Presse, 30.05.2011

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Presse, 30.05.2011

Beitragvon Internet-Hool » 08.06.2011, 12:46

So etwas erleben nicht viele Fußballer

Simon Landa präsentierte sich gegen seinen künftigen Auftraggeber SV Waldhof in Topform und machte im Tor der TSG Weinheim viele Chancen des SVW im Derby zunichte. Der 28-Jährige wird nun verstärkt in den Trainingsbetrieb der Waldhöfer eingebunden.

"Das ist ein Gänsehautfeeling." Auch Simon Landa, Torhüter der TSG 62/09 Weinheim, konnte sich der beeindruckenden Atmosphäre im Derby der Fußball-Oberliga beim SV Waldhof nicht entziehen. Über 6000 Fans zauberten am Freitagabend eine wahrlich bundesligawürdige Stimmung ins Carl-Benz-Stadion. Wenn der Ultra-Block der Waldhof-Fans in voller Lautstärke sein "Ess, Vau, We-e" skandierte und die Menge auf der Haupt- oder Gegentribüne als Echo antwortete, lief es nicht nur den Spielern auf den Rasen eiskalt den Rücken herunter.

Nur schade, dass die Weinheimer Fußballer vorerst nicht mehr Teil einer solch einzigartigen Kulisse sein werden. Denn nach der 0:1-Niederlage der TSG 62/09 steht die Mannschaft von Trainer Michael Köpper als Absteiger aus der Oberliga fest. Da der Bahlinger SC gegen Reutlingen gewann, können die Weinheimer in den beiden abschließenden Saisonspielen höchstens noch den Tabellenfünfzehnten SGV Freiberg nach Punkten einholen. Bei fünf Absteigern würde aber auch das nicht mehr zum Klassenerhalt reichen.

Dagegen übernahm der SV Waldhof mit dem Derbysieg durch das Tor des eingewechselten Vllaznim Dautaj (75.) mindestens bis heute Abend die Tabellenführung - um 19 Uhr spielt der Verfolger FC Nöttingen gegen den ASV Durlach und könnte wieder vorbeiziehen. Dass der SVW angesichts seiner euphorischen Fans eigentlich nicht in die Oberliga gehört, bewies das stimmungsvolle Derby gegen Weinheim.

"Diese Kulisse pusht dich ungemein. Ich habe so etwas noch nie erlebt", war Marc Haffa tief beeindruckt. Der 20-Jährige wurde überraschend vom Stürmer zum Innenverteidiger der TSG umfunktioniert und sprang für den verletzten Patrick Geissinger in die Bresche. "In der Jugend habe ich mal Verteidiger gespielt, seitdem nicht mehr", sagte Haffa, der auf der ungewohnten Position dennoch eine sehr starke Leistung bot. "Nur das Kommunizieren mit den Mitspielern auf dem Platz war aufgrund der Fankulisse richtig schwer."

Richtig leid tun konnte einem Patrick Geissinger. Ausgerechnet gegen seinen Ex-Klub fiel er aufgrund eines Ermüdungsbruchs im rechten Fuß aus. "Vor solch einem Publikum nicht spielen zu können, tut weh", sagte ein tieftrauriger Spieler, während er sich missmutig per Krücken am Spielfeldrand fortbewegte.

Dessen Verärgerung konnte auch (Noch-)Mannschaftskollege Simon Landa nachempfinden. "Solch ein geiles Spiel erleben schließlich nicht viele Fußballer in ihrer Karriere." Der 28-Jährige darf diese Kulisse künftig wohl häufiger genießen. Er wird die TSG nach der Saison verlassen und verstärkt in den Trainings- und Organisationsbetrieb beim SV Waldhof eingebunden. Bisher war er für die Mannheimer bereits im Torwart- und Athletiktraining im Jugendbereich tätig. Nun wird sein Aufgabenfeld erweitert. "Und der berufliche Weg geht eben vor", sagt er zum Ende seines gut zweijährigen Engagements bei der TSG 62/09. Ein definitives Ende seiner Sportlerlaufbahn wollte er aber noch nicht bestätigen. "Mit 28 ist man ja eigentlich im besten Torwartalter."

Dass er aufgrund seiner künftigen Tätigkeit im Derby am Freitag besonders unter Beobachtung stand, war Simon Landa klar. "Ich wollte auf keinen Fall einen Fehler machen. Sonst hätte es geheißen, das ist nur, weil du künftig für den SVW arbeitest. Allein deshalb habe ich im Spiel alles gegeben."

Landa war denn auch mit mehreren erstklassigen Paraden der beste Weinheimer Spieler und erteilte damit sämtlichen Spekulationen eine Absage. Dass er in der zweiten Halbzeit direkt vor dem Block der Waldhof-Fans spielen musste, die ihn wegen angeblichen Zeitspiels mehrfach mit derben Schimpfwörtern bedachten, spornte den Zerberus nur noch mehr an. "Ich habe darüber eher geschmunzelt. Außerdem willst du es dann erst recht zeigen und bist einfach geil darauf, jeden Ball zu halten", erklärte Landa.

Wie sehr ihn die knappe Niederlage ärgerte, war ebenfalls unverkennbar. Wutentbrannt pfefferte er nach dem Schlusspfiff seine Fußballschuhe und Schienbeinschoner auf den Rasen im Carl-Benz-Stadion - auch das gehörte am Ende zum "Gänsehautfeeling". bk

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Re: Presse, 30.05.2011

Beitragvon Internet-Hool » 08.06.2011, 12:49

Die Sportwoche im Gespräch mit Reiner Hollich, derzeit mit dem SV Waldhof Tabellenführer der Oberliga Baden-Würrtemberg

Sportwoche: Guten Tag, Herr Hollich, wie fühlt man sich denn so, als Tabellenführer?

Reiner Hollich: Na ja, die Tabellenführung sehe ich im Augenblick nur als Momentaufnahme. Nöttingen spielt erst am Montag und wird danach voraussichtlich die Tabellenführung wieder übernehmen. Aber trotzdem ist es eine schöne Sache, ganz oben zu stehen und den Gegner im Rücken zu haben.

Sportwoche: Sie glauben also nicht, dass Nöttingen am Montag etwas anbrennen lassen wird?

Hollich: Nein, eigentlich nicht. Eher schon nächste Woche, wenn Nöttingen gegen die TSG Balingen spielt. Allerdings gilt das auch für uns beim SSV Reutlingen. In beiden Spielen ist alles möglich.

Sportwoche: Wie war nach dem Spiel gegen Weinheim die Stimmung in der Kabine?

Hollich: Natürlich klasse. Die Jungs waren vorher hoch konzentriert und haben sich dann hinterher entsprechend gefreut. Man spürt richtig: Die wollen aufsteigen.

Sportwoche: Der Spielerkader des SV Waldhof wurde vor der Saison neu zusammengestellt. Wie schafften Sie es, daraus so schnell eine so gut funktionierende Mannschaft zu formen?

Hollich: Die Zusammenstellung des Kaders für ein Oberliga-Team wurde tatsächlich mit heißer Nadel gestrickt. Da halfen natürlich auch die guten Kontakte von Günter Sebert. Als mir der Waldhof dann die Chance gegeben hat, die Mannschaft zu trainieren, haben wir sehr viele Spieler getestet - einige davon auch aus der A-Jugend. Bei der Zusammenstellung des Teams hatten wir dabei offenbar ein gutes Händchen.

Sportwoche: Trotzdem, gute Spieler machen noch keine gute Mannschaft.

Hollich: Okay, da half mir natürlich auch meine Erfahrung. In den Testspielen vor der Saison 2010/11 hat sich da schon etwas herauskristallisiert. Ich wusste schon, wer uns auf welcher Position am besten helfen kann.

Sportwoche: Eine echte Aufgabe also, für den „Professor“ …

Hollich: Sicher eine Herausforderung. Aber bei vielen Spielern erkannte ich, zu was sie fähig sind. Und ehrlich gesagt, ganz überraschend sind die Leistungen meiner Spieler für mich nicht. Obwohl es schon toll ist, was diese junge Truppe bis jetzt geschafft hat. Man darf nicht vergessen. Das Durchschnittsalter des Teams liegt unter 23 Jahren. Und gerade in der Schlussphase der Meisterschaft zeigt die Truppe Charakter. Woche für Woche ist das Team zum Siegen verdammt, um an Nöttingen dranzubleiben und wie die Spieler das machen, das verdient Respekt. Sie hätte den Aufstieg sicher verdient. Die Meisterschaft und der Aufstieg, … das wäre das i-Tüpfelchen auf diese Saison.
An dieser Stelle möchte ich aber betonen, dass ich ja nicht alleine mit der Mannschaft arbeite. Andreas Claus zum Beispiel macht einen gigantischen Job. Er ist nicht nur Torwarttrainer oder Co-Trainer – ich sehe ihn mit mir zusammen als gleichberechtigten Trainer.

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