Fußball-Oberliga: Waldhof dreht ein 0:2 in Kirchheim innerhalb von nur 13 Minuten / Gjasula an allen vier Toren beteiligt
Hollichs glückliches Händchen
Von unserem Mitarbeiter Roland Bode
Kirchheim/Teck. Die hohe Anspannung war den Spielern des SV Waldhof schon vor dem Oberliga-Spiel beim VfL Kirchheim/Teck in den Gesichtern abzulesen: "Wir waren ziemlich nervös, nachdem es in den letzten Wochen für uns nicht so gelaufen ist", gestand Klaus Gjasula. Der Mittelfeldmann hatte nach einem 0:2-Rückstand mit seinem Anschlusstreffer wesentlichen Anteil an der erfolgreichen Aufholjagd, die mit einem 4:2-Sieg für den Tabellenzweiten endete. Für den SVW war es der erste Sieg in einem Pflichtspiel nach der Winterpause.
Dabei betrat Gjasula gemeinsam mit Dimitri Suworow erst in der 66. Spielminute den Rasen: "Die Einwechslung der beiden hat sich bewährt. Danach haben wir viel mehr Ballsicherheit gehabt. Kirchheim ist in der Schlussphase praktisch gar nicht mehr zur Entfaltung gekommen", lobte Trainer Reiner Hollich nicht nur die Schlüsselfiguren, die für die späte Wende sorgten. Nach Toren von Michael Kümmerle (49.) und Uwe Beran (60.) drehte Waldhof den Spieß mit vier Treffern innerhalb von nur 13 Minuten. Gjasula (69.), Hans Kyei (73./82) und Suworow (80.) trugen sich in die Torschützenliste ein.
"Ich glaube, nicht nur uns Spielern und dem Trainerstab, auch den Fans ist nach dem Abpfiff ein gewaltiger Stein vom Herzen gefallen", beschrieb Gjasula, der an allen SVW-Treffern beteiligt war, seine Emotionen: "Nach dem Anschlusstor ist noch einmal ein Ruck durch das Team gegangen. Jeder hat an die Chance geglaubt. Diesmal war zu spüren, dass wir unbedingt gewinnen wollten", so das Mittelfeld-Ass. Mit dem Erfolg konnte sich die Hollich-Elf zugleich für die 0:2-Heimschlappe im Hinspiel revanchieren.
Auch der Sportliche Leiter Günter Sebert war mit der Vorstellung bei den Teckstädtern zufrieden: "Sicher waren es schwere Platzbedingungen. Technisch hochklassiger Fußball ist da nicht zu erwarten. Aber diese Bedingungen haben beide Seiten. Wichtig war, dass die Mannschaft nie aufgegeben hat. Ich habe noch kurz vor dem Anschlusstor gesagt: Wenn uns jetzt schnell ein Treffer gelingt, geht noch etwas. Und dann ist es genauso gekommen."
Für Sebert ist aber auch klar: "Auswärts hatten wir immer weniger Probleme als bei Heimspielen. Das müssen wir versuchen, abzustellen." Die nächste Gelegenheit dafür bietet sich schon bald: Am nächsten Samstag (15 Uhr) gastiert der Tabellenvorletzte SV Linx im Mannheimer Carl-Benz-Stadion. Mit den Südbadenern pflegen die Waldhof-Fans ein freundschaftliches Verhältnis. Aber ein Sieg ist dann Pflicht, soll der zweite Rang in der Tabelle weiter gefestigt werden. Das fordert auch Sebert: "Durch den Sieg in Kirchheim kommt jetzt wieder mehr Ruhe in den Verein. Wir können uns konzentriert vorbereiten. Unterschätzen dürfen wir Linx aber nicht."
Mannheimer Morgen
14. März 2011
http://www.morgenweb.de/nachrichten/spo ... 70051.html