Szene 5: André Becker (Mannheim) behauptet im Strafraum den Ball, bekommt diesen dabei aber von einem Verler an den Arm geköpft. Anschließend trifft er zum 2:2. Schiedsrichterin Fabienne Michael gibt Gelb. [TV-Bilder – ab Minute 2:50]
Babak Rafati: Becker nimmt den Arm bewusst zur Hilfe, um den Ball beim Abwehrversuch eines Verteidigers unter Kontrolle zu bekommen und schießt anschließend das Spielgerät ins Tor. Dadurch, dass der Arm in der Bewegung nicht mitschwingt, liegt ein bewusstes und strafbares Handspiel vor. Somit hätte es einen Freistoß für Verl sowie die gelbe Karte wegen Unsportlichkeit gegen Becker geben müssen. Selbst wenn der Arm nicht bewusst eingesetzt und der Ball unbeabsichtigt gegen den Arm gesprungen wäre, hätte das Tor nicht zählen dürfen, da regeltechnisch Unmittelbarkeit vorliegt. Das bedeutet, dass wenn ein unabsichtliches Handspiel vorliegt und unmittelbar danach der Ball vom gleichen Spieler ins Tor geschossen wird, das Tor nicht zählt. Eine Fehlentscheidung, das anschließende Tor anzuerkennen. Für die Schiedsrichterin ist der Vorgang allerdings nicht erkennbar, da sie aus ihrer Position, die richtig ist, von hinten drauf guckt. Hier hätte der Assistent auf der entsprechenden Seite helfen können.
Szene 6: Auf dem Weg Richtung Tor kommt Kennedy Okpala (Mannheim) gegen Fynn Otto (Verl) zu Fall. Kein Foul, entscheidet Michel. [TV-Bilder – ab Minute 1:32:55]
Babak Rafati: Bei diesem Luftkampf springt Okpala hoch, kollidiert mit seinem Gegenspieler Otto und kommt etwas unglücklich zu Fall. Beim Kontakt mit Otto liegt kein Foulspiel vor, da dieser den Gegenspieler nur stellt. Womöglich tut der anschließende Aufprall von Okpala etwas weh, sodass er sich ein wenig verletzt haben könnte. Eine richtige Entscheidung aber, weiterspielen zu lassen und keinen Freistoß zu pfeifen.