Hachja, das Waldhof-Forum
Sagt mal, gibt es hier irgendeinen, der schon mal ein Fußballspiel gesehen hat, das von der ersten bis zur letzten Minute von einer Mannschaft dominiert wurde? Klar, gab's auch schon, aber dann war der Gegner entweder total desolat oder er hat auf transfermarkt einen Marktwert von minus zehntausend, das heißt: wenn von denne eener unner Vertrag nimmsch, kriggsch noch Geld.
Gerade die letzte Saison hatten wir es doch zigmal erlebt, wie wir vor der Pause mies aufgetreten sind, und dann in der Kabine nachjustiert wurde und plötzlich eine andere Mannschaft auf dem Feld stand. Und auch wenn nicht jeder Trainer ein Trares ist

, wenn die eigene Mannschaft drei Tore in zehn Minuten kassiert, wird fast jeder erstmal ein paar taktische Notmaßnahmen ergreifen. Denn das sah ja bis zum Lattenknaller von Garcia richtig übel aus für Halle.
Und es kann sogar sein, dass die Buuwe (die keinen Männerfußball können) im Hinterkopf sogar Angst vor der eigenen Courage gekriegt haben. Weil, sagen wir mal das Spiel endet wirklich 6, 7, 8:0 - da hätten wir hier eine Debatte, die wär von der Frage: "warum nicht immer so?" bis "Glöckner raus!" geführt worden. Wahrscheinlich hätte man dann direkt beide Trainer entlassen müssen
Oder tauschen.
Punkt 2: die Buuwe können keinen Männerfußball...
Lustig finde ich da erstmal, dass smashtheReds ausgerechnet Donkor als einzigen für seine Körperlichkeit gelobt hat. Bloß: den kann man vielleicht mal im Luisenpark in Badehosen auf ein Podest stellen, damit wir am folgenden Spieltag hundert Krischer mehr im Stadion haben, aber auf dem Platz zahlt sich seine Bulligkeit doch viel zu wenig aus. Ich hab gestern sogar das Experiment Außen-Verteidiger für gescheitert erklärt, aber dann selbst nachgeschoben: wenn wir jetzt im Stadion wären, den hätten wir erzogen! Kann also sein, dass der seine Position doch noch lernt.
Es ist leider so, dass außer den alten Hasen (Schuster, Christiansen, Seegert auch mal Verlaat...Gottschling) zu viele Zweikämpfe ohne die nötige "Grund"härte angegangen werden. Im Prinzip passiert dann immer das Gleiche: wir kriegen ollwer auf die Knochen, dann eine Wut und dann Gelbe Karten. Und das fühlt sich auch noch extrem ungerecht an, weil wir schon humpeln und zig Blutergüsse haben und die anderen noch net einen. Gestern fand ich unsere Gelben Karten allesamt vertretbar. Und dass bei Halle einer Rot sehen muss - also anders angefangen: der Gedanke ist mir gestern nicht gekommen.
Normal müßte man sagen: daran muss man arbeiten. Anderseits: wenn erstmal wieder Leute im Stadion sind, dann werden wir vielleicht ganz andere Probleme haben, zum Beispiel, dass man nach 60 Minuten die halbe Mannschaft vom Feld nehmen muss, weil sie sich die Kuddeln aus dem Leib kotzen.. Mal sehen
Punkt 3: das Spiel ist ein Spiegelbild der Saison.
Nee, auch nicht. Dann hätten wir ja erst in Rückstand geraten, danach eine deutliche Führung herausschießen und zum Schluss nach einem verschossenen Elfmeter noch durch zwei Eigentore verlieren müssen

Aber natürlich hat mal wieder alles präsentiert bekommen, was wir drauf haben und wo es hapert, und die RNZ bringt es heute auf den Punkt mit ihrer Überschrift: "Zwischen Genie und Wahnsinn". Wenn man nur auf eine Seite guckt, dann wird man entweder zum Träumer und Schwärmer oder zum Dauernörgler und Schwarzseher, je nachdem, welche Seite man bevorzugt. Und ich sag mal so für mich: mir ist diese Saison so arg auf den Keks gegangen wie schon lang keine mehr, und ich bin bloß froh, dass wir mit dem Abstieg nix mehr zu tun haben. Wenn wir jetzt noch den Pokal gewinnen, dann Schwamm drüber. Aber dann müssen sie an die Arbeit! Und nicht nur in punkto Standards.