Regionalliga-Reform

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Re: Regionalliga-Reform

Beitragvon Fidi » 16.07.2011, 09:43

Es scheint mir, dass ein Großteil der Öffentlichkeit und der Medien noch gar nicht richtig realisiert hat, was da abläuft. Das ganze wurde so klammheimlich ohne große Öffentlichkeitsarbeit durchgeführt, damit erst gar kein großer Widerstand entsteht, und wenn, dann zu spät. Ich bin in dieser hinsicht von den Sportmedien (vor allem auch der Fernsehsender) enttäuscht, dass sie diesen Skandal nicht als solchen entlarvt haben.
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Re: Regionalliga-Reform

Beitragvon KOMA-KOLONNE » 16.07.2011, 19:29

Neue Regionalliga im Blickfeld

15.07.2011, 16:50 Uhr


Vertreter der 18 Oberligisten trafen sich in der Geschäftsstelle des württembergischen Fußballverbandes (Foto: badfv.de)

Die 18 Oberligisten haben die Weichen für die neue Saison gestellt, in der auch die 2012/13 bevorstehende Neugründung der Regionalliga Südwest ins Blickfeld rücken wird. Disharmonie gab es in der Geschäftsstelle des württembergischen Fußballverbandes nur wegen dieser neuen Struktur und wegen der unterschiedlichen Handhabung der einzelnen Polizeiposten bei den Vorgaben für die "Sicherheitsspiele“ in der abgelaufenen Runde gegen SSV Reutlingen und SV Waldhof Mannheim. Ansonsten zeigten sich die Vereine (unter ihnen auch fünf Auf- oder Absteiger) mit der Arbeit der Spielkommission zufrieden, wobei die Tagung unter Regie von Vorsitzender Thomas Schmidt (Südbaden) und Spielleiter Thomas Proksch ablief.

Immer wieder Samstags

Bei der Durchsprache der Spieltermine stellte sich erneut der Samstag als beliebtester Spieltag mit 70 Prozent heraus. Mit Ausnahme des Montag sind an allen anderen Tagen zudem 89 Begegnungen angesetzt. Von den 306 Punktespielen finden samstags 217 statt. Es folgen der Freitag mit 26 und der Sonntag mit 24 Auseinandersetzungen. Donnerstags wird 17 Mal und dienstags sowie mittwochs jeweils elf Mal gespielt. Der Rundenstart ist am 5./6. August, während der letzte Spieltag am 26. Mai (Pfingstsamstag) über die Bühne gehen wird. Zwischen zwei und sechs Mannschaften müssen am Saisonende absteigen. Ein Duo ist es, wenn es aus der Regionalliga niemand absteigt und eventuell zwei Teams aus der Oberliga nach oben kommen. Sechs Absteiger können es bei drei Regionalligaabsteigern und keinem oder einem Aufsteiger werden. Als Stichtag für den Erhalt der Klasse gilt der 26. Mai, was bedeutet, dass später eintretende Insolvenzen oder Nichtlizenzierungen auf den Abstieg keinen Einfluss mehr haben. Ob eventuell Aufstiegsspiele des Meisters mit den Titelträger aus Hessen und dem Südwesten erforderlich werden, entscheidet sich erst nach Zusammensetzung des neuen Regionalligafeldes. "Die Chance, dass voraussichtlich auch ein Vizemeister Aufstiegsrecht erhält, ist nahezu null“, wie Thomas Proksch erklärte, „um keine übertriebenen Hoffnungen zu wecken“. Bei den polizeilichen Vorgaben der Begegnungen gegen SSV Ulm 46 und SSV Reutlingen erhoffen sich die Vereine eine bessere Abstimmung innerhalb der einzelnen Polizeiposten, "denn die Unterschiede der einzelnen Auflagen waren schon gravierend“, so unisono die Vereinsverantwortlichen.

Erläuterungen zur Regionalliga Südwest

Von Thomas Proksch wurde das Zustandekommen der neuen Regionalliga Südwest ab der Saison 2012/13 erläutert, wo die Vereine des Regionalverbandes Südwest sowie der Landesverbände Baden, Südbaden, Württemberg und Hessen in eine GbR zusammengefasst werden. Die Geschäfte werden vom Badischen Fußballverband geführt, sodass die GbR ihren Sitz auch in Karlsruhe hat. Die einzelnen Kommissionen (Spielbetrieb und Schiedsrichter) werden paritätisch besetzt und bei den Rechtsinstanzen ist jeder Verband vertreten. Es kann ohne weiteres vorkommen, dass in der Premierenrunde die Staffelstärke mehr als 18 Vereine betragen kann (bei 22 ist Schluss). Sollten von den jetzigen Regionalligisten aus dem Süden und Südwesten keine Mannschaft auf- oder absteigen, so sind bereits 18 Teams für 2012/13 qualifiziert (sieben aus dem Südwesten und elf aus Hessen und Baden-Württemberg). Hinzu kämen die drei Oberligameister, sodass es dann schon zu einer Staffelstärke von 21 Vereinen kommen wird. Hinzu kämen noch eventuelle Drittligaabsteiger, weggehen könnten noch eventuell zwei Aufsteiger und/oder Regionalligateams, die auf einem Abstiegsplatz stehen. Das Fragezeichen für das neue Teilnehmerfeld ist also noch groß, weshalb auch alle Eventualitäten durchgespielt und beschlossen wurden.

Alle Möglichkeiten durchspielen

Für die Oberligisten wäre der schlimmste Fall, wenn die drei Meister aus Baden-Württemberg, Südwest und Hessen Aufstiegsspiele absolvieren müssten (wenn die 22 Vereine übersteigen) und der optimale Fall käme, wenn die Meister direkt und die Vizemeister noch Aufstiegsspiele bestreiten könnten (sofern die Zahl der Qualifizierten unter 18 rutschen sollte). Klar geregelt ist für die Regionalliga jedenfalls, dass Vereine mit Insolvenzen auf jeden Fall in die Oberliga absteigen müssen und keine Chance haben, in der Regionalliga zu bleiben. Der sportliche Unterbau bei der neuen Regionalliga müssen fünf Juniorenmannschaften und eine zweite Herrenmannschaft sein, während die Stadionkapazität auf 2.500 Zuschauer (darunter 100 Sitzplätze) reduziert wurde. Flutlicht ist Pflicht und zwar mit einer Luxstärke von 400. Es wird jedoch kein Lizenzierungsverfahren, sondern nur noch ein Zulassungsverfahren mit Bankbürgschaft geben.


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Re: Regionalliga-Reform

Beitragvon gense » 16.07.2011, 21:38

Interessannt vorallem, dass wir wieder beim Badischen-Fussball-Verband angesiedelt sind und das es keine Lizenzierung gibt,sondern nur eine ähnliche Zulassung wie bei der Oberliga! Schon krass wenn man die alten und neuen Auflagen vergleicht :shock: So etwas wie mittelmaß scheint der DFB bzw in diesem Fall der BFV nicht zu kennen. ganz schwach!
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Re: Regionalliga-Reform

Beitragvon Hardcore » 17.07.2011, 10:19

Geil ist auch das man jetzt schon sagt: Werden es mehr als sieben Zweitvertretungen, gibts eben eine Ausnahmeregelung. :evil:
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Re: Regionalliga-Reform

Beitragvon Putzkolonne » 17.07.2011, 12:32

Tja, die Regionalliga-Reform war ein geschickter Schachzug des DFB.

Dadurch, dass die Lizenzierungskriterien stark abgeschwächt werden, sind fast alle Amateurklubs für die Reform. Für die ist es nachvollziehbarerweise das Wichtigste, nicht andauernd in ihrer Existenz bedroht zu sein, wenn sie in die vierte Liga aufsteigen und wie bisher absurde Auflagen erfüllen müssen.

Durch dieses fast 100%-ige Entgegenkommen hat sich der DFB die Stimmen der Amateurklubs gesichert und den zweiten Punkt durchgebracht:
Das Nadelöhr nach oben in den Profifußball ist deutlich enger geworden. Genau das, was die Profiklubs wollen. Den Amateurklubs ist das natürlich vollkommen egal. Es gibt nur ganz wenige Verlierer dieser Reform, und wir gehören leider dazu: ambitionierte Vereine in der vierten Liga, egal ob sie Waldhof oder RB Leipzig heißen...

All das hat nichts mit mit Verschwörung zu tun. In einer Demokratie entscheidet die Mehrheit, und die war in diesem Fall überwältigend: eine Allianz aus Amateurklubs und Profivereinen. Die Interessen beider Gruppen werden bedient, also ist das Ergebnis klar!

Leider!
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Re: Regionalliga-Reform

Beitragvon Totti » 17.07.2011, 14:32

Putzkolonne hat geschrieben:.

All das hat nichts mit mit Verschwörung zu tun. In einer Demokratie entscheidet die Mehrheit, und die war in diesem Fall überwältigend: eine Allianz aus Amateurklubs und Profivereinen. Die Interessen beider Gruppen werden bedient, also ist das Ergebnis klar!

Leider!


Das hat mit Demokratie genauso viel zu tun wie mit Kühemelken, nennen wir es strategischen Lobbyismus in verschnörkelter Form, das kommt der Sache schon näher, ansonsten guter Beitrag!
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Re: Regionalliga-Reform

Beitragvon Gaddestädtler » 17.07.2011, 14:38

alle vereine sind gleich - nur manche sind eben gleicher.... ;)
Lieber Oberliga als Populismus: Beetz raus!!!
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Re: Regionalliga-Reform

Beitragvon Rambozod » 27.07.2011, 19:46

Die neue Regionalliga Südwest unter der Lupe

Momentan spielen in den Regionalligen 18 Vereine (inklusive Bayern Alzenau, welche auch in die Regionalliga Bayern wechseln dürften) welche in die Regionalliga Südwest kommen werden. Diese darf maximal 22 Vereine in 2012/13 haben.

Rechnen wir mal den Worst Case durch.

1. Es kommen alle Vereine auf den Plätzen 2-15 in die neue Regionalliga Südwest (max. 18 Vereine)
2. Es kommen die Absteiger aus der 3. Liga aus dem Gebiet der Regionalliga Südwest dazu (max. 3 Vereine)
3. Es kommen die Meister aus der Oberligen Baden-Württemberg, Hessen, Südwest hinzu (max. 3 Vereine)
4. Es kommen die Vereine auf den Plätzen 16-18 in die neue Regionalliga Südwest

Sollte kein Verein in die 3. Liga aufsteigen aber alle mindestens 15. sein und steigen aus der 3. Liga mindestens 2 Vereine in die Regionalliga Südwest ab, dann kommt es zur Aufstiegsrelegation der Oberligisten. Sollte Bayern Alzenau den Verband wechseln dedarf es aller 3 Absteiger aus der 3. Liga in die Regionalliga Südwest um eine Relegation der Oberligisten nötig zu machen.

Dies sind die Vereine, welche momentan in den Regionalligen West und Süd spielen und den Grundstock der Regionalliga Südwest bilden. Die nächste Saison wird hart, da ab dem 16. alle Absteigen um die endgültige Staffelstärke von 18 Vereine zu erreichen.

01 Hessen Kassel --> geht in die Relegation
02 Stuttgarter Kickers --> geht in die Relegation
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03 1899 Hoffenheim II
04 Eintracht Frankfurt II
05 Wormatia Worms
06 SC Freiburg II
07 Karlsruher SC II
08 SC Pfullendorf
09 SG Sonnenhof Großaspach
10 FSV Frankfurt II
11 Waldhof Mannheim
12 Eintracht Trier
13 1. FC Kaiserslautern II
14 SV 07 Elversberg
15 SC Idar-Oberstein
--------------------------------------------------
16 1. FSV Mainz 05 II
17 FC Homburg 08
18 Bayern Alzenau --> kann auch in die Regionalliga Bayern wechseln
19
20
21
22

Es dürfen maximal 7 Zweite Mannschaften in der Regionalliga vertreten sein. Sollten es mehr Zweitvertretungen werden, werden diese auf andere Regionalligen verteilt (als zusäzliches Team) oder dürfen per Sondergenehmigung des Verbandes zusätzlich in der Regionalliga zu der sie gehören spielen. Zweite Mannschaften von 3. Ligisten sind nicht gestattet.

Bericht erstellt von mir
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Hier ein Vergleich der Vereine und der Einwohnerzahlen in den künftigen Regionalligen

Liga - Vereine (Einwohner)
Regionalliga Nord - 31.199 (13,88 Mio.) - 1 Relegationsplatz
Regionalliga Nordost - 22.742 (16,46 Mio.) - 1 Relegationsplatz
Regionalliga West - 37.636 (17,93 Mio.) - 1 Relegationsplatz
Regionalliga Südwest - 55.018 (21,88 Mio.) - 2 Relegationsplätze
Regionalliga Bayern - 30.444 (12,52 Mio.) - 1 Relegationsplatz

Quelle: Die Fans (mit Regionalligakarte)
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Re: Regionalliga-Reform

Beitragvon WaldhofPie » 27.07.2011, 22:14

Eine weitere Möglichkeit ist also, dass FSV Frankfurt und/oder KSC aus der zweiten Liga absteigen. In dem Fall werden 2 weitere Plätze in der Regio Südwest frei, da Zweitvertretungen von Drittligisten nicht teilnehmen dürfen.

Ich hoffe wir schaffen den Durchmarsch. Würde die ganze Scheiße viel gerner aus der Distanz beobachten :evil:
Notts County FC - 1862 - der älteste Profi-Fußballverein der Welt

http://www.youtube.com/watch?v=stb9y5el908
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Re: Regionalliga-Reform

Beitragvon Rambozod » 27.07.2011, 22:22

Dies ist korrekt. Steigt eine erste Mannschaft aus der zweiten Liga ab, muss die Zweite Mannschaft, wenn sie in den neuen Regionalliegen spielt, automatisch in die Oberliga absteigen. Am liebsten würden wir alle es aus der Ditanz von oben anschauen, aber ich glaube nicht, dass dies etwas wird. Und lieber ohne neue Schulden in der Regio als wieder einen Absturz in die Oberliga hinnehmen müssen weil man keine Lizenz bekommt.
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