immer-SVW hat geschrieben:Kampf den Krawallbrüdern
01.10.2010 20:55 Uhr
Illertisen Bisher war Fußball im Vöhlinstadion eine vergleichsweise entspannte Angelegenheit. Ärger zwischen rivalisierenden Fangruppen gab es nicht. Die Oberliga ist von Randale bisher verschont geblieben. Das könnte sich ändern, denn in dieser Saison sind zwei Absteigermannschaften hinzugekommen, deren Anhängerschar in bestimmten Teilen nicht gerade zimperlich im Umgang mit anderen ist: der SSV Reutlingen und der SV Waldhof Mannheim 07. Um möglichen Problemen begegnen zu können, hat nun der Illertisser Stadtrat eine detaillierte Stadionverordnung erlassen. Die listet akribisch auf, was rund um das Spielfeld nicht erlaubt ist. Damit kann der FV Illertissen im Ernstfall besser gegen Krawallmacher und Störer vorgehen.
Auf eine solche Verordnung haben sowohl der Württembergische Fußballverband wie die Polizei gedrungen. Hauptkommissar Werner Bräuer, Sprecher der Inspektion Illertissen, sagte gegenüber unserer Zeitung, mit der neuen Stadionverordnung könnten die Ordnungshüter viel besser agieren als in der Vergangenheit.
Doch da war das auch noch nicht nötig. Jetzt mischen beispielsweise die harten Jungs aus dem Fanblock von Mannheim mit, deren Team vom Deutschen Fußballbund keine Lizenz mehr für die Regionalliga bekommen hatte. Jetzt kickt die Mannschaft in der Oberliga - und zieht zu den Auswärtspartien rund 200 bis 300 Fans hinter sich her. „Die sind immer stark alkoholisiert“, erklärt Bräuer, „die interessiert das Spiel nicht wirklich.“
Als noch schwieriger gilt der aggressive Anhang der Reutlinger. 50 bis 100 Leute reisen stets der Mannschaft hinterher. Gegen die Illertisser haben sie bisher offensichtlich nichts, doch das Problem liegt nach Einschätzung der Polizei in der Nähe zu Ulm. Mit den Fans der „Spatzen“ verbindet die Reutlinger schon lange eine gerne gehegte Abneigung. Deshalb fürchtet beispielsweise Kurt Müller, Sicherheitsbeauftragter des FV lllertissen, dass Ulmer Fans auf der Suche nach Zoff mal eben im Vöhlinstadion vorbeischauen, wenn Reutlinger gerade da sind, „um sich mit denen zu klopfen“. Das sieht auch die Polizei so. Bräuer möchte nicht ausschließen, dass bei einer Partie gegen Reutlingen die Krawallmacher aus dem nahen Oberzentrum anreisen. Gerade in diesem Jahr haben sie schon mehrfach unangenehm auf sich aufmerksam gemacht.
Ansonsten sieht die Polizei in Illertissen kein Potenzial von gewaltbereiten Anhängern. Es gebe auch keine Fanfeindschaften wie in den höheren Ligen. Allerdings haben sich schon seit Jahren die Krawallmacher von der Bundesliga weitgehend abgewandt und suchen nun die niederklassigeren Vereine heim. Dort sind oft die Sicherheitsvorkehrungen bei Weitem nicht so streng. In der Oberliga beispielsweise ist es nicht üblich und oft auch nicht möglich, die Fangruppen sauber zu trennen, separate Blocks gibt es nicht.
Ohnehin kosten die üblichen Sicherheitsvorkehrungen „die Vereine ein Schweinegeld“, klagt Kurt Müller. Er persönlich findet, Fan-Rivalitäten seien „alles Blödsinn“.
Vereinsvorsitzender Ludwig Kränzle konnte bis zu dieser Saison davon ausgehen: „Bei 200 bis 300 Zuschauern im Stadion passiert nicht viel.“ Nun muss nachgerüstet werden. Bisher genügten 15 ausgebildete Ordner, wie der Verband sie gefordert hatte. Die sind von professionellen Sicherheitsunternehmen geschult worden. Bei den kritischen Spielen marschiert künftig die Polizei auf. Zwei Termine in dieser Saison hat sie sich schon mal rot in ihrem Einsatzkalender angestrichen: Am 4. Dezember kommen die Mannheimer nach Illertissen, am 14. Mai nächsten Jahres die Reutlinger.
Eine lange Liste von Verboten
Dann muss die Stadionverordnung ihren Härtetest bestehen. Sie regelt beispielsweise im längsten Paragrafen, was alles verboten ist. Untersagt sind im Stadion unter anderem: rassistische, fremdenfeindliche, rechts- oder linksradikale Propaganda, Waffen, mögliche Wurfgeschosse, Flaschen und andere harte Behälter, sperrige Gegenstände wie Leitern, Hocker oder Koffer, Feuerwerkskörper, Fahnen und Stangen, die länger als einen Meter sind, „elektrisch, elektronisch oder mechanisch betriebene Lärminstrumente“, alkoholische Getränke und gefährliche Gegenstände wie Laser-Pointer. Natürlich darf auch niemand Feuer machen, aufs Spielfeld rennen oder „außerhalb der Toiletten die Notdurft verrichten“.
http://www.augsburger-allgemeine.de/Hom ... ,4498.html
AndiMA85 hat geschrieben:bin pflegeleicht, trink keinen alk., rauche nicht und muss auch wärend der fahrt ned pi...
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