Fußball-Oberliga: Waldhofs Torschütze Christian Gmünder freut sich über knappen und späten 1:0-Erfolg in Hollenbach
Balsam nach "Seuchenjahr"
Von unserem Mitarbeiter Roland Bode
Mannheim. Viel Zeit zum Feiern blieb Christian Gmünder nach seinem entscheidenden Tor in der Schlussminute im Fußball-Oberligaspiel des SV Waldhof beim FSV Hollenbach nicht. Der 31-jährige offensive Mittelfeldmann, der eine schöne Hereingabe von Daniel Reule aus kurzer Distanz abnahm und in die Maschen hämmerte, war gestern schon wieder auf dem Weg nach Düsseldorf. Denn der älteste Spieler im Team von Trainer Reiner Hollich absolviert zurzeit ein Fernstudium für Sport-Management.
Viele Verletzungen
Der in Leutkirch/Allgäu geborene und jetzt in Mannheim lebende Routinier erlebte nach seinem Wechsel vom Drittligisten 1. FC Heidenheim zum Alsenweg ein "Seuchenjahr". Gmünder: "Ich musste in der Vorrunde acht Wochen pausieren, habe beim Hinspiel in Nöttingen noch unter starken Schmerzen gelitten. Danach kamen zwei weitere Verletzungen. Ich konnte sicher noch nicht das abrufen, was ich kann. Da tun solche Tore besonders gut."
Für den Blondschopf war es der vierte Saisontreffer. Und natürlich richten sich auch bei ihm die Blicke nun auf das anstehende Spitzenspiel am kommenden Freitag gegen Tabellenführer FC Nöttingen. "Ich denke, wir haben mit dem sechsten Sieg in Serie eine optimale Ausgangssituation für ein echtes Topspiel geschaffen. Wir hoffen, dass mindestens 4000 Zuschauer kommen. Das ist, gerade für die jüngeren Spieler und die Fans, ein ganz tolles Erlebnis."
Weiter denkt er aber noch nicht. Schon gar nicht in Sachen Aufstiegskampf. "Wir haben uns nach der Pokalniederlage beim VfR Mannheim als Team - ohne Trainer und Präsidium - zusammengesetzt und ausgesprochen. Jeder sollte mal sagen, was ihm nicht passt. Dann kam das Spiel in Kirchheim, wo wir ein 0:2 noch gedreht haben. Das war der Knackpunkt", sagt Gmünder. Trainer Reiner Hollich genieße innerhalb der Mannschaft das volle Vertrauen. Es gebe keinen Unruheherd im Team: "Die Chemie stimmt. Wir alle schauen einfach, was Ende der Runde herauskommt."
Indes könnte er sich vorstellen "noch einige Jahre in Mannheim zu spielen. Ich war ja auch in Sandhausen. Die Gegend hier gefällt mir einfach." Noch aber seien mit ihm keine Gespräche geführt worden. "Das ist momentan zweitrangig. Wir müssen uns auf die anstehenden Aufgaben konzentrieren. Die werden schwer genug." Tatsächlich warten da in diesem Monat neben Nöttingen noch einige dicke Brocken auf die Blau-Schwarzen. Am Gründonnerstag (18.15 Uhr) geht es nach Neckarelz. Am Ostermontag (15 Uhr) zur TSG Balingen und am 30. April kommt der FC 08 Villingen nach Mannheim. Alles Teams aus der oberen Tabellenhälfte.
Und was erwartet Gmünder mit Blick auf das Topspiel neben einer großen Kulisse? "Es wird ein absolutes Kampfspiel und sehr von der Taktik geprägt sein. Es geht da schon um unheimlich viel. Dass es Zauberfußball gibt, damit rechne ich nicht unbedingt."
Mannheimer Morgen
11. April 2011
http://www.morgenweb.de/nachrichten/spo ... 06883.html