
Im gestrigen Kicker gibt es anläßlich der Vorfälle rund um's Berlin-Derby einen Kommentar oder Aufruf von Jörg Jakob überschrieben: Vermummte und Zündler raus aus den Stadien. Darin ist eingangs auch von den tollen Fans der Eintracht die Rede, und davon, dass einige Wenige (Ultra ist nicht gleich Ultra) dafür gesorgt haben, dass jetzt in London und Lüttich alle Eintracht-Fans ausgesperrt werden. Und nicht nur, dass der überwiegenden Mehrheit der tollen Frankfurt Fans (inclusive der Mehrheit deren Ultras), diese Freude verdorben wird, ist ja auch noch denkbar, dass die mangelnde Unterstützung zum Ausscheiden ihres Vereins führt. Und das alles haben dann so hundert oder zweihundert Hardcore-Käpselchen auf dem Gewissen.
Da spielt dann auch keine Rolle mehr, ob ihr Verhalten begründbar, nachvollziehbar, entschuldbar ist.
Gründe sich aufzuregen, gibt es immer und zu jeder Zeit.
Aber es kann ja nicht sein, dass zwanzig Leut, die lieber die Rocky Horror Picture Show hätten, jeden Abend auf der Empore hocken und pfeifen, wenn sie wieder nur Don Giovanni spielen. Dann kannst Du nämlich das Theater irgendwann zu machen.
Und zum Fußball zurück: wer das Meppen-Spiel gegen Bayern gesehen hat, oder sich vielleicht noch an unser Duisburg-Spiel erinnert, der weiß, was Stimmung bewirken kann. Natürlich ist das eine Wechselbeziehung, von unten muss schon auch was kommen. Aber von den Rängen muss auch deutlicher Support kommen und nicht nur "Scheiß..." und "...hassen..." und zum Schluss: "Ah ja, und ein Sieg wär auch nicht schlecht"

Das muss eindeutig sein, frisch - und nicht verquast und um drei Ecken gedacht. Sowas zerstört die Atmosphäre. Und: macht Niederlagen durchaus ein Stück wahrscheinlicher.