Fußball, Regionalliga : Den Endspurt durchziehen
RWE, 06.05.2010, Rolf Hantel
„Gesucht wird Miss Waldhof 2010.“ Das war unter der Woche die Top-News auf der Internetseite des Fußball-Regionalligisten Waldhof Mannheim. Und dieser bunte Eintrag zeigt, dass der heutige Gegner der Rot-Weißen (19.30 Uhr, Hafenstraße) aus dem Gröbsten heraus zu sein scheint für diese Saison.
Die Mannheimer Fans feierten schon am vergangenen Wochenende nahezu ausgelassen den 1:0-Sieg über den Tabellenletzten Eintracht Trier. Ein Riesenschritt sei es gewesen in Richtung Klassenerhalt, hieß es. Die vom Klub angepeilten 40 Zähler sind nach einer schwierigen Saison auf dem Konto verbucht. „Wir brauchen noch zwei Punkte, um ganz sicher zu gehen“, sagt aber Trainer Walter Pradt. Und die will er in den letzten drei Partien gegen Essen, Münster und Lotte sammeln. „Da für alle drei Teams die Saison bereits gelaufen ist, sind die Chancen sehr groß, dieses Ziel zu erreichen“, lässt er auf der Internetseite wissen.
Naja, RWE wird garantiert nicht mitmachen und demonstriert nach wie vor Entschlossenheit. „Wir wollen bis zum Ende erfolgreich spielen“, betont Essens Trainer Ralf Aussem. Er und sein Bank-Partner Uwe Erkenbrecher wollen sich da absolut nichts vorwerfen lassen. Und von den Spielern erwarten sie natürlich eine ebenso hundertprozentige Einstellung. Auch wenn es nicht immer ganz leicht fällt, den Endspurt konzentriert durchzuziehen, wenn es gewissermaßen nur noch um eine gute Platzierung und das Prestige geht.
Und eine gewisse Unruhe können die Verantwortlichen nicht leugnen. Der Grund ist naheliegend. Einige Spieler haben noch einen Vertrag für die kommende Saison, sind aber auch aufgefordert, ihre Vereinbarung mit RWE auf eine leistungsorientierte Ebene umzustellen. Andere plagt die Ungewissheit, weil der neue Trainer Peter Hyballa offenbar noch nicht mit allen Spielern gesprochen hat. Personalentscheidungen sind noch keine gefallen – zumindest offiziell noch nicht. Was auch eine taktische Maßnahme sein könnte. Denn vor dem wichtigen Halbfinale im Verbandspokal gegen Wuppertal am kommenden Dienstag (19.30 Uhr) wäre es möglicherweise unklug, Tatsachen zu schaffen und einigen Spielern damit die Motivation zu rauben.
„Vor den letzten beiden Spielen gegen Lotte und in Mönchengladbach war unterschwellig schon etwas Unruhe da“, findet Erkenbrecher. Die aktuelle Situation sei sicherlich ein Gesprächsthema. „Aber die Mannschaft hat zuletzt auch gezeigt, dass sie bereit ist, alles zu geben.“
Es wäre ja auch im Sinne eines jeden Spielers, sich noch einmal zu zeigen. Entweder um beim neuen Trainer Eindruck zu machen, oder sich bei einem anderen Arbeitgeber zu empfehlen. Und ein Sieg über Waldhof wie im Hinspiel (2:0) wäre allemal die passende Einstimmung auf den Pokalfight gegen Wuppertal.
http://www.derwesten.de/sport/lokalspor ... 52190.html
Nicht nach hinten, nur nach vorne geht der Blick. Waldhof in Liga 2.