Regionalligen / Vertragsspieler 250 EuroEssen (sim). Keinerlei Misstöne gab es beim Bundestag des Deutschen Fußball-Bundes in der Essener Philharmonie, wo neben den Neuwahlen auch ein riesiges Antragsheft abgearbeitet werden musste. Dr. Theo Zwanziger wurde einstimmig als DFB-Präsident für die Periode 2010/13 wiedergewählt, während es im Präsidium ohnehin nur eine Veränderung gibt, nachdem der Vizepräsident für Qualifizierung, Dr. Hans-Georg Moldenauer (Magdeburg) freiwillig seinen Rückzug bekannt gab und der Thüringer Präsident Rainer Milkoreit (Apolda) zum Nachfolger gewählt wurde. In seine zweite Amtsperiode geht der badische Fußballchef Ronny Zimmermann (Wiesloch) im DFB-Vorstand. Im Spielausschuss des DFB ist allerdings der Neureuter Günter Seith aus Altersgründen nicht mehr vertreten.
Für viel „Zündstoff“ im Vorfeld zwischen DFB und DFL sorgte die geplante Spielklassenstruktur, die einzig und alleine die Regionalligen betraf. Knapp 30 Stunden vor der Plenarsitzung erzielten die Verhandlungspartner einen Kompromiss, der bei 25 Gegenstimmen und sieben Enthaltungen letztendlich die erforderliche Zweidrittelmehrheit bekam. Ab der Saison 2012/13 gibt es anstatt drei nunmehr fünf Regionalligen auf der vierten Spielklassenebene. Für die bevorstehende Saison wird sich somit zunächst einmal nichts ändern. Danach gibt auch der DFB seine Betreuung ab, sodass die Regional- und Landesverbände selbst für den administrativen Bereich verantwortlich sind. Drei der fünf neuen Ligen spielen sich innerhalb den Regionalverbandsgrenzen ab, nämlich in Nordosten, Norden und Westen. Der Süden zusammen mit dem Südwesten erhält zwei Klassen. Eine davon Bayern alleine und die andere Baden-Württemberg, Hessen und der Regionalverband Südwest. Da hierbei auch mit rund 7.700 die meisten Vereine zusammengefasst sind, erhält diese Staffel zwei Teilnehmer an den Aufstiegsspielen.
Von den insgesamt sechs Teams (vier Meister und das Südwest-Duo) wird ein Trio in die dritte Liga aufsteigen. Der Blick zum Teilnehmerfeld der neuen Regionalliga im Südwesten sagt aus, dass die Anzahl der Vereine, die von Bayern weggehen, nahezu komplett aus Südwest, Saarland und Rheinland hinzukommen, sodass die Mannschaften der darunter liegenden drei Oberligist nach dem „Übergangsjahr 2011/12“ nicht mit einem erhöhten Aufstieg rechnen können. „Allerdings“, so der badische Präsident Ronny Zimmermann, „müssen die genauen Regularien vom DFB-Vorstand mit Zweidrittelmehrheit noch verabschiedet werden. Sobald wir nähere Informationen haben, werden wir unsere Vereine allumfassend informieren. Zunächst wollen die sieben beteiligten Landesverbände in diesem Jahr noch zusammenkommen, um einen ersten Rahmen abzustecken“.
Drei weitere Bundestagsbeschlüsse dürften für die Basis zudem von Wichtigkeit sein. Die in Baden bereits umgesetzten Vorgaben zum Neun-gegen-Neun bei den D-Junioren auf einem verkleinertem Feld mit den Zwei-mal-Fünf-Meter großen Toren wurden allgemeinverbindlich, sodass sie in allen 21 DFB-Landesverbänden zu verwirklichen sind. Die reduzierte Mannschaftsstärke und das verkleinerte Spielfeld dienen der altersgerechten Entwicklung eines Jugendlichen im Alter von 12/13 Jahren.
Weiterhin wurde die Einführung einer B-Juniorinnen-Bundesliga ab 2012/13 in drei Achter-Staffeln beschlossen. Auch hier muss der DFB-Vorstand noch die genauen Richtlinien erlassen, wobei einer Erhöhung der Teilnehmerzahl auf jeweils zehn Teams bei entsprechendem Interesse nichts im Wege stehen wird.
Vertragsspieler im Amateurbereich müssen ab 1. Juli 2011 eine Mindestvergütung von 250 Euro erhalten. Dieser Betrag lag bislang bei 150 Euro und dies allerdings seit mehr als zehn Jahren. Damit soll dem „Missbrauch“ Vorschub geleistet, dass wie in der Vergangenheit geschehen, Vereine vor dem Hintergrund der momentan noch geringen monatlichen Kosten Akteure nur deshalb als Vertragsspieler verpflichteten, um für den Wegfall von Wartefristen Entschädigungszahlungen zu umgehen. Zudem wurde die Nachweispflicht für die Abführung der Steuern und der Sozialversicherungsbeiträge, die bislang nur für die ersten drei Monate des Vertrags galt, auf die gesamte Laufzeit ausgedehnt.
http://www.spowo.net/index_news.php?Akt ... _jahr=2010
Nicht nach hinten, nur nach vorne geht der Blick. Waldhof in Liga 2.