt böses erahnen. Dabei geht es hier nicht nur um den Tabellenplatz, es geht um unseren Chemnitzer FC. So eine Saison kann sich der FC bei ausbleibenden Erfolgen nicht leisten, dafür sind die Gehälter einiger Spieler sowie weitere Ausgaben einfach zu hoch. Wie schnell ein Club dem finanziellen Druck erliegen kann, hat die letzte Saison gezeigt. Deswegen spielen wir in zwei Wochen gegen Duisburg, deswegen sind Offenbach und die Alemannia abgestiegen. Manchmal sollte man vielleicht schon am Anfang an das mögliche Ende denken.
Alle, die diese Saison das himmelblaue Trikot tragen haben einen unglaublichen Druck zum Erfolg, und wir Fans sind definitiv ein Faktor, der diesen Druck eher erhöht denn mildert. Das ist psychologisch und im Nachhinein betrachtet oft nicht klug, aber glaubt ihr wir lieben und leiden nicht mit euch und dem Verein, für den ihr spielt? Wir geben im Laufe einer Saison mehrere hundert bis an die tausend Euro aus, schrauben oft andere Teile des Lebens zurück, nur um euch so oft wie möglich spielen zu sehen. Machen sich einige von euch in ihrer maßlosen Arroganz eigentlich Gedanken darüber, wie Schüler, Studenten, Auszubildende oder Geringverdiener sich das Geld jedes Mal aufs Neue vom Mund absparen? Sicher nicht. Und ja liebe Spieler, es ist richtig: Wir haben nicht das Recht uns in euer Privatleben einzumischen oder es gar offenzulegen, was auch an keiner Stelle geschah. Wir haben aber ganz sicher das Recht euer eben nicht immer ganz so privates Privatleben zu kritisieren, wenn es scheinbar Einfluss auf euch, euren Teamgeist und eure Leistung hat.
Ob es sein muss das wir euch fünf Minuten lang den Rücken zeigen? Vermutlich nicht. Die Pfiffe habt ihr euch dagegen hart und ehrlich erarbeitet. Wer nicht bedingungslos oder sogar gar nicht kämpft, der darf auch keine bedingungslose Unterstützung erwarten. Das einige Fans euch während und nach dem Spiel aufs übelste beleidigen geht dagegen absolut nicht.
Wir werden auch in Regensburg wieder alle da sein. Wir werden einiges besser machen und ihr sicher auch. Wir haben ein gutes Gefühl bei der Sache - ihr hoffentlich auch.
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