Morgen hat der SV Waldhof Mannheim die Möglichkeit, eine sensationell starke Rückrunde in der Fußball-Oberliga zu krönen. Die Waldhöfer treffen um 15.30 Uhr auf den FV Illertissen und steigen bei einem Sieg in die Regionalliga auf. Im Carl-Benz-Stadion werden mehr als 12.000 Zuschauer erwartet. Michael Wilkening sprach vor dem Spiel mit dem Sportlichen Leiter Günter Sebert.
Rheinpfalz: Herr Sebert, wie ist die Lage vor dem entscheidenden Spiel um den Aufstieg gegen den FV Illertissen?
Sebert: Wir sind guter Dinge. Die Mannschaft, die vergangene Woche in Reutlingen gewonnen hat, ist unverändert, uns hindern keine verletzten Spieler. Deshalb sage ich: Wir wollen, müssen und werden das Spiel gewinnen.
Rheinpfalz: Die Kulisse wird sehr groß sein. Kann diese Drucksituation zum Nachteil werden?
Sebert: Alle Spieler von uns haben noch nie vor solch einer großen Kulisse gespielt, wie wir sie am Samstag erleben. Aber im bisherigen Saisonverlauf hat die Mannschaft die Unterstützung von außen beflügelt, deshalb mache ich mir da keine Sorgen.
Rheinpfalz: Erst am vergangenen Samstag hat der SVW die Tabellenspitze erobert, folglich hat die Mannschaft jetzt erstmals etwas zu verlieren. Welche Auswirkungen hat diese neue Situation?
Sebert: Wir dürfen uns davon nicht ablenken lassen, deshalb haben Trainer Reiner Hollich und ich mit den Jungs am Anfang der Woche gesprochen. Ich bin sicher, dass wir konzentriert bleiben und eine starke Leistung abrufen.
Rheinpfalz: Anfang März hatte der SVW in der Tabelle 13 Punkte Rückstand auf den FC Nöttingen. Wie ist der Umschwung nach dem peinlichen Pokal-Aus gegen den VfR Mannheim zu erklären?
Nach der Niederlage gegen den VfR im badischen Pokal musste etwas passieren. Danach haben wir Tacheles geredet. Im anschließenden Spiel in Kirchheim haben wir einen 0:2-Rückstand in einen 4:2-Erfolg gedreht. Diese beiden Faktoren haben dann einen Ruck ausgelöst, der uns unheimlich stark gemacht hat.
Rheinpfalz: Vor einem Jahr musste der Klub in die Oberliga, weil er keine Lizenz für die Regionalliga erhielt. Der gesamte Verein lag am Boden. Wie war diese Entwicklung möglich?
Der Aufstieg in die Regionalliga wäre unter den Umständen schon sensationell, schließlich hatten wir letztes Jahr im Sommer über Nacht keine Mannschaft mehr, wir mussten bei Null anfangen. Der sportliche Aufschwung wurde schließlich unterfüttert, weil im Dezember ein neues Präsidium kam und für neue Impulse im Umfeld sorgte.
