Presse, 13.04.2011

Öffentlicher Pressebereich. Nur Leserechte für alle.

Presse, 13.04.2011

Beitragvon immer-SVW » 13.04.2011, 09:50

Fußball: Der neue Waldhof-Präsident Steffen Künster zieht eine erste Bilanz und geht die vielen Baustellen beim Traditionsklub offensiv an
"Sind nicht Hoffenheims kleiner Bruder"

Von unseren Redaktionsmitgliedern M. Stevermüer, T. Hof und A. Müller

Mannheim. Er ist der neue Hoffnungsträger des tief gefallenen SV Waldhof: Steffen Künster, seit Dezember Präsident des Mannheimer Traditionsvereins, spricht im Interview über die laufende Sanierung des Klubs, das Verhältnis zu Dietmar Hopp, die Image-Kampagne und die sportlichen Ziele des derzeitigen Fußball-Oberligisten.

Herr Künster, Sie sind jetzt 100 Tage im Amt. Was überwiegt? Der Spaß oder die harte Arbeit?

Steffen Künster: Beides. Aber das gilt nicht nur für mich, sondern für das gesamte Team. Wir haben alle hart gearbeitet und viel von unserer Zeit geopfert. Aber das haben wir gern gemacht, weil wir die Erfolge sehen und uns über die Unterstützung freuen. Wir spüren die Aufbruchstimmung im Klub.

Wie zufrieden sind Sie mit den Oberliga-Fußballern?

Künster: Ich bin glücklich darüber, dass sie wieder zurück im Aufstiegsrennen sind. Doch ich schaue auch auf den Nachwuchs. Die A-Jugend kann in die Bundesliga aufsteigen, die B-Jugend spielt bereits in dieser Liga. Wir sind erfolgsverwöhnt.

Welche Verbindlichkeiten drücken den SVW derzeit?

Künster: Der Verein ist mit 4,5 Millionen Euro verschuldet. Sehen wir von den langfristigen Verbindlichkeiten einmal ab, dann wollen wir den Klub bis zum Ende der Saison 2011/2012 entschuldet haben. Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir das schaffen.

Wie soll das gelingen?

Künster: Die Kosten müssen gesenkt und neue Sponsoren gewonnen werden. Wir müssen aber auch viel dafür tun, unsere aktuellen Partner zu halten. Einige beschäftigen sich immer mal wieder mit dem Absprung, nachdem das Image in den vergangenen Jahren gelitten hat. Und klar ist auch, dass es immer schwieriger wird, Sponsoren bei Laune zu halten, wenn wir in der Oberliga spielen. Wir brauchen sportlichen Erfolg für solide Finanzen und werden sicher nichts mit irgendwelchen Krediten finanzieren. Das gab es in den vergangenen Jahren beim SVW. Und wir alle wissen, wo das hingeführt hat.

Sie haben die Image-Probleme des Klubs in der Stadt und auch in der regionalen Wirtschaft angesprochen. Wie sind Sie dieses Problem angegangen?

Künster: Das Thema hat zwei Aspekte: Es gibt die Sponsoren, deren Vertrauen wir zurückgewinnen mussten. Da galt es, Überzeugungsarbeit zu leisten. Aber wir merken, dass sie die positive Entwicklung unter dem neuen Präsidium sehen. Das Zweite ist: Wir wollen wieder permanent bei den Menschen in der Region präsent sein und ihnen zeigen, was den Waldhof ausmacht. Die Plakate zu den Spielen sind schon auf eine positive Rückmeldung gestoßen.

Planen Sie auch eine Präsenz in den sozialen Netzwerken?

Künster: Das gehört auch zu unserer Image-Kampagne. Wir haben eine eigene Facebook-Seite, wollen bald twittern und unseren Web-Auftritt überarbeiten. Dann soll es auch einen Live-Ticker geben.

Wird es das Benefizspiel gegen den designierten Meister Dortmund geben?

Künster: Ja, außerdem werden wir Freundschaftsspiele gegen Hoffenheim, Zweitliga-Aufsteiger Braunschweig und einen weiteren namhaften Klub aus dem Norden bestreiten. Die Zusage dieser Vereine war kein Problem, weil der Waldhof immer noch die Menschen begeistert.

Dietmar Hopp hat dem SV Waldhof ein Darlehen über 3,2 Millionen Euro gegeben. Wann muss der SVW diese Summe zurückzahlen?

Künster: Wir werden ganz bestimmt eine Lösung hinbekommen, wonach uns diese Summe bei künftigen Lizenzierungsverfahren keine Schwierigkeiten machen würde. Bei der Mitgliederversammlung am 18. April werden wir das Ergebnis unserer Gespräche präsentieren.

Wie ist denn Ihr persönliches Verhältnis zu Herrn Hopp?

Künster: Wir haben ein unheimlich tolles Verhältnis. Die Gespräche mit ihm waren immer positiv, konstruktiv und geprägt von einem warmen, herzlichen Miteinander. Er wünscht dem Waldhof wirklich alles Gute und hofft, dass wir schnellstmöglich nach oben kommen.

Was ist dran an den Gerüchten, dass der Klub eine Regionalliga-Saison nicht finanzieren könnte?

Künster: Ich kann versprechen, dass wir das könnten. Wir haben seit meiner Amtsübernahme schon einiges bewegt. Es ist uns gelungen, das erste positive Halbjahresergebnis des SVW seit langer Zeit auf den Tisch zu legen. In der Regionalliga würden wir mit einem Etat von 2,1 Millionen Euro planen, der so gut wie gesichert ist. In der Oberliga wäre der Etat rund 400 000 Euro niedriger.

Vor nicht allzu langer Zeit verdienten beim SVW ehemalige Bundesliga-Stars astronomische Gehälter. Wird es das wieder geben?

Künster: Solche Verträge wird es nie mehr geben. Sollten wir in diesem Jahr aufsteigen, wäre ein Durchmarsch in die Dritte Liga nicht realistisch. Dafür fehlt uns das Geld. Die Dritte Liga halten wir in fünf Jahren für möglich, auch wenn es der DFB durch die neue Aufstiegsregelung schwer macht, dahin zu kommen.

Was würde es bedeuten, wenn der SVW nicht aufsteigt?

Künster: Spielen wir ein weiteres Jahr in der Oberliga, ist der Aufstieg in der nächsten Saison Pflicht. Für die kommende Spielzeit haben wir schon den Vertrag mit Jurij Krause verlängert. Er ist eine der zentralen Figuren, weitere Gespräche folgen mit anderen Spielern.

Die TSG Hoffenheim ist als Bundesligist das Fußball-Aushängeschild der Metropolregion. Könnte sich der SVW mit der Rolle des kleinen Bruders anfreunden?

Künster: Nein, definitiv nicht. Die Marke Waldhof ist weiterhin sehr stark, auch wenn sie ein bisschen verstaubt und angekratzt ist. Mannheim als Rhein-Neckar-Metropole hat so ein großes Potenzial, dass wir es aus eigener Kraft schaffen können. Natürlich wollen wir gut mit der TSG zusammenarbeiten, aber wir sind nicht der kleine Bruder oder die Farm von Hoffenheim. Das geht überhaupt nicht, von der Tradition, den Fans und der Einstellung her.

Was nimmt bei Ihnen momentan mehr Zeit in Anspruch: der Waldhof oder Ihr "richtiger" Job?

Künster: Der Waldhof, ganz klar.

Mannheimer Morgen
13. April 201
http://www.morgenweb.de/nachrichten/spo ... 16478.html
Nicht nach hinten, nur nach vorne geht der Blick. Waldhof in Liga 2.
Benutzeravatar
immer-SVW
Verifizierter User ✔
 
Beiträge: 7744
Registriert: 31.08.2005, 17:36
Wohnort: Kurpfalz
Beim SVW seit: 1969



ANZEIGE

Re: Presse, 13.04.2011

Beitragvon SVW-Jonny » 13.04.2011, 14:21

Vorverkauf für SVW - Nöttingen

Aufgrund des großen Ansturms auf Eintrittskarten für das Spiel SV Waldhof Mannheim 07 – FC Nöttingen, 15.04.2011, 19.00 Uhr, verlängert die SVW-Geschäftsstelle die morgige Öffnungszeit um eine Stunde.

Ein Kartenvorverkauf ist somit am Donnerstag, 14.04.2011, von 10.00 Uhr – 13.00 Uhr sowie 15.00 Uhr – 18.00 Uhr möglich.

Der SVW weißt daraufhin, dass an Freitagen vor/an Heimspielen kein Kartenvorverkauf auf der Geschäftsstelle erfolgt.

Die Kassen am Carl-Benz-Stadion werden am Freitag, 15.04.2011, ab 17.30 Uhr, geöffnet. Der SV Waldhof Mannheim 07 bittet alle Fans rechtzeitig anzureisen, da es aufgrund des zu erwarteten Andranges zu längeren Schlangen an der Kasse und/oder bei der Einlasskontrolle kommen kann.


Quelle: SVW-Homepage
Bild
Benutzeravatar
SVW-Jonny
 
Beiträge: 1543
Registriert: 31.08.2008, 10:48
Wohnort: Mannheim

Re: Presse, 13.04.2011

Beitragvon immer-SVW » 13.04.2011, 20:24

„Da wird gar nichts entschieden“

Zwei Jahre hat Thomas Ollhoff beim SV Waldhof gespielt, bevor er 2009 zum FC Nöttingen wechselte. Vor dem Topspiel des Spitzenreiters am morgigen Freitag in Mannheim unterhielt sich PZ-Redakteur Martin Mildenberger mit dem 35-jährigen Mittelfeldspieler.

Sie haben zwei Jahre, 2007 bis 2009, beim SV Waldhof Mannheim gespielt. Welche Erinnerungen haben Sie an diese Zeit?

Thomas Ollhoff: Das erste Jahr war sehr positiv. Wir haben da auch die Qualifikation für die neue, dreigleisige Regionalliga geschafft. Im zweiten Jahr habe ich mich dann schwer verletzt (Sehnenriss am Knie, die Red.).

Haben Sie noch Freunde beim SV Waldhof? Mit wem aus der aktuellen Mannschaft haben Sie noch zusammen gespielt?

Ollhoff: Ich hatte einen sehr guten Freund, den Marco Laping. Der ist aber in der Winterpause als Spielertrainer zum Verbandligisten FC Arminia Ludwigshafen gewechselt. Ansonsten kenne ich noch ein, zwei Spieler, die damals in der zweiten Mannschaft spielten. Der SV Waldhof hat ja jetzt eine komplett neue Mannschaft.

Die Ausgangslage ist klar: Nöttingen hat sechs Punkte Vorsprung vor dem SV Waldhof, der deshalb eigentlich gewinnen muss. Was erwartet den FC Nöttingen am Freitagabend im Carl-Benz-Stadion?

Ollhoff: Auf jeden Fall einmal wesentlich mehr Zuschauer, als auf den anderen Plätzen in der Oberliga, ein großes, bundesligataugliches Stadion, eine große Kulisse. Sportlich erwarte ich ein Duell auf Augenhöhe. Wir reisen als Tabellenführer an und wollen dort auch so aufspielen. Da wir seit dem ersten Spieltag Spitzenreiter sind, brauchen wir uns nicht zu verstecken.

Einen Favoriten gibt es nicht?
Ollhoff: Eigentlich nicht. Es spielt der Erste gegen den Zweiten. Der Waldhof hat fünf, sechs Spiele in Folge gewonnen. Wir hatten eine kleine Durststrecke, was ganz normal ist bei so vielen Spielen.

Wie muss der FC Nöttingen spielen, eher abwartend?

Ollhoff: Ich glaube, Abwarten ist nicht unser Spiel. Wir müssen selbstbewusst und kompakt auftreten, sollten nicht gleich in Rückstand geraten. Das wäre ärgerlich. Je länger das Spiel Unentschieden steht, desto besser für uns, weil der SV Waldhof eigentlich gewinnen muss.

Stehen Sie am Freitag in der Anfangsformation?

Ollhoff: Das weiß ich nicht. Letzte Woche waren drei Spiele, da habe ich auch zwei Tore gemacht und ganz gut gespielt. Ich habe mich in den vergangenen Wochen rangekämpft. Aber letztendlich muss das der Trainer entscheiden. Ich bin auf jeden Fall ganz gut drauf.

Nach dem Schlager in Mannheim sind noch neun Spiele zu spielen. Glauben Sie dennoch, dass am Freitag eine Vorentscheidung im Aufstiegskampf fallen könnte?

Ollhoff: Da wird gar nichts entschieden. Egal, wie dieses Spiel auch ausgeht. Was nützt es uns, wenn wir am Freitag gewinnen und anschließend drei Spiele in Folge verlieren?

Sollte Nöttingen aufsteigen, reicht das Potenzial der Mannschaft für die Regionalliga?

Ollhoff: Ja, weil in der Mannschaft sehr viele junge Spieler stehen, die noch großes Entwicklungspotenzial haben.Wir haben ja nur drei, vier gestandene Spieler als Achse in der Zentrale. Dann kommt lange nichts, dann kommen viele junge Spieler, die sich noch weiterentwickeln können. Wenn ich an die Vorbereitung zurückdenke, da habe ich nicht gedacht, dass wir oben mitmischen können. Dann haben wir uns von Sieg zu Sieg gespielt, was den jungen Spielern viel Selbstvertrauen gibt. Wenn die Entwicklung so weitergeht, denke ich auf jeden Fall, dass Nöttingen die Klasse halten könnte.

Wie sieht Ihre persönliche Zukunft aus? Sie sind 35. Machen Sie weiter beim FC Nöttingen?

Ollhoff: Ach, das weiß ich nicht. Die Vorzeichen waren in der Vorrunde nicht allzu gut. Es war in der Schwebe, ob ich überhaupt noch spiele in der Rückrunde. Alles war offen. Ich dachte eigentlich, ich werde schneller wieder fit. Aber ich habe immer an mir gearbeitet. Und das zahlt sich jetzt aus. Ich habe meinen Mann gestanden, als der Riccardo Di Piazza verletzt war. Aber wie das jetzt weitergeht, da muss sich der Verein Gedanken machen.

Wenn es körperlich ginge, würden Sie dann gerne noch eine Runde dranhängen?

Ollhoff: Körperlich bin ich jetzt genesen. Ich fühle mich gut, habe keine Probleme. Von daher kann ich mir alles vorstellen. Wenn der Verein auf mich zukommt, rede ich mit denen, wenn nicht, dann eben nicht. Das macht mir nichts aus.

Sie haben auffällig viele Tattoos an den Armen. Haben die eine bestimmte Bedeutung für den Fußballer Thomas Ollhoff?

Ollhoff: Mit dem Fußball hat das gar nichts zu tun. Für mich hat aber jedes Tattoo eine Bedeutung. Aber das muss niemand wissen. Das ist nur für mich und das ist okay so.

Quelle: http://www.pz-news.de/Home/Nachrichten/ ... id,19.html
Nicht nach hinten, nur nach vorne geht der Blick. Waldhof in Liga 2.
Benutzeravatar
immer-SVW
Verifizierter User ✔
 
Beiträge: 7744
Registriert: 31.08.2005, 17:36
Wohnort: Kurpfalz
Beim SVW seit: 1969


Zurück zu Presse - News rund um den SVW




  • Anzeige