In der Regionalliga Nord ist der erste Verein drauf und dran, die Segel zu streichen: Es geht um den letztjährigen "Niedersachsen-Meister" Goslarer SC, der in der Hinrunde mit Sondergenehmigung seine Heimspiele in Braunschweig austrägt (vor 200 bis 600 Zuschauern im Eintracht-Stadion).
Ursprünglich sah die Planung so aus, dass bis zum Rückrundenbeginn das Osterfeldstadion in Goslar "regionalligatauglich" aus- und umgebaut wird, was allerdings aus div. Gründen mittlerweile unrealistisch geworden ist.
Ohne Spielstätte in der Rückrunde bzw. als "feststehender Absteiger", sollte man den DFB-Anforderungen auch später nicht nachkommen können, wollte man kein weiteres Geld verbrennen und die Mannschaft sofort aus dem Spielbetrieb zurückziehen.
Das hat dann allerdings den DFB doch auf den Plan gerufen und es kam Bewegung in die Sache. Möglicherweise können nun - bis auf die sog. "Risikospiele" - die Heimspiele doch in Goslar ausgetragen werden; auch wenn das Stadion "offiziell" nicht regionalligatauglich ist...
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Keine Details für die Öffentlichkeit
Von Frank Saigge
Vorsichtige Worte allenthalben: Nach dem Goslarer SC 08 beließ es auch der Deutsche Fußballbund (DFB) am Montag in einer offiziellen Stellungnahme zum Besuch seiner Abordnung in Goslar erwartungsgemäß bei diplomatischen Worten.
Wie berichtet, waren am Freitag mit Helmut Sandrock und Manuel Hartmann zwei hochrangige Vertreter des DFB kurzfristig nach Goslar gekommen, um mit dem GSC und der Stadt Goslar Lösungsmöglichkeiten bezüglich des Umbaus des Osterfeldstadions auszuloten. Zuvor hatte der Fußball-Regionalligist per Fax die sofortige Einstellung des Spielbetriebs angekündigt, da nach Durchfall der Umbauverträge im Rat der Umbau nicht mehr zu stemmen wäre.
„Nach dem Gespräch in Goslar sind wir vorsichtig positiv gestimmt, dass es gelingt, den Spielbetrieb bis auf weiteres aufrechtzuerhalten, um damit die Grundlage für langfristige Lösungen zu schaffen“, teilte DFB-Pressesprecher Stephan Brause mit.
Für die Veröffentlichung von Details sei es noch zu früh. Fest stehe aber, dass die Probleme jetzt zunächst in Goslar angegangen werden müssten, wobei der DFB seine Unterstützung zusage.
Dass der Verband sich zunächst in keinerlei Weise öffentlich zu irgendwelche konkreten Zugeständnissen einlässt, ist durchaus verständlich. Die naheliegende Lösung, eine Anzahl von weitgehend risikofreien Heimspielen auch im nicht regionalligatauglichen Osterfeldstadion austragen zu dürfen, also eine gewisse Flexibilität zuzulassen, könnte aus seiner Sicht einen gefährlichen Präzedenzfall darstellen, da so etwas stets abgelehnt worden ist. So ist zum Beispiel Hannover 96 gezwungen worden, alle Heimspiele der Zweiten in der AWD-Arena auszutragen, obwohl es mit dem Eilenriedestadion eine Spielstätte gibt, die für die risikofreien Spiele geeignet ist.
Aber auch andernorts wird die Entwicklung genau beobachtet. Beim VfB Oldenburg etwa, unterlegener Relegationsgegner des GSC, schaue man genau hin und wäre, so heißt es, über eine Ausnahmeregelung verwundert.
Quelle: goslarsche.de
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@ Mods: Vielleicht macht es Sinn, aus dem Titel des Threads die "08/09" rauszunehmen.