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Türkgücü München: Quartett „nicht aus Mannschaft gestrichen“ - Comeback gegen Waldhof?
Aufstiegsaspirant Waldhof Mannheim gastiert im Olympiastadion
Neben den finanziellen Problemen stehen Türkgücü München auch in der Liga anspruchsvolle Aufgaben bevor. Trainer Andreas Heraf spricht über das Mannheim-Spiel.
München - Bei Türkgücü München brennt der Baum sowohl in der Verwaltung als auch der Liga weiterhin lichterloh. Durch den mutmaßlichen Neun-Punkte-Abzug aufgrund des Insolvenzantrags würde sich die tabellarische Lage für den Klub weiter verschärfen. Aber auch ohne die Reduktion ist die sportliche Aussicht an der Heinrich-Wieland-Straße nicht rosig. Momentan befindet sich das Team auf dem 18. Platz, der Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz beträgt zwei Punkte. Zudem wartet der Klub seit Oktober 2021 auf einen Sieg in der Liga. Nicht die besten Voraussichten für das morgige Duell mit dem Aufstiegsaspiranten SV Waldhof Mannheim, die mit einem Sieg zumindest vorübergehend auf den dritten Rang springen würden.
Insolvenzantrag, Abstiegskampf, Corona-Vorwürfe, Unstimmigkeiten, und und und - es brodelt auf dem Krisenherd Türkgücü München
Personell stehen Türkgücü München Sercan Sararer und Sebastian Maier krankheitsbedingt nicht zur Verfügung. Zu den Beiden gesellen sich die Langzeitverletzten Yomi Scintu und Furkan Zorban sowie die neueren Ausfälle in Person von Boubacar Barry und Mergim Mavraj. Der Einsatz von Törles Knöll, der sich am vergangenen Samstag beim Spiel in Osnabrück verletzte, ist nach wie vor fraglich. Philip Türpitz hingegen steht zur Verfügung, laut Andreas Heraf sei dieser aber „nur für ein paar Minuten einsatzfähig.“ Den Klub aus Mannheim beschreibt der Österreicher als „einen dieser Gegner, der oben andocken möchte“ und dementsprechend „höchstmotiviert“ in das Spiel gehen wird.
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Andreas Heraf sieht aufgrund des Halle-Spiels vom Dienstag die begrenzten Energie-Reserven seiner Spieler momentan als „größte Herausforderung“ an. Der Coach betont, dass es für „die Jungs schwierig ist, immer frisch zu sein“ und sie „mit den Kräften zu kämpfen haben.“ Gegner Mannheim musste im Gegensatz zu Türkgücü kein Pflichtspiel unter der Woche absolvieren, was der 54-Jährige als Vorteil für die Gäste bewertete. Die Reisestrapazen der Münchner verstärken zudem die Müdigkeit der Spieler, so verbrachte der Türkgücü-Tross nach Aussage von Heraf für das Auswärtsspiel in Osnabrück pro Fahrt acht Stunden und beim Gastauftritt in Halle je sechs Stunden im Bus. Zusammengerechnet sind das 28 Stunden binnen weniger Tage. Zudem kam das Team nach dem Halle-Spiel erst am Mittwoch um 4 Uhr morgens in der Landeshauptstadt an.
Dem ausgebootenem Quartett - bestehend aus René Vollath, Sebastian Maier, Filip Kusic und Ünal Tosun - gebe Heraf derweil Hoffnung auf eine Rückkehr, denn sie seien lediglich „aus dem Kader, aber nicht aus der Mannschaft gestrichen. Jeder Spieler kriegt im Training aber eine faire Chance, sich wieder zu beweisen“, so der Cheftrainer.
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„Das Tischtuch ist nicht zerschnitten“ ist die Antwort von Heraf auf die Frage, ob die ungewöhnliche Methode des Trainers, im Vergleich zu den Liga-Konkurrenten verhältnismäßig wenig Spieler pro Partie zu nominieren, zu Konsequenzen im Mannschaftsgefüge führe. Demnach deklariert er die Vorauswahl der Spieler als „rein sportliche Überlegungen“, zusätzlich spiele das Insolvenzverfahren eine Rolle. Ähnlich wie nach dem Halle-Spiel kritisierte Heraf auch auf der jüngsten Pressekonferenz die dezenten Transferbemühungen und unter anderem den daraus resultierenden Personalmangel des Klubs: „Es war abgesprochen, dass ich mindestens drei Neuzugänge bekommen werde. Somit muss man die Situation annehmen wie sie ist. Es fehlt zwar der ein oder andere, wir werden aber immer noch elf für die Startelf zusammenbringen und immer noch einige auf der Bank haben.“
Seine Spieler in der aktuellen Lage für die Spiele zu motivieren, sei „nicht das Einfachste“: „In unserer jetzigen Situation ist es schwierig, die Jungs vom Kopf auf einem Top-Niveau zu haben, weil jeder natürlich an seine Zukunft denkt und nicht genau weiß, wie es weiter geht.“ Weiterführend ist auch Heraf bewusst, dass die Umstände nicht nur den Vereinsverantwortlichen Kopfzerbrechen bereitet, sondern auch seinen Schützlingen: „Der Eine ist nachdenklicher, der Andere gelassener. Da merkt man ganz klar Unterschiede. Ich habe aber absolutes Verständnis, dass diese Dinge den Jungs durch den Kopf gehen und dass kann ich auch wenig beeinflussen.“
Türkgücü München: Die letzten Spiele machen Trainer Hoffnung auf ein erfreuliches Ergebnis gegen Mannheim
Dass die Sieglos-Serie aber irgendwann reißen muss, ist auch Heraf klar. Dem Trainer nach hätte Türkgücü mit der gezeigten Leistung die letzten vier Spiele allesamt gewinnen können , speziell „in den letzten beiden Spielen haben die Jungs das richtig gut gemacht. Da war ich sehr stolz drauf und hoffe, dass es in den nächsten Spielen weiterhin so bleibt.“ Sätze, die allen Türkgücü-Fans Hoffnung bereitet. Ob Teile des gestrichenen Quartetts sich im Training bewiesen haben und am Samstag gegen Mannheim oder am kommenden Mittwoch im Derby gegen den TSV 1860 München eine Chance erhalten und mithelfen können, die zwölf Spiele anhaltende Negativ-Serie zu unterbinden, bleibt vermutlich bis kurz vor dem jeweiligen Anpfiff offen. (Paul Ruser)