Auswärtsspiel in Großaspach, dem nach Hopp II zweituninteressantesten Gegner der Liga. Das alles Freitag abends bei durchwachsenem Wetter. Da kommt doch Freude auf, aber desertieren ist nicht. Somit gings mit 6 Mann in die idyllische Fautenhau bzw. dem was von der Idylle noch übrig ist nachdem ein weiterer größenwahnsinniger Fußballmanager, der PC-Spiel und Realität verwechselt, einen Betonbunker mitten in die Nordalb gesetzt hat. 15.000 Plätze, die meisten davon Sitze, und auf der Haupttribüne anstatt Sitzschalen richtige Kino-Klappsessel mit Polsterung. Schöne Neue Fußball-Welt!
Wobei ich zugeben muß daß dieses Ding immer noch angenehmer war wie die Grashügel-Arena bei unserem ersten Auftritt dort...
Den Gästeblock fanden wir erschreckend leer vor. Klar läufts im Moment nicht so gut, aber hey, nach Großaspach sinds grade mal 120 km, das ist doch keine Entfernung für ein Auswärtsspiel! Und auch die Anpfiffzeit um 19:00 Uhr war mehr als schaffbar. Bitte nicht falsch verstehen, ich mache niemandem einen Vorwurf der arbeiten musste, Familie hat oder sich gerade im Urlaub befindet. Es gibt jedoch mehr als genug in unseren Reihen, auf die keins von den dreien zutrifft und die gestern im Block nicht zu sehen waren! Rafft Euch auf, der SVW braucht uns
Die Aufstellung wurde schon gepostet, daher spare ich mir das an der Stelle. Unser SVW begann das Spiel mit einem schönen Distanzschuß, man, hätte der nicht einfach einschlagen können? Dann läuft das Spiel definitiv anders. Stattdessen drückten uns die Großaspacher hintenrein, daß es für jeden der wenigen anwesenden heimischen Sympatisanten ("Fans" will ich diesen lächerlichen Haufen nicht nennen) ein Fest gewesen sein muß. Ecke um Ecke wurde in unseren Strafraum geschlagen, und selbst wenn wir mal einen Ball in der Defensive unter Kontrolle bekamen war der spätestens an der Mittellinie wieder weg. Nicht, daß unsere Jungs nicht gekämpft hätten. Das haben sie, wie die Löwen - aber das wars dann halt auch schon. Diese Phase des Spiels brachte dennoch eine neue Erkenntnis und bestätigte drei altbekannte.
Erstens, Fall ist eine absolute Verstärkung! Zweikampfstark, kopfballstark, ballsicher und einsatzfreudig. Das wird Jure Colak auf der Tribüpne sicher nicht allezu gerne gesehen haben. Bin schon gepannt wer den Vorzug erhält, wenn Jure seine Sperre abgesessen hat!
Zweitens, 4-5-1 ist scheiße!
Drittens, Adolf ist kein guter Torhüter. Auch wenn er an dem bald darauf fallenden Eigentor unschuldig war, ist es für mich unerklärlich warum der Broll nicht zumindest mal eine Chance erhält. Adolf klärt Rückpässe regelmäßig ohne Not ins aus. Das kann mal passieren, aber nicht in der Häufigkeit! Den Fünfmeterraum überlässt er weitestgehend den Feldspielern, und wenn er dann doch mal seine Linie verlässt segelt er mit schöner Regelmäßigkeit am Ball vorbei. Und nein, ich hacke nicht aus Prinzip auf ihm rum, das ist einfach Fakt, und da lasse ich mich auf keine Diskussion mehr ein. Wer anderer Meinung ist sollte den Augenarzt seines Vertrauens aufsuchen und sich nicht am PC die Augen noch weiter ruinieren.
Viertens, Stiller ist KEINE Verstärkung. Er schätzt beinahe jeden hohen Ball falsch ein, und seine Zweikampfstärke kann er nur dann zum Ausdruck bringen, wenn ihm der Gegner aufgrund seiner Langsamkeit nicht einfach davonläuft. Auf der Position muß sich Hollich was einfallen lassen!
Dann das Gegentor. Hier kann - wie oben erwähnt - Adolf nichts dafür. Geiger sieht in der Situation ziemlich dämlich aus, natürlich, aber was will man ihm vorwerfen? Kurz zuvor mußte er sich behandeln lassen, er lief auch nicht ganz rund, es ist davon auszugehen daß er Schmerzen hatte. Dann diese Hereingabe, bleibt er mit dem Schlappen weg ist er der Depp, also versucht er ihn zur Ecke zu klären und trifft den Ball so unglücklich, daß man sich erneut fragen muß was wir dem Fußballgott eigentlich getan haben daß er uns dermaßen hasst.
Die zweite Halbzeit zeigte hingegen ein völlig anderes Bild. Wie schon in Alzenau stellte man sich die Frage, womit die Jungs sich in der Halbzeit gedopt haben. Auf einmal waren wir am Drücker und ich widerspreche jeder Darstellung daß Großaspach einfach nur verwaltete - die wurden in dieser Spielsituation, besonders nach Dautajs Einwechslung und der Umstellung auf 4-4-2, regelrecht niedergekämpft. Ich gehe sogar so weit und behaupte, wir hatten das Spiel ab der 60. Minute unter Kontrolle. Wir sahen einen überragenden Kochendörfer auf der 6, der Ball um Ball abfing und schön auf die Außenbahnen verteilte, schönes Flügelspiel, v.a. Roth (nach seiner Einwechslung) und Wagner ist es mehrfach gelungen, mit einem einfachen Doppelpass zur Grundlinie vorzustoßen. Auch Huckle und Franzin auf der anderen Seite machten Spaß. Die Flanken kamen auch ordentlich, und mehrere gute Chancen sprangen dabei raus. Huckle nach einem Eckball, zweimal Dautaj per Kopf, ein Freistoß (glaube von Zeric) und nochmal Dautaj mit einer Direktabnahme, und wieder fragen wir uns, warum der Fußballgott uns hasst.
Unter normalen Umständen fällt hier der Ausgleich, mit etwas Glück gehen wir sogar in Führung. Zwar muß man so fair sein und anerkennen, daß der Großaspacher Torhüter eine echte Granate ist. Dennoch war er in mindestens einer Situation geschlagen - und der Ball streifte um Haaresbreite am Tor vorbei. 
Gegen Ende der Partie konnten die Aspacher nochmal zwei Konter setzen, aber das waren auch die einzigen gefährlichen Aktionen, die unsere Defensive im zweiten Durchgang zugelassen hat.
Unterm Strich hat es einfach nicht sein sollen. Eine Niederlage, an der ich jetzt immer noch knabbere, da sie unnötig war wie dem Papst seine Klötze. Dennoch auch hier noch einige Schlußfolgerungen aus der 2. Halbzeit:
Erstens, 4-5-1 ist immer noch scheiße. Mein Wunsch an die sportliche Führung, egal ob Hollich oder ein Nachfolger, bitte bitte BITTE gegen Ulm 4-4-2 spielen!
Zweitens, die Mannschaft hat gezeigt was sie eigentlich kann. Jungs, holt Euch gegen Ulm Euer Erfolgserlebnis, vergesst die erste Halbzeit von gestern, baut auf der zweiten Halbzeit auf und seht zu, daß Ihr die unteren Tabellenregionen verlasst, da habt Ihr nichts zu suchen!
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Abschließend, auch mit Ausblick auf die nächsten Spiele, gibt es trotz der bescheidenen Tabellensituatuion keinen Grund Weltuntergangsszenarien herbeizureden. Die Mannschaft kann definitiv Fußball spielen, sie hängt sich auch rein, wenn jetzt noch ein vernünftiges System gespielt wird (ich wiederhole, mir ist völlig egal ob unter Hollich oder einem Nachfolger, aber bitte kein 4-5-1 mehr!) werden wir uns ganz schnell einige Plätze höher wiederfinden.
