der comment trifft den nagel auf den kopf. die sollen die lauterns*u zuhause lassen!
Ohne Wiese nach Südafrika
vom 01.06.2010 | t-online.de
Ein Kommentar von Thomas Tamberg
Kaum hatte sich Joachim Löw auf Manuel Neuer als Nummer eins im Tor der deutschen Nationalmannschaft festgelegt, da lästerte die Nummer zwei via "Bild"-Zeitung Richtung Bundestrainer. "Einen Grund, warum ich nur Nummer zwei bin, habe ich jedenfalls nicht erfahren. Nur die Erklärung in der Pressekonferenz", unterstellte Tim Wiese dem Trainer mangelnde Kommunikation und fügte mit ironischem Unterton hinzu, dass er wohl nicht alles gegeben habe (Video: Wiese schießt gegen Löw).
Tim Wiese wirft Bundestrainer Löw zwischen den Zeilen mangelnde Kommunikation vor. (Foto: dpa)
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Der Torhüter von Werder Bremen kann eine Entscheidung weder professionell noch mannhaft hinnehmen, wenn sie gegen ihn ausfällt. Anstatt froh und stolz zu sein, als einer von 23 Spielern dem WM-Kader für Südafrika anzugehören, muss er eine kleine aber feine Retourkutsche gegen Löw reiten. Wieses Ego ist zu groß, sein Blick über den Tellerrand zu kurz.
Kahn hat Größe bewiesen
Wie es geht, zeigte Oliver Kahn 2006. Der Titan wurde nach einem nervenaufreibenden anderthalbjährigen Psychokrieg mit seinem Dauerrivalen Jens Lehmann kurz vor der WM im eigenen Land zur Nummer zwei degradiert. Die Fallhöhe des dreifachen Welttorhüters, der zu diesem Zeitpunkt über 80 Länderspiele vorzuweisen hatte, war wesentlich höher als die von Wiese (2 Länderspiele). „Bei einem so wichtigen Ereignis müsse der Einzelne zurückstehen. Es muss um das ganz Große gehen", sagte Kahn damals und setzte sich ohne Nebengeräusche auf die Bank.
Wiese sendet ein eindeutiges Signal
Wiese hat nicht kapiert, worum es bei einer WM geht. Er hat nicht kapiert, dass er ein Auserwählter ist, der beim größten Fußball-Ereignis der Welt sein Vaterland vertritt. Dass er stellvertretend für 80 Millionen Bundesbürger in Südafrika die Visitenkarte seines Landes abgibt. Dass es ein Privileg ist, dabei sein zu dürfen. Für ihn geht es nicht ums Große und Ganze, für Wiese geht es um Wiese und sonst nichts. Mit seiner Aussage hat er Löw ein Signal gegeben, dass man sich auf ihn nicht verlassen kann. Sollte Neuer mal schwächeln, wird Wiese seinen Konkurrenten nicht stärken, sondern versuchen die Situation für sich auszunutzen. Teamgeist im DFB-Dress ist für Wiese ein Fremdwort.
Darum sollte Wiese nicht zur WM
Doch gerade diesen Teamgeist braucht Löw in Südafrika mehr denn je. Nachdem mit Robert Enke die vorgesehene Nummer eins im Tor und der wohl sozialkompetenteste Spieler von allen fehlt und mit Michael Ballack der Kapitän und die einzig verbliebene Leitfigur kurzfristig ausfällt, muss der Bundestrainer umso mehr auf das Gemeinschaftsgefühl setzen. Zumal er mit dem jüngsten Kader seit 76 Jahren zu einer WM fährt. Da ist eine tickende Zeitbombe fehl am Platz. Wiese als Nummer zwei schadet dem Großen und Ganzen mehr, als er ihm nutzt. Löw sollte ein Zeichen setzen und Wiese zu Hause lassen.