Der Worte sind genug gewechselt
So will sich der SV Waldhof Mannheim der sportlichen Krise erwehren
Sportlich stand der SV Waldhof seit dem Aufstieg in die Dritten Liga noch nie so schlecht da. Das Rezept gegen die Krise: Reden.
Der Worte wurden viel gewechselt und Rüdiger Rehm hat den Eindruck, dass sie auf fruchtbaren Boden fielen. Zu Beginn der Woche beließen es Spieler und Trainer des SV Waldhof Mannheim nicht dabei, auf dem Trainingsplatz an einer Verbesserung zu arbeiten, sondern legten außerdem einige Gesprächsrunden ein. Nach dem 1:3 gegen die U23 von Borussia Dortmund, der in der zweiten Halbzeit ungenügenden Leistung und dem Abrutschen auf einen Abstiegsplatz in der Dritten Liga reichte das Standardprogramm nicht (mehr).
„Die Jungs wollten sich auch die Meinung geigen“, berichtete Cheftrainer Rehm, der es positiv bewertet, dass der Anstoß zur Diskussion aus dem Team kam. Das genügte aber nicht, auch der Coach hatte mehr Redebedarf als sonst. „Das war eine Mischung aus in den Hintern treten und Augen öffnen“, sagte Rehm zwei Tage vor dem Duell bei der SpVgg Unterhaching am Freitag (19 Uhr). Beim Aufsteiger wollen die Mannheimer den schlechten Lauf mit vier Partien ohne Sieg beenden.
Helfen sollen die Gespräche, in denen „gegenseitig der Kopf gewaschen“ worden sei, wie Rehm erzählte. Mit gesäuberten Häuptern und einer größeren Bereitschaft, für und miteinander auf dem Platz zu arbeiten, geht es darum, die sportlich brisanteste Lage seit dem Aufstieg 2019 zu verbessern. „Wir sind in einer kritischen Situation, aber in keiner, aus der man nicht herauskommen kann“, sagte Rehm, weiß aber, dass nun mehr denn je Erfolgserlebnisse zählen. „Wir brauchen jetzt die Ergebnisse, dafür müssen wir einen Tick mehr tun.“
In den Duellen in Unterhaching und eine Woche später gegen den MSV Duisburg bekommen es die Waldhöfer mit Kontrahenten zu tun, die den Ligaverbleib am Saisonende als Erfolg ansehen würden. Bleiben gegen den Neuling und das aktuelle Schlusslicht Siege aus, dürfte es noch ungemütlicher werden. Möglicherweise würde Rehm unter Beschuss geraten, der bislang weitgehend von der Kritik ausgenommen wurde.
Vermutlich wird Bentley Baxter Bahn in Unterhaching in die Startformation der Waldhöfer zurückkehren. Der erfahrene und schmerzlich vermisste Mittelfeldspieler litt zuletzt an Rückenproblemen. Somit fehlt mit Fridolin Wagner (Knieverletzung) nur ein Stammspieler. Immerhin. Rehm ist nach den Eindrücken der Übungseinheiten in den vergangenen Tagen zuversichtlich. „Im Training ging es heftig zur Sache“, sagte er. Seine Interpretation: Die vielen Worte haben ihren Zweck erfüllt.
Quelle: Die Rheinpfalz