Mannheimboy hat geschrieben:3. Liga: Protestaktion von Klubs auf Platz mit Stillstand nach Anpfiff
Drittligisten protestieren auf Platz
30.11.2018 / 12:35 Uhr - von Sportinformationsdienst / Lesedauer: 2 Minuten
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VfL Osnabrueck v KFC Uerdingen 05 - 3. Liga
Die Drittliga-Klubs protestieren © Getty Images
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Die Drittlligisten protestieren am Wochenende gegen die Reformpläne des DFB mit einer kuriosen Aktion auf dem Feld unter dem Motto "Stillstehen gegen Stillstand".
Im Dauerstreit um die Aufstiegsreform in der Regionalliga werden die Drittligisten am Wochenende auf dem Platz protestieren.
Unter dem Motto "Stillstehen gegen den Stillstand" werden alle Mannschaften nach dem Anpfiff der zehn Partien für eine Minute die Füße stillhalten, teilte die SpVgg Unterhaching stellvertretend für die 20 Klubs mit.
"Ohne uns rollt kein Ball und ohne uns kann die Zukunft der 3. Liga nicht gestaltet werden. Wir sagen hiermit: Stopp! So geht es nicht weiter", betonten die Vereine geschlossen.
Drittligisten fordern eingleisige dritte Liga
Die Drittligisten fordern eine schnellstmögliche Rückkehr zu drei Absteigern und eine alternativlose Erhaltung der Eingleisigkeit der 3. Liga.
Ob es dazu kommt, erscheint fraglich. Hintergrund ist die geplante Reform der Regionalliga, die auch für die Zukunft vier Aufsteiger vorsieht. Dafür müssen auch vier Drittligisten absteigen.
Geplant ist beim Deutschen Fußball-Bund (DFB), dass die Neuregelung des Aufstiegs zur 3. Liga, die mit einer Neueinteilung der Regionalligen einhergehen könnte, beim DFB-Bundestag 2019 (26./27. September) verabschiedet werden soll.
Quelle: https://www.sport1.de/fussball/3-liga/2 ... ch-anpfiff
Energie Cottbus hat sich ja offensichtlich auch an dem Protest beteiligt. Folgendes sagte Claus Dieter Wollitz (Trainer Cottbus) vor genau 1 Jahr:
"Ich denke, dass die 3. Liga 22 statt 20 Mannschaften vertragen könnte und einen fünften Abstiegsplatz. "
https://www.11freunde.de/interview/clau ... iga-reform
Vor einem Jahr hielt er es also für vertretbar, dass ca. 23% aller Mannschaften absteigen. Heute - ein Jahr später, Cottbus ist mittlerweile in der 3. Liga - sind auf ein Mal 20% zu viel?

Man sieht, in der ganzen Diskussion um die Reform, wird immer nur so argumentiert wie es gerade zum Zeitpunkt x den eigenen Interessen dient, selbst von denen, die vorgeben sich perspektivische Gedanken über den Tellerrand hinaus zu machen.
Die Entscheidung über eine Reform ist mittlerweile dermaßen zerfahren, dass sie nicht mehr im Konsens gelöst werden können wird. Die installierte Arbeitsgruppe hatte ca. 30 Modelle erarbeitet, wie die zukünftige Ligenstruktur aussehen könnte. Über kein einziges konnte Einigkeit erzielt werden. Das sagt eigentlich schon alles. Dass der Nordosten ständig die Apokalypse herbeibeschwört, sollte die RL Nordost aufgeteilt werden, ist der ganzen Sache auch nicht sonderlich dienlich. Dabei vergisst der Nordosten, dass man ja zukünftig 2 Aufsteiger stellen könnte, wenn Sachsen und Thüringen zu Bayern geht und der Rest zu Nord. Berliner Clubs würden eine starke Rolle in einer zukünftigen RL Nord spielen, ebenso die sächsischen und thüringischen Clubs in einer RL Südost. Es wird zu oft mit Ausnahmen Politik gemacht: Cottbus wird als Beispiel angeführt, dass man brandenburgische Clubs nicht in die RL Nord eingliedern könne. Cottbus hat aber einen natürlichen Standortnachteil, so wie Hessen Kassel auch. Kassel fährt seit Jahrzehnten hunderte von Kilometern zu Auswärtsspielen, kräht auch kein Hahn danach. Es wird angeführt, man könne die Regionen Halle und Leipzig nicht trennen. Ja und? Mannheim und Ludwigshafen haben NOCH NIE in einer Liga gespielt, obwohl nur durch einen Fluss getrennt. Irgendwo sind halt die Grenzen.
Der Nordosten hat die Entscheidung über eine vernünftige und zukunftsfähige Reform in der Hand. Die RL West und Südwest bleiben wie sie sind. Sachsen und Thüringen gehen zu Bayern, der Rest bildet die neue RL Nord. So ist der Vorschlag, die Bayern würden zustimmen, der Nordosten muss sich nur noch dazu bereit erklären. Dann hätten wir 4 ausgeglichene Ligen und jeder Meister könnte aufsteigen.
Liebe Ostalgiker, ihr werdet die DDR samt ihrer DDR-Oberliga nicht zurückbekommen. Geht neue Wege. In anderen Sportarten klappt es doch auch.