Fußball: Die Eintracht trauert – 0:1 in Mannheim
MANNHEIM 16 Liga-Spiele in Serie ohne Sieg, die vierte Niederlage in Folge ohne eigenen
Treffer: Nach der 0:1-Schlappe am Donnerstagabend bei Waldhof Mannheim können bei
Fußball-Regionalligist Eintracht Trier die Planungen für die Oberliga in vollem Umfang
beginnen.
(bl) Untröstlich lag er auf dem Bauch. Sahr Senesie ließ sich mehrere Minuten von Waldhof-Torwart
Kevin Knödler trösten. Auch andere Spieler lagen auf dem Boden des Carl-Benz-Stadions. Michael
Dingels, Kenneth Kronholm, Yannick Salem. „Schade, Trier, alles ist vorbei“ skandierte der Waldhof-
Anhang mit einer gehörigen Portion Schadenfreude.
Wilko Risser stand auf der anderern Seite des Platzes und sah sich regungslos das Abbrennen von
Bengalos im Mannheim-Block an. Die Kurpfälzer feierten den so gut wie sicheren Klassenerhalt. Die
Eintracht ist sportlich nach der 0:1-Niederlage wohl endgültig nicht mehr zu retten. „Es ist ein sehr
bitterer und trauriger Moment. Wir hatten vor der Halbzeit Möglichkeiten, den Ausgleich zu erzielen.
Aber Wenn und Aber zählt nicht, wenn man die Chancen nicht nutzt. Ab morgen wird der Neuaufbau
beginnen. Ein Verein wie die Eintracht wird nicht untergehen. Das verspreche ich“, sagte Eintracht-
Trainer Roland Seitz nach dem Spiel.
Nach einer Ecke von Michael Reith ging Mannheim in Führung. Im Zentrum stieg Mittelstürmer Daniel
Reule unwiderstehlich hoch und versenkte den Ball per Kopf zum zu diesem Zeitpunkt verdienten 1:0.
Das Tor hatte sich angedeutet, Waldhof hatte sich in den Minuten zuvor mehr und mehr dem
Eintracht-Tor genähert.
Trier lag zurück – wie sollte es anders sein nach einer Standardsituation. Doch das Team resignierte
zunächst nicht. Pech (ein strammer Schuss von Josef Cinar landete an der Unterkante der Latte, 37.)
und Unvermögen (Yannick Salem trat bei freier Schussbahn im Strafraum der Gastgeber in den Rasen,
29.) verhinderten den Ausgleich.
Trier spielte gegen einen durchschnittlichen Gastgeber gegen Ende der ersten Halbzeit nicht wie ein
Absteiger. Doch die eigenen Mittel reichten nicht, um eine Wende herbeizuführen.
Seitz setzte wie angekündigt personelle Zeichen. Andreas Anicic stand gar nicht im Kader, Gilles
Bettmer schmorte bis zur 52. Minute auf der Bank. Michael Dingels (nach Grippe) spielte wieder als
Rechtsverteidiger, Nicolas Fernandes rückte in der Startelf dafür ins defensive Mittelfeld – an die Seite
des äußerst blassen Gustav Schulz. Thomas Kempny kam über rechts, vorne erhielten Sahr Senesie
und Yannick Salem eine Chance von Beginn an.
Die Eintracht versuchte es in der zweiten Halbzeit noch einmal – blieb jedoch ohne Wirkung. Viele
Ungenauigkeiten schlichen sich nun ins Spiel. Vor dem Tor von Knödler tat sich so gut wie nichts
mehr. Mannheim musste das Spiel nicht machen und spekulierte auf Konter und Standardsituationen.
Letztlich fuhren die Hausherren den Sieg ohne Probleme ein.
„Unsere Moral hat gestimmt. Wir haben alles in die Waagschale geworfen, um ein Gegentor zu
verhindern“, lobte Waldhof-Trainer Walter Pradt seine Mannschaft. Bei der Eintracht ist die Moral
dagegen am Boden.
Statistik:
Waldhof Mannheim: Knödler – Böcher (46. Hartmann), Banouas, Szabo, Huckle – Reith, Jüllich (83.
Ginter), Hock (58. Schwall), Pandong – Bauder - Reule
Eintracht Trier: Kronholm – Dingels, Cinar, Lacroix, Rakic (67. Risser) – Kempny (80. Eckstein),
Fernandes, Schulz (52. Bettmer), Wagner – Senesie, Salem
Tor: 1:0 Reule (14.)
Schiedsrichter: Marcel Beck
Zuschauer: 3066
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Nicht nach hinten, nur nach vorne geht der Blick. Waldhof in Liga 2.