von Internet-Hool » 04.07.2011, 14:57
Klassiker im WM-Viertelfinale: U 17 heute gegen England
Die deutschen U 17-Junioren spielen heute Abend gegen England um den Einzug ins WM-Halbfinale.
Das Aufeinandertreffen zweier großer Fußballnationen verspricht Spannung, Leidenschaft, sogar Dramatik. Bei der U 17-Weltmeisterschaft in Mexiko kommt es heute im Viertelfinale zu einem wirklichen Klassiker des europäischen Fußballs. Deutschland trifft auf England (ab 22 Uhr, live auf Eurosport).
Die erfolgreiche U 17-Auswahl, die nach drei Siegen in der Gruppenphase die USA mit einem 4:0 im Achtelfinale ausschaltete, steht vor den neunzig bedeutendsten Minuten der noch jungen Laufbahn. Dass es dabei gegen den Erzrivalen aus England geht, steigert die Vorfreude noch. Auch beim deutschen U 17-Nationaltrainer Steffen Freund: „Die Motivation in meiner Mannschaft ist riesig, da brauche ich gar nicht viel zu sagen." John Peacock geht es genauso. Jedes Spiel zwischen Deutschland und England sei etwas besonderes, egal in welcher Altersklasse. „Es wird ein großes Spiel und ein unvergesslicher Tag, den die jungen Spieler genießen sollen“, sagt der englische Trainer.
Duell auf Augenhöhe
Einen Favoriten für den Einzug ins Halbfinale können beide Trainer nicht ausmachen. Peacock: "Es sind zwei sehr gute Mannschaften. In diesem Spiel kann alles passieren." Freund gibt seinem Kollegen recht: „Man kann nicht voraussagen, wer als Sieger vom Platz geht. Die Tagesform wird über das Spiel entscheiden."
Die deutschen Junioren gehen nach den bisherigen Erfolgen bei dieser WM mit berechtigtem Selbstbewusstsein in das WM-Viertelfinale. Mit attraktivem Fußball und einer Bilanz von 15:1 Toren hat sich die DFB-Auswahl in den Blickpunkt gespielt. Die guten Ergebnisse in den letzten Spielen haben den Junioren-Nationalspielern die nötige Sicherheit gegeben. Fest glaubt man daran, auch die nächste große Herausforderung bestehen zu können. „Jeder weiß, was er zu tun hat. Wenn wir unser Leistungsvermögen abrufen, werden wir das Spiel gewinnen“, sagt etwa Innenverteidiger Nico Perrey.
Defensive als Erfolgsgarant
Während viele Beobachter – allen voran der englische Trainer - die deutsche Offensive loben, sieht Torhüter Odisseas Vlachodimos eher die Abwehr als Erfolgsgarant. "Die ganze Mannschaft arbeitet sehr gut in der Defensive. Das fängt vorne bei Samed Yesil an und hört bei mir auf. Deshalb haben wir im Turnier bisher nur ein Gegentor bekommen, worüber ich sehr glücklich bin", so der Stuttgarter.
Für Freund ist die Kompaktheit in der Defensive ohnehin der Schlüssel. Die Abstimmung zwischen Torhüter Vlachodimos und den Innenverteidigern bildet dafür die Grundlage. Im zentralen Mittelfeld hält Robin Yalcin die Balance zwischen Abwehr und Angriff und Kapitän Emre Can gibt das Tempo des Spiels vor. Spielmacher Levent Aycicek und Torjäger Samed Yesil komplettieren die Erfolgsachse der deutschen Mannschaft. "Die alte Fußballerweisheit stimmt einfach", sagt Yalcin, "die Offensive gewinnt Spiele, die Defensive Titel."
Aydin auch fürs Viertelfinale gesperrt
Dabei muss der DFB-Trainer weiterhin auf Angreifer Okan Aydin verzichten. Der Leverkusener wurde von der FIFA für insgesamt zwei Spiele gesperrt und fehlt der Mannschaft auch im Viertelfinale. Freund: "Wir haben bereits vor dem Achtelfinale gesagt, dass in unserem Kader jeder Spieler mit Herz und Leidenschaft dabei ist und bereit, wenn man ihn braucht. Marvin Ducksch hat seine Sache gegen USA hervorragend gemacht. Ich habe vollstes Vertrauen in ihn", lobt Freund seinen Dortmunder Stürmer. Zudem gehen Koray Günter, Rani Khedira und Yesil vorbelastet ins Spiel. Bei einer weiteren Verwarnung wären sie für das Halbfinale gesperrt.
Vor dem WM-Viertelfinale gegen England registriert man im DFB-Quartier außerdem, dass nicht nur in Mexiko, sondern auch zuhause in Deutschland viele Fans den U 17-Junioren die Daumen drücken. Das Achtelfinale gegen USA verfolgten trotz später Stunde 650.000 Zuschauer auf Eurosport.
Die Unterstützung aus der Heimat motiviere seine jungen Spieler zusätzlich, sagt Freund. "Mein ganzer Familien- und Bekanntenkreis sitzt zuhause vor dem Bildschirm und fiebert mit. Das hilft uns natürlich“, berichtet Vlachodimos.