Neben der unglücklichen 0:1-Niederlage schmerzen den SV Waldhof Mannheim in Essen auch die Gelbsperren für Arianit Ferati und Adrian Fein im Abstiegsduell gegen Sandhausen.
Es war ein launiges Wiedersehen im Kabinentrakt des Stadions an der Hafenstraße. Der Essener Dominik Martinovic, aus seiner Zeit zwischen 2020 und 2023 mit 36 Treffern immer noch Rekordtorschütze des SV Waldhof in der 3. Liga, quatschte mit seinem alten Kumpel und SVW-Spielmacher Arianit Ferati. Später stießen mit den RWE-Profis Michael Schultz und Joseph Boyamba zwei weitere frühere Mannheimer hinzu. Doch Feratis Laune war gedämpft.
Zum einen durch die unglückliche 0:1-Niederlage im Abstiegsduell in Essen, zum anderen durch seine fünfte Gelbe Karte, durch die der 28-Jährige im wichtigen nächsten Spiel gegen den SV Sandhausen (Mittwoch, 19 Uhr) gesperrt fehlen wird. Das gleiche Schicksal ereilte Adrian Fein, der in Essen ebenfalls früh verwarnt wurde – bei den Mannheimern fällt im enorm wichtigen Spiel gegen den taumelnden Rhein-Neckar-Nachbarn das komplette Kreativzentrum im Mittelfeld aus.
„Absolut bitter, dass beide jetzt nicht dabei sind“, sagte Waldhof-Sportchef Anthony Loviso, der dem schwachen Schiedsrichter Wolfgang Haslberger, der die Mannheimer zudem in zwei spielentscheidenden Szenen vor dem 0:1 und bei einem möglichen Handelfmeter in der zweiten Halbzeit benachteiligte, mangelndes „Fingerspitzengefühl“ in diesem aufgeladenen Spiel vorwarf.
SV Waldhof-Sportchef Loviso spricht von mangelndem „Fingerspitzengefühl“
Fein sah nach seinem ersten Foul bereits in der neunten Minute Gelb, Ferati kurz danach, ebenso nach seinem ersten Vergehen (14.). Beides vertretbare, aber keine unumgänglichen Entscheidungen. Kuriosum am Rande: Winterzugang Ferati hat sich bei nur acht Einsätzen bereits fünfmal eine Karte abgeholt. Er beherrscht offensichtlich nicht nur die feine Klinge, sondern auch die rustikale Arbeit gegen den Ball.
Jetzt muss Trainer Bernhard Trares eine Lösung finden, wie er das formstarke Duo gegen Sandhausen ersetzt, ohne dass die spielerische Note leidet. „Klar hätten wir die beiden gerne im Heimspiel dabei, aber da müssen jetzt die anderen ran, die hintendran sind und gut trainiert haben. Vielleicht tut uns die Frische sogar gut in diesem Spiel“, sagte der 59-Jährige. Für die Fein-Position im defensiven Mittelfeld hat Trares in Julian Rieckmann einen gleichwertigen Ersatz zur Hand, auch wenn der frühere Magdeburger die Rolle anders interpretiert, eher über Dynamik und Zweikampfstärke kommt.
Benatelli, Arase oder Comeback für Kobylanski beim SV Waldhof?
Schwieriger wird es bei Ferati, der als Taktgeber im offensiven Mittelfeld und Vorbereiter in sehr kurzer Zeit im Grunde unersetzlich geworden ist. Alternativen sind rar gesät, zumal die zweite Reihe zuletzt häufig enttäuschte. Rico Benatelli blieb nach seiner Einwechslung in Essen ein weiteres Mal blass, Kelvin Arase fiel durch unerklärliche technische Fehler auf. Sonst bliebe noch Martin Kobylanski. Der Berliner stand jedoch zuletzt fünfmal gar nicht mehr im Kader und hat unter Trares einen sehr schweren Stand.
„Das ist schon eine Schwächung“, sagte Linksverteidiger Sascha Voelcke über die Sperren von Fein und Ferati, zeigte aber auch Vertrauen in die Breite des Kaders. „Wir haben die Qualität, das zu ersetzen. Da mache ich mir keine Sorgen.“ Das sehen viele im Umfeld des Vereins weitaus kritischer.
Quelle: Mannheimer Morgen
