Tabus im Fussball

Alles rund um den Fußball in Deutschland.

Re: Tabus im Fussball

Beitragvon highdelberg » 26.07.2017, 23:29

Mir geht diese Zwangsbelehrung tierisch auf den Zeiger.
Kapiere einfach nicht wieso man bei München im Block eine Regenbogenfahne schwenken muss oder solche Riesenbanner gegen Rassismus aufhängt wie zb in Mainz.
Diese Themen werden total überhöht und nerven nur noch anstatt irgendwas zu verbessern.
Und da habe ich diesen hässlichen lila Fetzen gegen Homophobie noch nicht mal erwähnt.
Die Fans sollen sich boxen und nicht auf Pseudopolitik machen, die Schwuchteln (kleiner Scherz zum Abschluss)
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Re: Tabus im Fussball

Beitragvon Markus » 26.07.2017, 23:54

Falsch. Leben und leben lassen. Wenn aber jemand (warum auch immer) ausgegrenzt wird, sollte man was tun, um Ausgrenzung zu verhindern.
Ich respektiere generell das Recht eines jeden Menschen auf freie Meinungsäußerung. Ich nehme dieses Recht aber auch für mich in Anspruch.
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Re: Tabus im Fussball

Beitragvon highdelberg » 27.07.2017, 01:12

Leben und Leben lassen ist zwar schon eine steile These aber dennoch fast immer richtig.
Nur was hat dies mit dem prominenten, überhöhten Herausstellen einer persönlichen Vorliebe in völlig sachfremden Kontext zu tun?
Grenzen sich lgbt queer Fanclubs nicht bewusst selbst und damit auch heterosexuelle Zuschauer aus?
Und wird da nicht manchmal eventuell der CSD mit einem Fussball Spieltag verwechselt?
Abschließend die Frage ob die Toleranz auch für Stadträte gilt egal welcher zugelassenen Partei diese angehören [emoji1]
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Re: Tabus im Fussball

Beitragvon stone » 27.07.2017, 01:42

highdelberg hat geschrieben:Leben und Leben lassen ist zwar schon eine steile These aber dennoch fast immer richtig.
Nur was hat dies mit dem prominenten, überhöhten Herausstellen einer persönlichen Vorliebe in völlig sachfremden Kontext zu tun?
Grenzen sich lgbt queer Fanclubs nicht bewusst selbst und damit auch heterosexuelle Zuschauer aus?
Und wird da nicht manchmal eventuell der CSD mit einem Fussball Spieltag verwechselt?
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So Isses. Hier in München weht der Wind schon teilweise andersherum.
Feindbild : Weiß, Hetero, verheiratet mit Kindern. Da bist du schon fast ein Nazi.
Dieses Regenbogenfahnengeschwenke ist so ähnlich wie das Antifa-Fahnengeschwenke: Hat im Stadion nichts verloren. Fußball ist Fußball und die Vermengung mit der Welt "da draußen" bringt keinen weiter. Es macht nur de Fußball kaputt.
Mein erstes Spiel beim SVW:

SV Waldhof Mannheim - Hamburger SV 0:0 (0:0)
Bundesliga 1988/1989, 31. Spieltag
25.05.1989, 20:00 Uhr
Südweststadion (Ludwigshafen), 12.600 Zuschauer
Schiedsrichter: Karl-Josef Assenmacher (Fischenich)
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Tabus im Fussball

Beitragvon Markus » 27.07.2017, 01:43

Zuerst. Das letzte hat Politik intus. Lassen wir das also :)

Zum Rest. Ich gebe Dir insofern Recht, dass sich viele bewusst selbst abgrenzen und dann noch lauter rumjammern. Da muss ich sagen, selbst Schuld.

Glaube aber, gerade im Stadion wollen sich viele gar nicht abgrenzen, sondern dazu gehören. Und wie man weiss, der Fussball ist irgendwie schon ne homophobe Gesellschaft. Auf und neben dem Platz.

Ich glaube, man sollte neben dem Platz anfangen. Was spricht gegen einen Fanclub? Was gegen eine Regenbogenfahne, die nicht für Politik, sondern für ein Lebensgefühl steht?

Ich glaube nicht, dass der Steh-, oder Sitznachbar Angst haben muss. In keinem Teil des Stadions.
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Re: Tabus im Fussball

Beitragvon Markus » 27.07.2017, 01:46

stone hat geschrieben:
highdelberg hat geschrieben:Leben und Leben lassen ist zwar schon eine steile These aber dennoch fast immer richtig.
Nur was hat dies mit dem prominenten, überhöhten Herausstellen einer persönlichen Vorliebe in völlig sachfremden Kontext zu tun?
Grenzen sich lgbt queer Fanclubs nicht bewusst selbst und damit auch heterosexuelle Zuschauer aus?
Und wird da nicht manchmal eventuell der CSD mit einem Fussball Spieltag verwechselt?
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So Isses. Hier in München weht der Wind schon teilweise andersherum.
Feindbild : Weiß, Hetero, verheiratet mit Kindern. Da bist du schon fast ein Nazi.
Dieses Regenbogenfahnengeschwenke ist so ähnlich wie das Antifa-Fahnengeschwenke: Hat im Stadion nichts verloren. Fußball ist Fußball und die Vermengung mit der Welt "da draußen" bringt keinen weiter. Es macht nur de Fußball kaputt.


Quatsch ohne Sauce. Was hat ein Lebensgefühl (Regenbogenfahne) mit Politik zu tun?

Wir rennen doch auch mit Waldhof-Fahnen rum. Die Sache ist in keiner Weise mit Politik zu vergleichen.
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Re: Tabus im Fussball

Beitragvon Theloke » 27.07.2017, 06:04

Tarik hat geschrieben:
Theloke hat geschrieben:Bitte nicht. Ich habe durchaus Bekannte / Freunde die homosexuell sind und habe mit ihnen in Vorstandsämtern in Vereinen zusammengearbeitet, mich in finanziellen Angelegenheiten beraten lassen, einer war zusätzch behindert und ich war mit ihm öfter mal in einem Schwimmbad / Spaßbad, das er mit öffentlichen nur schwer erreichen konnte. Ich habe Freunde mit dunkler Hautfarbe (und eine davon nach langer Zeit bei den Onkelz wiedergetroffen).

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Worauf willst du damit hinaus? Ich erkenne den Zusammenhang nicht. Wenn ich das richtig interpretiere willst du damit deine tolerante Haltung zeigen.

Theloke hat geschrieben:
Es geht mir aber tierisch auf den Sack, wenn ich auch noch bei Fußballspielen belehrt werde, was gut und was böse ist und wie tolerant ich zu sein habe.

Sport ist Sport und tut auch ohne Moralkeule und erhobenen Zeigefinger eine Menge für ein gutes Zusammenleben und das Vermitteln von Werten.

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Von belehren war nie die Rede. Wenn du schwul hier als "böses" abtust hat sich die Diskussion meinerseits erledigt. Ich unterstelle dir aber, dass du Bezug nimmst auf deinen ersten Absatz. Im Sinne von du hast es nicht nötig belehrt zu werden tolerant zu sein, weil du es schon bist.

Mir ist bewusst, dass mit einem Outing die Homophobie nicht vernichtet wird. Aber ggf. bietet sich für manche Fußballer die Chance eine enorme Last abzulegen. Das würde mich für die betroffenen Spieler freuen.

Im übrigen kann ich Homophobie keinem zum Vorwurf machen. Allerdings sollte man von diesen Leuten erwarten, was sie an gleicher Stelle fordern: Ihre Gedanken daheim lassen und nicht offen damit zu Tage treten.


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OK, Kurzform:

1.) ich habe nichts gegen Homosexuelle
2.) ich bin trotzdem gegen irgendwelche Aktionen in dieser Hinsicht

Und dann doch noch ein Zusatz: Teil 1 dient nur der Klarstellung um zu vermeiden, dass ich in eine Ecke gestellt werde. Dennoch muss nicht nicht deshalb nicht belehert werden, weil ich kein Problem mit Homosexuellen habe. Ich bin der Meinung, dass ich unabhängig von meiner Einstellung im Stadion ncht belehrt werden muss, was heißt: ich bin der Meinung, dass der Verein, die GmbH, ein Fan-Verband eigentlich nicht die Aufgabe hat, Leute zu belehren was gut und was böse ist. Ausnahme: dort wo Fans (Selbstverwaltung) oder Verein die Aufgabe haben, (mit) für die Sicherheit im Stadion zu sorgen. Den Rest finde ich persönlich nicht gut, darf man gern auch anders sehen und darüber diskutieren.
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Re: Tabus im Fussball

Beitragvon Zertifikat » 27.07.2017, 06:43

https://youtu.be/tM2Us4L2zd8


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Lügenpresse :-)
https://www.youtube.com/watch?v=0-n-balEEDA
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Re: Tabus im Fussball

Beitragvon brandlu » 27.07.2017, 06:57

Grenzen sich schwule Fanclubs aus?
Kann sein, ich kenne die einzelnen Ordnungen nicht.
Aber ich denke, dass jeder "Homo-friendly" in den Fanclubs gern gesehen ist und somit wird eher niemand ausgegrenzt.

Bei Aktionen geht es in meinen Augen nicht um Belehrungen, sondern einfach darum, darauf hinzuweisen, dass es im Sport eben nicht einfach ist, schwul o lesbisch zu sein. Und leider können die Sportler eben noch kein normales Leben führen.

Genauso beim Thema Depressionen. Warum liest man denn nicht, Spieler xy fällt wegen Depressionen mal für 2 Wochen aus? Richtig, weil es im Sport doch noch eine gewisse Tabuisierung gibt.

Und das man als weißer hetero Ehemann mit Kind als Nazi hingestellt wird, kann ich mir nun auch nicht vorstellen.

Und warum wird ein CSD mit einem Fussballspieltag verwechselt oder meinst du eher ein Fussballspieltag als CSD? Und das nur wegen einer Regenbogenflagge?

Und zu sagen solche Themen wie Homosexualität, Depressionen o Rassismus haben beim Fussball nichts zu suchen, dann ist dies in meinen Augen falsch. Fußball ist kein gesellschaftlicher Freiraum. Wenn dies so wäre bräuchte kein Verein sich in Vereinen wie Aufwind, DKMS oder anderen sozialen Einrichtungen zu engagieren.
Und so wie es wichtig ist, so etwas zu unterstützen und auch auf solche Missstände hinzuweisen, sollte man auch Homosexualität, Depressionen oder Rassismus immer mal wieder thematisieren können.

Man könnte ja auch über einen Fanclub für psychisch Kranke nachdenken. Fanclub Die Psychosen :-)
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Re: Tabus im Fussball

Beitragvon highdelberg » 27.07.2017, 07:41

Das ist doch genau der springende Punkt: sind es einzelne Aktionen oder wird an wirklich jedem Spieltag die gleiche Leier abgezogen? Bei manchen ultras scheinen diese Themen ähnliche Priorität zu haben wie das Spiel an sich.
Und gerade hier wird doch massivst Lobbyarbeit betrieben so dass die Grenzen zwischen Missstände aufdecken, Zivilcourage und Politik längst beseitigt sind.
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