Fußball-Regionalliga: Waldhof sieht nach 3:2-Sieg gegen Bonn wieder optimistischer in die Zukunft
Tabelle spiegelt Aufschwung bedingt wider
Von unserem Mitarbeiter Roland Bode
Mannheim. In den Katakomben des Carl-Benz-Stadions pustete Präsidiumsmitglied Gerhard Schall erst mal durch. Auch Trainer Walter Pradt gestand nach dem 3:2 des SV Waldhof gegen den Bonner SC: "Ich bin wohl zehn Jahre gealtert." Die Spieler waren ebenfalls erleichtert. "Dieser Sieg gibt uns hoffentlich noch mehr Selbstbewusstsein für die nächsten Partien", sagte Patrick Bauder, der mit seinen Toren zum 2:0-Pausenstand (21./40.) den Weg ebnete. Daniel Reule (49.) erhöhte auf 3:0, Dalibor Karnay (60.) und Abdelmalik Adnaouene (61.) sorgten vor 3054 Besuchern noch einmal für Spannung.
Wie wichtig der Erfolg war, zeigt der Blick auf die Tabelle. Trotz der nun vier Spiele ohne Niederlage liegen zwischen den Blau-Schwarzen und dem ersten Abstiegsplatz gerade einmal zwei magere Pünktchen. Die nächste Bewährungsprobe für die Pradt-Elf wartet am Wochenende mit dem 1. FC Köln II.
Knödler erwartet große Kulisse
Diesen Gegner kennt Torhüter Kevin Knödler aus der Vorsaison bestens. "Köln ist sehr heimstark. Hinzu kommt, dass vielleicht 10 000 Zuschauer im Rhein-Energie-Stadion sein könnten, weil die FC-Fans an diesem Samstag ja ihr Bundesliga-Team nicht nach Hoffenheim begleiten dürfen. Das wäre natürlich gerade für die jüngeren Spieler eine interessante, aber auch große Herausforderung", so der Keeper, der zum Rundenbeginn vom FSV Oggersheim an den Alsenweg gewechselt war. Mit Schalke 04 II, Eintracht Trier und Wormatia Worms kommen noch jene drei Teams in der heißen Endphase der Runde nach Mannheim, die zurzeit die Abstiegsränge belegen.
Was ebenfalls hoffen lässt: Die junge Waldhof-Truppe ist gereift. Pradt hat auf einzelnen Positionen mehr Alternativen, wie nicht nur die Versetzung von Christopher Hock aus dem zentralen Mittelfeld in die Innenverteidigung belegt. Der Deckungsverband der Blau-Schwarzen ist stabiler geworden. Auch, weil mit dem in der Winterpause verpflichteten Nassim Banouas ein Abräumer seine Aufgabe ordentlich macht. Auf der rechten Seite wird Christoph Böcher immer selbstbewusster, er schaltet sich gerne nach vorn ein. Und links erweist sich Patrick Huckle als glänzender Ersatz für den weiterhin verletzten Kapitän René Schwall. In der Offensive klappt das Zusammenspiel zwischen Patrick Bauder und Reule immer besser. Der junge Bauder spielt frech, unbekümmert - und trifft. Im 15. Spiel erzielte er die Saisontore sechs und sieben. Der Aufbau wirkt trotz manch unnötiger Ballverluste geordneter, Einsatz und Laufbereitschaft stimmen. Zudem macht sich die Rückkehr von Marco Laping im Mittelfeld bemerkbar. Der Routinier sorgt für Ruhe. Diese Faktoren machen dem nervlich strapazierten Anhang Mut.
Mannheimer Morgen
06. April 2010
http://www.morgenweb.de/nachrichten/spo ... 47073.html
SV Waldhof 2 - FC Pforzheim 0:0
Ausgeglichen wie das Ergebnis war auch das Spiel. Zu lange operierte der Gastgeber mit hohen Bällen und brachte dadurch den Gegner selten in Bedrängnis. Erst in der letzten halben Stunde wurde das Spiel der Waldhöfer vor 150 Zuschauern druckvoller und der Sieg war möglich. So wurde ein Freistoß von Tim Leuthner in der Schlussminute von einem Pforzheimer noch an die Latte gelenkt, zwei Minuten zuvor hatte ein FC-Akteur einen Schuss von Oliver Malchow noch zur Ecke geklärt. Auch Pforzheim hatte eine gute Chance, doch den Kopfball von Simon Mössner lenkte Torwart Levent Cetin noch über die Latte (58.) "Ich kann das Engagement meiner Mannschaft loben, aber über die gesamten 90 Minuten gesehen wäre ein Sieg nicht verdient gewesen, weil wir zu lange mit den falschen Mitteln operierten", sagte SVW-Trainer Reiner Hollich. rod
Mannheimer Morgen
06. April 2010
http://www.morgenweb.de/nachrichten/spo ... 49373.html