Presse 09.06.2010

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Presse 09.06.2010

Beitragvon immer-SVW » 09.06.2010, 09:38

Fußball: DFB verweigert Regionalliga-Lizenz für die nächste Saison / Pradt lässt seine Zukunft offen / Insolvenz aber kein Thema
SVW erneut vor Scherbenhaufen

Von unserem Mitarbeiter Roland Bode

Mannheim. Was in den letzten Tagen auf dem Sportgelände am Alsenweg befürchtet wurde, ist Gewissheit: Der SV Waldhof erhält für die Regionalliga-Saison 2010/11 vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) keine Lizenz. Damit stehen die Blau-Schwarzen wie im Sommer 2003 vor einem Scherbenhaufen. Sportlich wird das Team in die Oberliga Baden-Württemberg absteigen. "Die Insolvenzfrage stellt sich aber nicht", erklärte Geschäftsführer Andreas Laib auf Anfrage. Unter dem Strich fehlten zur Zulassung 750 000 Euro.

In einer am Abend auf der Vereins-Homepage veröffentlichten Erklärung bedauerten Präsidium, Aufsichtsrat und Geschäftsführung die Nachricht, die im Umfeld einen Schockzustand auslöste. Eine Hundertschaft enttäuschter Fans machte sich kurz nach Bekanntwerden der Mitteilung auf den Weg Richtung Geschäftsstelle und forderte die Verantwortlichen zu einer Stellungnahme auf. Es blieb aber friedlich. "Die durch den DFB auferlegten Bedingungen im mittelhohen siebenstelligen Bereich, die maßgeblich durch die Höhe der Altverbindlichkeiten geprägt waren, konnten nicht vollumfänglich erfüllt werden", hieß es in der Information des SVW. So konnte eine mit Frist zum 4. Juni zu hinterlegende Barkaution von 400 000 Euro nicht erbracht werden. Auch zusätzliche finanzielle Nachweise in Höhe von 350 000 Euro, die über dem Planansatz lagen, haben sich negativ ausgewirkt.

In der Frankfurter Verbandszentrale fällte am Nachmittag der DFB-Lizenz-Ausschuss sein Urteil. Wie es beim SVW sportlich weiter geht, ist unklar. Trainer Walter Pradt äußerte sich enttäuscht: "Sportlich haben wir mit dem letzten Aufgebot unsere Hausaufgabe Klassenerhalt gemacht. Andere haben ihre Aufgaben offensichtlich nicht so ernst genommen. Jetzt liegt der Verein wieder am Boden", kritisierte er die Klubführung: "Was wir schnell benötigen, ist eine außerordentliche Mitgliederversammlung, in der die Zahlen auf den Tisch kommen und Präsidiumsneuwahlen durchgeführt werden, um einen strukturierten Neuaufbau in Angriff nehmen zu können", unterstrich Pradt. Seine Zukunft als Chefcoach ließ er offen.

"ProWaldhof"-Vorsitzender Oliver-Marc Ganglbauer forderte "den sofortigen Rücktritt des Präsidiums und die eigentlich seit 31. Mai 2010 fällige Mitgliederversammlung". Ursprünglich sollte es sich bei dieser Sitzung nur um Änderungen der Satzung drehen.

Geschäftsführer Andreas Laib erhielt die telefonische Nachricht aus Frankfurt gegen 16.30 Uhr. Laib: "Die neuen Lizenzauflagen des DFB haben es uns nicht leicht gemacht. Wir müssen jetzt versuchen, mit eigenen Spielern aus der Jugend den Neuaufbau zu starten. Darin liegt aber auch eine Chance für den Verein. Wie sich hier alles weiter entwickelt, werden die nächsten Tage und Wochen zeigen. Da bleiben vorerst noch viele Fragen offen."

Mannheimer Morgen
09. Juni 201

http://www.morgenweb.de/nachrichten/spo ... 18818.html
Nicht nach hinten, nur nach vorne geht der Blick. Waldhof in Liga 2.
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Beitragvon immer-SVW » 09.06.2010, 09:39

Auch Mannheim ohne Lizenz


Münster - Nur noch 53 Tage sind es bis zum ersten Anpfiff in der Regionalliga West, der erste Spieltag ist vom 6. bis 8. August anberaumt. Doch die Zusammensetzung der vierthöchsten deutschen Fußball-Klasse entwickelt sich in zunehmendem Maße zu einer Farce. Nachdem schon Rot-Weiß Essen und der Bonner SC keine Lizenz für die Regionalliga West erhalten hatten, erlitt nun auch der SV Waldhof Mannheim das gleiche Schicksal. So gab der frühere Bundesligist gestern am späten Abend auf seiner Internetseite bekannt, dass er die vom DFB gestellten Bedingungen für eine Lizenzerteilung nicht erfüllen könne. Deshalb hat der SV Waldhof bereits eine Spielgenehmigung für die Oberliga Baden-Württemberg beantragt.

Der Verein selbst hatte kundgetan, dass rund 15 Prozent der Finanzierung für die Regionalliga-Spielzeit fehlen würde und man auf Kulanz von Seiten des DFB angewiesen sei. Auch die Hinterlegung einer Barkaution in Höhe von 400 000 Euro sei eine Bedingung für die Lizenzerteilung gewesen. Das alles konnte der Verein nicht mehr stemmen.


Nun profitiert das sportlich sang- und klanglos abgestiegene Schlusslicht Eintracht Trier von dieser Entwicklung. Nach Borussia Mönchengladbach II und Wormatia Worms dürfen nun auch die Trierer in der kommenden Saison wieder in der Regionalliga West antreten. Fünf Punkte holte das Team aus den letzten 19 Meisterschaftspartien, am Ende hagelte es sieben Niederlagen in Serie ohne Torerfolg. Das schrie nach Abstieg, doch nun kommt alles ganz anders.

Das einstige Team von Ex-Nationalspieler Mario Basler, das am Anfang der Saison als Pokalschreck auftrat und sich die Vereinsfinanzen nebenbei sanierte, hat die Lizenz sowohl für die Oberliga Südwest wie auch die Regionalliga erhalten. Es wird mit einem Etat von 550 000 Euro geplant. Durch TV-Gelder und zusätzliche Sponsorengelder könnte Trainer Roland Seitz im Fall der Regionalliga wohl noch einmal seinen Kader etwas aufpolieren.

So oder so: Das Nadelöhr zwischen Profi-Fußball (1. bis 3. Liga) sowie dem Amateursport (ab 5. Liga) erweist sich immer mehr als Sackgasse. Das Hauen und Stechen um den Titel, der einzige Ausweg raus aus dieser Klasse, wird in der nächsten Saison wohl noch schlimmer werden.

Zumindest hat der DFB mit seiner Arbeitsgruppe den absurden Plan bereits wieder beerdigt, die Regionalliga auf sechs Staffeln auszudehnen und die jeweiligen Staffelmeister in einer Aufstiegsrunde drei Aufsteiger zur 3. Liga ermitteln zu lassen. Aber auch eine Initiative, die von Hessel Kassel und dessen Präsident Jörg Rose ausgeht, wird beim DFB-Bundestag in Oktober am Veto der Bundesligisten scheitern. Der Plan sieht vor, dass es eine Süd- und eine Nord-Regionalliga gibt, und in einer dritten Regionalliga die Zweitvertretungen unter sich blieben. 24 Regionalligisten stünden dieser Entwicklung positiv gegenüber.

VON ALEXANDER HEFLIK, MÜNSTER

http://www.ahlener-zeitung.de/lokalspor ... izenz.html
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Beitragvon immer-SVW » 09.06.2010, 09:53

KOMMENTAR
von Michael Wilkening

Das viel kritisierte "Produkt" Regionalliga hat eine neue und skurrile Geschichte geschrieben. In der Regionalliga West gibt es in dieser Saison wegen der Lizenzverweigerungen für den Bonner SC, Rot-Weiß Essen und nun auch den SV Waldhof Mannheim keinen sportlichen Absteiger. Die Schuld für das Scheitern beim Verband zu suchen, ist falsch. Auch wenn hohen Anforderungen an die Vereine geringe Einnahmemöglichkeiten gegenüberstehen. Dem SV Waldhof wurden eigene Verfehlungen und Misswirtschaft zum Verhängnis.
Die Gründe für das bittere Aus des SVW in der vierten Liga liegen in der Vergangenheit und der Gegenwart begründet. Einerseits lasten die finanziellen Abenteuer der Jahre 2005 bis 2008 schwer auf den Verantwortlichen, weil es noch Altforderungen gibt und teure Spielerverträge bis Juni 2010 laufen. Andererseits waren die Verantwortlichen nicht in der Lage, die monetären Voraussetzungen für Viertliga-Fußball zu schaffen.
Schlechte Betreuung der vorhandenen Partner, fehlende Visionen und schlechtes Marketing sorgten für einbrechende Einnahmen in diesem Sektor. Die Konkurrenzsituation in der Metropolregion ist ein Erschwernis, aber nicht das entscheidende Argument für die jetzt erfolgte Lizenzverweigerung für den Klub.
Offen bleibt der Weg aus der Krise. Ein weiteres Insolvenzverfahren droht den SVW endgültig auseinanderbrechen zu lassen. Andererseits werden die langfristigen und kurzfristigen Verbindlichkeiten in der Oberliga genau so wenig zu schultern sein wie in der Regionalliga. Die Wut der Fans ist nachvollziehbar, denn ihr Klub liegt abermals in Trümmern.

Rheinpfalz, 09.06.2010
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Beitragvon immer-SVW » 09.06.2010, 13:10

Keine Lizenz für den SV Waldhof

Irgendwie hätte die Situation nicht passender sein können. Pünktlich um 16 Uhr ergoss sich gestern ein starker Regenschauer über das Vereinsgelände des SV Waldhof Mannheim. Der Himmel weinte, als klar war, dass der Noch-Regionalligist keine Lizenz für die Saison 2010/11 erhalten hat.


Präsidiumsmitglied Gerhard Schall und Hans-Jürgen Pohl (Vorsitzender des Ehren- und Ältestenrates) mussten sich vor den dicken Tropfen unter ein Vordach retten, die beiden Mitglieder des Sanierungsausschusses warteten zu diesem Zeitpunkt auf ihre Kollegen.

Die hatten statt 16 nämlich 17 Uhr in ihren Terminkalendern notiert. Bis in den frühen Abend hinein berieten neben Schall und Pohl schließlich auch Andreas Laib (Geschäftsführer), Rainer Spagerer (Präsidiumsmitglied) und Wolfgang Bielmeier (Vorsitzender des Aufsichtsrates) über die Zukunft des Traditionsklubs, der aktuell vor einem Scherbenhaufen steht. Denn dem Verein droht die neuerliche Insolvenz.

Der SV Waldhof scheiterte deutlich an den Vorgaben des DFB für die Lizenzerteilung für die Regionalliga. Sportlich hatte die junge und kostengünstige Truppe den Ligaverbleib geschafft, wirtschaftlich waren die Hürden zu hoch. Der DFB forderte eine Barkaution in Höhe von 400.000 Euro, außerdem sollten Nachweise in Höhe von 350.000 Euro erbracht werden. Diese Summe brach dem Verein wohl das Genick. Für die neue Runde plante der SVW mit einem 1,6-Millionen-Etat. Der Klub konnte beide Forderungen nicht erfüllen. Die Konsequenz: keine Lizenz.

Dabei hatte der Verein alles versucht. Doch auch die letzte Hoffnung zerstob Ende Mai. Das SVW-Talent Nicolas Jüllich sollte zur TSG Hoffenheim wechseln. Auf Initiative von Mäzen Dietmar Hopp hätte eine utopisch hohe Ablösesumme fließen können, um dem SV Waldhof die Lizenz zu sichern. Doch Jüllich war laut TSG-Coach Ralf Rangnick nicht bundesligatauglich. Rangnick war immerhin selbst im Stadion, um sich ein Bild zu machen.

Der SVW stürzt aber nicht sehr tief. Die Lizenzverweigerung bedeutet, dass der SVW ans Tabellenende der Regionalliga West zurückfällt und in die Oberliga Baden-Württemberg absteigt. Neben dem Bonner SC und Rot-Weiß Essen sind die Waldhöfer der dritte Verein der Weststaffel, dem die Lizenz verweigert wurde. Damit gibt es in der aktuellen Spielzeit keinen sportlichen Absteiger. "Die Regionalliga ist für uns in der aktuellen Lage nicht finanzierbar", sagte Schall gestern.

Ob der SV Waldhof die aktuellen finanziellen Schwierigkeiten überhaupt noch meistern kann, sollte die Sitzung gestern ans Licht bringen. Nach RHEINPFALZ-Informationen benötigt der Klub bis Ende des Monats etwa 750.000 Euro, um alle Forderungen zu erfüllen. Neben ausstehenden Beiträgen für die Berufsgenossenschaft schlagen Ex-Trainer Alexander Conrad, der frühere Mannschaftskapitän Christof Babatz und eine Rate an den früheren Finanzier Emmanouil Lapidakis hoch zu Buche. Hinzu kommen weitere Auslagen - der Klub ist aktuell von einer Zahlungsunfähigkeit bedroht. Eine zweite Insolvenz nach 2003 könnte aber das endgültige Aus des SV Waldhof Mannheim 07 bedeuten. Aus dem Umfeld des Klubs war gestern zu hören, dass eine Insolvenz kein Thema sei, die Zahlen sprechen jedoch eine andere Sprache.

Mit der Lizenzverweigerung steht der SV Waldhof aktuell ohne einen Spieler da. Alle Verträge hatten nur für die vierte Liga Gültigkeit. "Wir fangen wieder bei null an", sagte Günter Sebert gestern. Der Sportliche Leiter steht mit Trainer Walter Pradt vor der schwierigen Aufgabe, eine konkurrenzfähige Mannschaft auf die Beine zu stellen. Ob die letztlich überhaupt den Spielbetrieb aufnehmen wird, ist aktuell mehr als fraglich. (mxk)

http://www.rheinpfalz.de/cgi-bin/cms2/c ... id=6466278
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Beitragvon immer-SVW » 09.06.2010, 13:24

Schlag ins Gesicht

RL-Lizenz 2010/2011 verweigert / Zwangsabstieg in die OL / außerordentliche SVW-Mitgliederversammlung


Die Information müsste zwischenzeitlich bekannt sein. Der DFB verweigerte gestern unserem SV Waldhof Mannheim 1907 die Lizenz für die Regionalliga 2010/2011, da finanzielle Auflagen in erheblichem Umfang nicht erbracht werden konnten. Die Meldung für die Oberliga Baden-Württemberg wurde hingegen vorgenommen und der Spielbetrieb sollte nach Aussage der Verantwortlichen finanzierbar sein. Dies verwundert zwar angesichts der hohen Schuldenlast unseres SVW, allerdings sei ein Insolvenzverfahren kein Thema, hieß es vom Alsenweg.

Die >> gestrige Mitteilung << unseres SV Waldhof war ein Schlag ins Gesicht für jeden Blau-Schwarzen. Sie kam absolut überraschend, unerwartet, ohne jegliches Anzeichen im Vorfeld. Kein medialer Hilferuf im Zuge des Lizenzierungsverfahrens, obwohl den Verantwortlichen frühzeitig klar gewesen sein musste, wie der DFB reagieren wird. Wo war der Aufsichtsrat? Und warum entschied sich der „Sanierungsausschuss“ für die „Keine-Informations-Politik“? Überwogen mögliche Vorteile tatsächlich den Nachteilen, dass die zahlreichen Fans und Mitglieder so vor dem Kopf gestoßen werden mussten? Fragen, auf welche es schnellst möglich Antworten geben und der Handlungsbedarf besprochen werden muss. Unter anderem aus diesem Grund hatten wir gestern die noch ausstehende außerordentliche Mitgliederversammlung eingefordert. Das sie bislang – entgegen dem Beschluss des höchsten Vereinsorgans, der Mitgliederversammlung – noch nicht stattfand und auch nicht zur „Vorbereitung“ der Vereinsmitglieder auf das offenbar Unvermeidbare genutzt wurde, ist symptomatisch für die derzeitige Vereinsführung.


Diese außerordentliche SVW-Mitgliederversammlung soll nun zeitnah terminiert werden. Zuvor wird der „Sanierungsausschuss“ zu einer erweiterten SVW-Präsidiumssitzung einladen. Wir fordern, dass die erweitere Präsidiumssitzung innerhalb der nächsten Tage sowie die außerordentliche Mitgliederversammlung noch vor dem 30. Juni stattfindet. Zwar besteht – wie oben geschrieben – nach Ansicht der Verantwortlichen kein Insolvenzrisiko, dass kann sich jedoch auch kurzfristig ändern. In diesem Fall muss der Verein, seine Mitglieder und schlussendlich auch die Öffentlichkeit über die Lage unseres SV Waldhof Mannheim 1907 informiert werden.


Ob PRO Waldhof wie bei der letzten SVW-Hauptversammlung eine vorbereitende Sitzung einberufen wird, ist noch ungewiss. Dies macht nur dann Sinn, wenn sich viele PW-Mitglieder daran beteiligen und auch bei der nachfolgenden SVW-Versammlung geschlossen Flagge zeigen. Geschlossenheit muss demonstriert und vor allem gemeinsam angepackt werden. Andernfalls können wir unserem SV Waldhof Mannheim 1907 nicht weiterhelfen.

http://www.cms.pro-waldhof.de/index.php ... achrichten
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Beitragvon immer-SVW » 09.06.2010, 17:33

Keine Chance für Kult: Zwangsabstieg von Waldhof Mannheim
Magazin - Sport
Geschrieben von: Ralf Schmahld
Mittwoch, den 09. Juni 2010 um 06:33 Uhr
Nach Rot Weiss Essen und dem Bonner SC (wir berichteten), hat es nun auch den SV Waldhof Mannheim getroffen. Für die kommende Spielzeit in der Regionalliga haben die Blau Schwarzen keine Lizenz erhalten. Der Klub will künftig in der Oberliga Baden-Württemberg starten. Warum müssen soviele Traditionsvereine die Segel streichen? Liegt es nur an der Misswirtschaft im Klub oder auch am DFB und seinen zu hohen Auflagen?

Im Fall Waldhof Mannheim lagen die Teilnahmebedingungen nach Vereinsangaben im mittelhohen siebenstelligen Bereich. Diese waren nach Angaben des Vereins maßgeblich durch die Höhe der Altverbindlichkeiten (700.000 Euro) geprägt und konnten nicht vollumfänglich erfüllt werden. Zudem konnte der Klub eine Barkaution in Höhe von 400.000 Euro und zusätzliche finanzielle Nachweise in Höhe von 350.000 Euro nicht aufbringen.

Der Verein bringt es auf den Punkt und wo unter anderem die Wurzel des ganzen Übels zu suchen ist - und zwar in den 2. Mannschaften der Profivereine. "Nicht nur für den SV Waldhof Mannheim 07 ist der Spielbetrieb in der kostenintensiven und durch die vielen 2. Mannschaften der Profivereine unattraktiven Regionalliga nicht finanzierbar, zumal die ohnehin geringen Fernsehgelder für die kommende Saison noch weiter gekürzt wurden.", erklärte der Klub auf seiner Webseite.

Kommentar: Die Teilnahme am Spielbetrieb der zweiten Mannschaften ist ein Makel, an dem sich aber auch Waldhof beteiligt. So spielt deren 2. Mannschaft in der Verbandsliga Nordbaden und nimmt dort anderen Klubs die spielerischen Chancen. Hier muss der DFB mehr als nachbessern und auch die Vereine müssen bei der Kontrolle ihrer Finanzen mehr tun.

Diskutieren (2 Posts)
Armin Stein
Keine Chance für Kult: Zwangsabstieg von Waldhof Mannheim
Jun 09 2010 09:10:51
Neben dem Schmerz, den ich als Waldhof-Anhänger in mir trage und den Leidensweg, den alle Waldhof-Fans seit dem Bundesliga-Abstieg 1990 hinnehmen mussten bleiben viele Fragen nun offen.
Wann endlich wird der Verein in kompetente Hände und Führungsstrukturen übergeben, um wirklich einen Neubeginn bei Null zu starten? Diese Notwendigkeit ergibt sich nicht erst seit den Ereignissen der letzten Tage!!
Warum tun die Vereinsverantwortlichen so scheinheilig und schieben die Ursachen für den neuerlichen Niedergang auf die Auflagen des DFB? Es herrscht absolute Chancengleichheit und die Voraussetzungen für die Lizenzierung warum lange genug bekannt
Was macht ein Abstiegskampf in einer Regionalliga für einen Sinn, wenn im Nachhinein sportliche Entscheidungen durch Lizenzentzüge kontrakariert werden? Hier geht es um Emotionen der Anhänger, die sich ein Jahr lang ein bescheidenes Niveau im Stadion angetan haben und immer hinter dem Verein standen.
Ist es nicht nach wie vor sehr naiv, die Hoffnungen auf die Jugendarbeit und die treuen Fans alleine zu setzen? Für Talente in der Region gibt es viel bessere Alternativen. Die Waldhof-Fans waren wirklich der einzige stabile Rückhalt in den letzten 20 Jahren. Ohne blauschwarze Anhänger gäbe es den Verein längst nicht mehr im Fußballgeschäft. Aber die Fans alleine können auch nicht immer herhalten und sind nur bedingt in der Lage die finanziellen und organisatorischen Missstände im Verein zu beheben.
Fazit: Die Gründe für den Niedergang liegen nicht im Lizenzierungsverfahren oder in der Unattraktivität der Regionalliga. Wenn eitele und selbstsüchtige Führungsmitglieder den Verein endlich verlassen und ein Team von nachhaltig agierenden Innovatoren mit kleinen Schritten den Verein aus der Identitätskrise herausführt, dann sind die Voraussetzungen für einen Neuanfang erst geschaffen.
Mit besten Grüßen von einem treuen Waldhof-Fan aus Salzburg
Armin Stein
#14539
Christian R.
Keine Chance für Kult: Zwangsabstieg von Waldhof Mannheim 07
Jun 09 2010 08:22:23
Man darf nicht vergessen. Der Club geht nicht in die Insolvenz. Die finanzielle Situation ist trotz vorliegender Verbindlichkeiten aus früheren Jahren besser als noch vor einem Jahr. Die Verweigerung erfolgt, nach dem man die Bedingungen verschärft hat. Der DFB will die 4. Liga reformieren. Das muss er nicht. Durch die Lizenzverweigerung zahlreicher Traditionsvereine muss die Liga nicht mehr bereinigt werden. Die U23-Abteilungen der Profivereine sind bald unter sich... und spielen demnächst auch unter Ausschluss der Öffentlichkeit!

http://www.turus.net/sport/5647-keine-c ... m-07-.html
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Beitragvon immer-SVW » 09.06.2010, 21:59

"Ein Skandal für die Kurpfalz"
Nach verpasster Regionalliga-Lizenz Trainer Pradt gefeuert

Von unserem Mitarbeiter Roland Bode

Mannheim. Wie geht es weiter mit dem SV Waldhof? Einen Tag nach Bekanntwerden der Tatsache, dass die Blau-Schwarzen für die Fußball-Regionalliga 2010/11 keine Lizenz vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) erhalten haben, spaltete sich im Umfeld die Emotionslage. Trainer-Denkmal Klaus Schlappner sprach von einem "Skandal für die Kurpfalz." Präsidiumsmitglied Gerhard Schall attackierte dagegen den DFB: "Die Regionalliga ist aufgrund der ständig gestiegenen Auflagen eine Todesgruppe. Es sei denn, man hat zwei oder drei Sponsoren zur Seite, die zusätzlich eine halbe Million Euro und mehr in die Hand nehmen."

Am Mittag wurden dann erste Fakten geschaffen. Das Präsidium entließ Trainer Walter Pradt mit der Begründung, er habe sich vereinsschädigend verhalten. Pradt hatte mit Blick auf die aktuelle Situation gegenüber dem Mannheimer Morgen gesagt: "Sportlich haben wir unsere Hausaufgaben gemacht. Andere haben ihre Aufgaben offensichtlich nicht so ernst genommen."
Mitgliederversammlung Ende Juni

Am 22. Juni soll es nun eine erweiterte Präsidiumssitzung geben. Bis dorthin wurde zu Themen wie Zahlenwerk, einer möglichen Insolvenz und der weiteren Zukunftsplanung Stillschweigen vereinbart. Den Blau-Schwarzen fehlten zur Erfüllung der Lizenzauflagen 750 000 Euro. Schall: "Es geht darum, dass der SV Waldhof einen Regionalliga-Spielbetrieb derzeit nicht finanzieren kann. Wir waren in den vergangenen Jahren nie in der Situation, dass die Einnahmen die Ausgaben übertroffen haben. Dorthin müssen wir kommen. Ein Spielbetrieb muss sich rechnen." Für Ende Juni/Anfang Juli ist eine außerordentliche Mitgliederversammlung angedacht. Zu Personalien im sportlichen wie administrativen Bereich äußerte sich Schall nicht.

Dass der Traditionsverein vom Alsenweg mit seiner 103-jährigen Geschichte nun in die Fünftklassigkeit abfällt, ist für Schlappner "unvorstellbar". "Ich ärgere mich darüber, dass die Verantwortlichen nicht früher informiert haben, sondern den Totalschaden erst bekanntgeben, wenn die Karre gegen die Wand gefahren ist." Zudem müssten endlich Persönlichkeiten der ansässigen Wirtschaft erkennen, welch sozialer Auftrag der Sport in Mannheim und auch beim SV Waldhof erfülle. Klaus Schlappner: "Nur mit Eishockey und Handball ist dies nicht getan."

Unterdessen erklärte Schall, dass der SVW auch künftig seine Heimspiele im Carl-Benz-Stadion austragen werde: "In diesem Stadion müssen wir unser Geld verdienen. Am Alsenweg fehlt jede Form der erforderlichen Infrastruktur. Auch in Liga Fünf." Eine Reihe von Gesprächen seien in den kommenden Tagen zu führen. Mit der Sportlichen Führung, Spielern, Mitarbeitern und innerhalb der Gremien. Erst wenn Licht am Ende des Tunnels erkennbar sei, werde sich der Verein weiter äußern.

09. Juni 2010

http://www.morgenweb.de/nachrichten/spo ... _raus.html
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Beitragvon immer-SVW » 09.06.2010, 22:00

Wormatia Worms
DFB gibt Wormatia Worms grünes Licht und schickt SV Waldhof eine Klasse runter

09.06.2010 19:15 Uhr - WORMS

Von Volker Schütz

Jetzt also auch der SV Waldhof. Nach Rot-Weiß Essen und dem Bonner SC hat es nun den Traditionsklub aus Mannheim erwischt. Zwangsabstieg wegen finanzieller Nöte – der ehemalige Bundesligist hatte es nicht geschafft, die vom Deutschen Fußball-Bund geforderten Auflagen zu erfüllen, die zur Erlangung einer Lizenz für die kommende Regionalliga-Saison notwendig gewesen wären. Peng. Was für ein Jammertal, diese Regionalliga!

In der derzeitigen Form kann das kaum ein Klub schadlos überstehen. Im Westen als Konsequenz nun dieses Zwangsabstiegs-Trio, dazu noch der SSV Reutlingen und Eintracht Bamberg im Süden, Tennis Borussia Berlin im Norden. Irgendeinen vergessen, der insolvent ist? Derzeit geht leicht der Überblick verloren, zumal es ja zahlreiche weitere Wackelkandidaten gab und gibt.

Was die Mannheimer betrifft, so hatten diese bis zuletzt gehofft. „Die Barkaution von 400.000 Euro, die bis letzten Freitag beim DFB zu hinterlegen war, konnte nicht gestellt werden“, teilte der Verein mit. Außerdem fehlten laut Klub-Angaben weitere finanzielle Nachweise in Höhe von 350.000 Euro. Trotz des „intensiven Sparkurses“, den der Klub seit Januar 2009 eingeschlagen habe, sei dies nicht zu stemmen gewesen. Insbesondere die Aufwendungen für die Altlasten in Höhe von 700.000 Euro seien den Bemühungen zuwider gelaufen.

Grünes Licht vom DFB am Mittwochabend

Dass das Team von Trainer Walter Pradt in der abgelaufenen Runde 40 Punkte eingesammelt hatte, brachte dem Klub insofern nichts. Der knapp gelungene sportliche Klassenerhalt ist Makulatur – so wie in Essen (51 Punkte) und in Bonn (43). Die offenbar verantwortlicher wirtschaftenden Vereine wie Borussia Mönchengladbach II, Wormatia Worms und Eintracht Trier, die die Abstiegsplätze eingenommen hatten, profitieren davon. Der DFB gab am Mittwochabend diesen drei Klubs grünes Licht für die Regionalliga-Saison 2010/2011. Zwar erfüllte der SV Waldhof die sportlichen, jedoch nicht die finanziellen Voraussetzungen.

Marcel Gebhardt von der Sportlichen Leitung der Wormatia drückte sein Bedauern darüber aus, dass es nun auch noch die Waldhöfer getroffen hat. Gebhardt: „Und das nicht nur deshalb, weil es für uns wieder ein Derby weniger sein wird.“ Ihm bereite die Gesamtsituation große Sorge. „Wenn man früher den Kicker gelesen hat, dann ging es zu 90 oder 95 Prozent um Sport. Der Rest waren finanzielle Geschichten. Heute hat man den Eindruck, das Verhältnis ist 50 zu 50.“

Wenn man sehe, wie viele Klubs in der Regionalliga Probleme haben, „wird mir Angst und Bange vor der Regionalliga“. Jeder könne sehen, „dass diese Liga nicht gesund ist.“

http://www.wormser-zeitung.de/sport/lok ... 002557.htm
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Beitragvon immer-SVW » 09.06.2010, 22:02

Keine Lizenz für Mannheim

Der Nächste bitte: Nach RW Essen und dem Bonner SC erwischt es auch den Traditionsklub SV Waldhof Mannheim mit dem Zwangsabstieg. Der Verein teilte am späten Dienstag mit, dass „die Auflagen des DFB zur Erlangung der Regionalligalizenz nicht erfüllt werden konnten.“

Konkret heißt es: „Die durch den DFB ursprünglich auferlegten Bedingungen im mittelhohen siebenstelligen Bereich, die maßgeblich durch die Höhe der Altverbindlichkeiten geprägt waren, konnten nicht vollumfänglich erfüllt werden. Eine Barkaution in Höhe von 400.000 Euro, die bis zum 4. Juni 15.30 Uhr beim DFB zu hinterlegen war, konnte nicht gestellt werden. Hinzu kommen zusätzliche finanzielle Nachweise in Höhe von 350.000 Euro, die über den Planansatz des Vereines hinaus zu erbringen waren.“

Zwar habe der SVW, mit 40 Punkten zuletzt so gerade eben gerettet, gespart seit Januar 2009. Aber die „Aufwendungen für Altlasten in Höhe von 700.000 Euro“ hätten massiv zu Buche geschlagen im Lizenzierungsverfahren. Mannheim will in der Oberliga an den Start gehen. In der Regionalliga West ist nun mit Eintracht Trier auch der dritte sportliche Absteiger gerettet.

http://open.echo-muenster.de/node/22231
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Beitragvon immer-SVW » 09.06.2010, 22:09

Pressemitteilung
Der Sanierungsausschuss hat einstimmig beschlossen, den Vertrag mit Walter Pradt nicht zu verlängern.

Der sportliche Neuaufbau in der Oberliga soll von einer anderen sportlichen Leitung angepackt werden, die mit einem ganz engen Finanzrahmen auskommen muss. Der Verein bedankt sich bei Walter Pradt für die geleistete Arbeit.

Der Sanierungsausschuss wird bis zur erweiterten Vorstandssitzung am 22.06.2010 alle Möglichkeiten prüfen, weitere notwendige Gespräche führen und die Situation dann abschließend bewerten. Die Ergebnisse und Vorschläge zur Satzungsänderung werden dem erweiterten Vorstand dann zur Beratung vorgelegt.

Auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung Ende Juni/Anfang Juli wird die Möglichkeit bestehen, eine Bestandsaufnahme vorzunehmen und über die Satzungsänderung zu beschließen.

http://www.svw07.de/pressemitteilung.html
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