stone hat geschrieben:Totti hat geschrieben:Die einzige Möglichkeit, um das Ganze einigermaßen kontrollieren zu können, ist, dass die Ultras (natürlich nicht wie in Südamerika), oder andere größere, organisierte Fanklubs ein fester Bestandteil des Klubs selbst werden. Wenn diese mehr in der Verantwortung stehen, dann kontrollieren die Fans sich selber, und sortieren, oder isolieren schwarze Schaafe von alleine aus..., so geschieht das teilweise in Italien, allerdings mit eher mittelprächtigem Erfolg. Aber in Deutschland kann man das ja besser machen. Nur die Ahnungslosen wie U. Hoeneß und Besserwisser K.H. Rummenigge sehen darin eine Gefahr...aber die denken halt nur an den Kommerz, so aber wie es bisher läuft, geht der Fußball vor die Hunde....
Sorry, das ist totaler Quatsch.
Wie ist denn die Realität in Italien?
Mafiöse Strukturen im Fußball wie im Rest der Gesellschaft.Und die Ultras haben ihre "Macht" dazu genutzt, um Deeskalation zu betreiben?
Die Ultras haben die Stadien geleert in Italien.Den Bock zum Gärtner machen nenn´ich das.
Wenn man sich die Fußballgeschichte der letzten Jahrzehnte betrachtet, hat das Verhalten der größten "Fans" (heute Ultras) nur dazu geführt, das es im um um das Stadion immer mehr Repressionen geben MUßTE, weil es immer mehr Gewalt von Seiten der Ultras gab. Das dann irgendwann einmal die Presse näher hinschaut kommt dann noch dazu.
In den 70gern gabs noch viele offene Stadien, da konnte man im Innenraum einmal rumlaufen. Warum gibts die schon lange nicht mehr? Spätestens nach Heysel war damit Schluß.
Und noch was zu den Pyros: Irgendwie habe ich das Gefühl, ihr wollt es nicht kapieren. Pyroeinsatz im Stadion ist einfach gesetzlich verboten PUNKT Was gibts denn da noch rumzunölen?
Und zu Dresden: Wer so oft als Fußballverein negativ aufgefallen ist, wer schon mal 2 Jahre von der UEFA gesperrt war und wer jetzt bei denen immer noch von "Verschwörung" gegen ihren ach so tollen Ossiverein schwallt, der ist halt nicht zu retten.
Wenn man nicht in die gleiche Sackgasse wie in Italien möchte, der muß halt mal die Reißleine ziehen.
Ich denke mal, das Dresden nicht der letzte Verein ist, der so richtig Ärger bekommt.
Manno-Mann, Stone! Was Du hier vom Stapel lässt, grenzt an keine Kuhhaut. Schlimm, schlimm. Woher hast Du diese verdreht-verbohrte Meinung bloß her...? Zudem hast' nur die Hälfte meines Beitrages gelesen, und dann gleich losgeledert.
Um es mal ganz plakativ auszudrücken. Damals in den 80er Jahren, als es noch Tote und überproportional viele Verletzte wegen Fußball-Krawalle in Deutschland gab, war die Gewalt im Stadion eher ein Ausdruck des Adrenalin-Kicks. Gerade viele aus den besseren Mittelschichten waren dabei, um ihr Hobby mit dem Baseball-Schlägern und tollen Sport-Klamotten sowie ohne Kutte und Fanschal zu frönen. Das war in England so, und teilweise auch in Deutschland, wo die Hooligans ja gerne ihre englischen Vorbilder imitierten. Dies ist alles bekannt, analysiert, und durch sogenannte Experten mit tonnenweise Papier aufgearbeitet und dokumentiert worden. Die ganze Nordkurve im alten Oberrang des alten Kölner Stadions beispielsweise, war voll von diesen Vögeln, bestimmt waren das bei ausverkauften Spielen, was damals eher selten war, so 2-3.000 Mann dort anzutreffen. Diese Leute prügelten vor Just vor Fun, hatten meist einen Job, etc., und keine zwingenden Geld- und Existenznöte. Man hatte das Problem zwar von außen erkannt, sowohl der Verein, als auch die Polizei, aber unternommen wurde nie etwas dagegen. Schon damals gab es also massive Gesetzeslücken und rechtsfreier Raum. Doch mittlerweile haben sich die Gewichte verschoben.
Heute ist das viel mehr (natürlich nicht ausschließlich) ein soziales Problem und Ausdruck einer großen Unzufriedenheit, vor allem in Italien, aber sicherlich auch in Deutschland, Stichwort Dresden, Rostock, etc.. Sicherlich kein Zufall, warum da mehr NPD gewählt wird, als im "goldenen" Westen.
Deshalb sagte ich in meinem vorherigen Beitrag, dass die organisierten Fans am großen TV-Geld-Kuchen beteiligt werden müssten, sonst dreht sich die Gewaltspirale in diesem Luschi-Wischi-Waschi-Banken-Merkel-Staat immer weiter.
Zudem steht es Dir nicht zu, über italienische Verhältnisse zu palavern, besonders wenn man davon keine Ahnung hat, oder von der
italienischen Sackgasse spricht.
Weder die Ultras noch die Randale außerhalb der Stadien in Italien, die in den letzten Jahren exhorbitant hoch waren, haben die Zuschauer aus den Stadien vertrieben, sondern allein die Tatsache der hohen Eintrittspreise, die jahrzehntelangen Spiel-Manipulationen, die sehr marode Stadien, und vor allem der
Calcio-Commercio, d.h. der Fußball-Kommerz. Einer der Hauptgründe, wie ich finde.
In einem Land, das ähnlich unter dem Scheiß Euro leidet wie Griechenland, sehen halt viele Tifosi nicht mehr ein, warum ein mittemäßiger Fußballspieler wie z.B. Kjer (Ex-Wolfsburg, jetzt AS Roma) Millionen von Euro verdient, und er (der Tifosi) dagegen permanent an Existensnot leidet. Hartz IV gibt es weder in Griechenland noch in Italien. Alles klar...?!
Natürlich sind die Ultras in Italien viel stärker, und zahlreicher organisiert, und es läuft nicht alles kocher ab, aber Ihnen gleich mafiöse Strukturen, etc., anzudichten, ist schlichtweg falsch und eine vollkommene Verdrehung der Tatachen. Vielmehr ist die Gewalt-Explosion, was seinerseits auch im deutschen TV zu sehen war, in Italien so zu erklären, wie es demnächst hier ablaufen könnte, wenn nichts unternommen wird, und man weiterhin über lächerliche Bengolos spricht, und den Fußball-Fan weiterhin kriminalisiert.
In Italien war es doch vor ein paar Jahren ähnlich. Genau dieselbe Prozedur. Der gemeine Tifosi wurde dort ohne Not bis aufs äußerste kriminalisiert, während die Hools weiterhin rechtsfreie Räume genossen, die Polizei ist da ähnlich - wenn nicht schlimmer - repressiv veranlagt wie in Mannheim, Stichwort Käfertal, mit dem tollen Ergebnis, dass man dort in der Nähe Roms einen Lazio-Fan mit Schal ohne jede Not erschossen hat.
Danach war natürlich Bürgerkriegsstimmung, so schlimm, dass verschiedene Ultra-Gruppierung von AS Roma und Lazio (muss man sich mal vorstellen) sich zusammenschlossen. Die Polizei hat da natürlich in den darauffolgenden Wochen bei und nach den Spielen eine so etwas auf die Mütze bekommen, dass nur noch mit Hilfe des Militärs und Panzern die Öffentliche Ordnung in und außerhalb Roms wieder hergestellt werden konnte. Um Fußball ging es schon lange nicht mehr. Der ganze Frust auf den verkackten Staat, den Federcalcio, die Fußballmillionäre, Euro, Arbeitslosigkeit, und, und, und entluden sich plötzlich. Mag sein, dass die Ultras ursprünglich der Stein des Anstoßes waren, aber am Ende war doch jeder auf den Beinen, der mal seine "Meinung" zu all' dem sagen wollte...
Was ich damit sagen will, so wird das hier ebenfalls ein Mal enden, zumindest in den Großstädten, dafür braucht man keine Castor-Transporte, oder G7-Gipfel, und es könnte ein richtiger Flächenbrand entstehen, wenn DFB, Klubs, und Polizei nicht aufpassen, und weiter den allgemeinen Fan so kriminalisieren, stigmatisieren und gängeln wie bisher. Daher sind Verbote gegen Spruchbändern und Bengalos einfach nur lächerlich, und zeigt, dass die oberen der Gesellschaft aber auch rein gar nicht verstanden haben...
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