svw_oldie hat geschrieben:An die Admins des Forums...
Ist es arg aufwändig darauf zu achten das in den einzelnen Threads auch entsprechend dem Thema gepostet wird?
Überall wo man reinklickt geht es nur noch um das leidige Thema, das eigentlich niemand mehr interessiert...
Es interessiert niemanden mehr?
Fakt ist doch, dass wir es endlich geschafft haben aus dieser Sche iß Liga raus zu kommen und kommende Saison 3. Liga spielen und unsere Fanszene komplett zerstritten und zerstückelt ist.
Warte mal ab, wie uns das alle noch interessieren wird, wenn wir nächste Saison dann gefühlte Auswärtsspiele daheim gegen 1860, Rostock, Münster, Magdeburg und vor allem unsere Freunde aus KL haben und nieder gebrüllt werden.
Ich kann 07forever’s Beitrag absolut verstehen und bin seit fast einem Jahr auch hin und her gerissen bzgl. dem ganzen Theater. Ich war übrigens auch einer derer, die 16 Jahre auf der OST standen und die Atmosphäre dort in dieser Zeit eigentlich immer genossen hat. Man muss auch klar sagen, dass die positiven Dinge in dieser Zeit, die negativen klar und deutlich übersteigt und das „Erlebnis OST“ immer ein besonderes war, besonders für 4. Liga Verhältnisse. Wenngleich auch dort nicht immer alles gold war, was geglänzt hat.
Wie ich es hier schon oft geschrieben habe, verurteile auch ich, so wie die meisten hier im Forum, die Ereignisse vom 27.05.2018 aufs Schärfste. Ich habe gerade erst vor ein paar Tagen zufällig nochmal ein Video bei youtube rund um den Spielabbruch gesehen und bin selbst heute, fast ein Jahr danach, immer noch fassungslos und schockiert über diese Vorfälle. Ich denke, dass es vielen hier auch so gehen wird.
Es ist offensichtlich, dass dieser Tag, diese Vorfälle, unsere Fanszene gespalten bzw. traumatisiert hat. Ich glaube es wird auch noch einige Zeit dauern, bis wir hier wieder zur Normalität zurück kehren können und werden. Vielleicht wird es auch nie wieder so, wie es einmal war.
Viele Außenstehende sagen, dass wir zu glimpflich aus der Nummer raus gekommen sind und die Strafe viel zu gering ausgefallen ist. Auf den ersten Blick mag das vielleicht sogar stimmen. Aber wenn ich die Saison 2018 / 2019 Revue passieren lasse, dann bin ich mittlerweile der Meinung, dass wir die maximalst Strafe bekommen haben, die es für einen Verein wie den SV Waldhof überhaupt gibt: Wir haben mit der Zerstückelung und der Spaltung unserer Fanszene bezahlt. Eine Szene, die gerade nach dem Abstieg 2003 aus dem bezahlten Fußball und in 16 Jahren Amateurfußball natürlich entstanden und gewachsen ist und die uns in diesen 16 Jahren auch irgendwo zu etwas einzigartigem und besonderem gemacht hat.
Ich sitze seit dieser Saison auf der Süd. Dieser Entschluss wurde aber schon vor dem 27.05. getroffen und hat nichts damit zu tun was gegen Uerdingen vorgefallen ist.
Wenn ich jetzt also auf der Süd sitze und rüber kucke auf eine verwaiste OST und ins weite Rund des CBS blicke und unserer „Stimmung“ lausche, dann blutet mir mein blau-schwarzes Herz und es macht mich unheimlich traurig.
Das ist nicht mehr das, was der SV Waldhof 16 Jahre zuvor war. Aber es ist nicht nur in unserer organisierten Fanszene so, sondern es zieht sich wie ein roter Faden durch das ganze CBS. Die Stimmung ist teilweise übertrieben aggressiv.
Deshalb finde ich die Pauschalisierung was die Androhung von Gewalt betrifft, nur von der organisierten Fanszene ausgehend, so auch nicht richtig. Auf der Süd sitzen genug Assis, bei denen ist die Hemmschwelle zur Ausübung von Gewalt auch nochmal um einiges geringer als bei dem ein oder anderen bei den Organisierten.
Natürlich gehören zum Fußball auch Emotionen, vollkommen klar. Und natürlich wird auch gepfiffen oder es fällt mal ein nicht ganz jugendfreies Wort. Auch das gehört dazu. Es ist auch nicht so, dass man über einzelne Spielszenen und Situationen immer einer Meinung mit seinem Nachbarn sein muss und auch ist. Was aber gar nicht geht, ist die Tatsache, dass sich Fans des SV Waldhof wegen Nichtigkeiten dann gegenseitig an die Gurgel gehen und handgreiflich werden. Auch hier sollte der Sicherheitsdienst und die Ordner die oben am Eingang stehen mal mehr ein Auge darauf haben. Ich sehe sehr viele Kinder auf der Süd. Ich selbst bin zweifacher Familienvater und meine große Tochter wird dieses Jahr 5 Jahre alt. Ich denke nicht, dass ich sie in absehbarer Zeit mal zu einem Spiel mitnehmen kann und werde, wenn ich sehe, wie sich da teilweise benommen wird. Das ist extrem traurig.
Ich glaube der „Respekt“ der ggü. der Organisierten und der Ultras immer wieder eingefordert wird, der ist bei uns grundsätzlich nicht mehr vorhanden. Egal ob das bei den Organisierten oder bei den „Normalos“ ist. Egal ob jung oder alt. Auch der Respekt vor dem was die Spieler, Trainer und alle die dazu gehören geleistet haben in dieser Saison. Da wird lieber beleidigt und gemeckert und das bspw. bei einem Spiel gg. Elversberg wo es sportlich um rein gar nichts mehr geht. Ja, ich muss zugeben, auch ich habe mich lautstark beschwert, als der Hofrath den gefühlt 42 Fehlpass gespielt hat und so immer wieder gefährliche Situationen für Elversberg eingeleitet hat. Aber da meckert man einmal kurz und dann ist es auch wieder gut. Ich würde niemals auf die Idee kommen, einen Spieler von uns aufs Übelste zu beleidigen, zumal wir aufgrund dieser Fabelsaison ( die wir in der Form so schnell wahrscheinlich nicht mehr erleben werden ) alle eigentlich nichts anderes als ein Dauergrinsen in der Fresse haben und uns einfach nur freuen sollten.
Vor einiger Zeit gab es mal ein Plakat bei uns: „
SPIELER, FANS UND DER VEREIN, SOLLEN EINE EINHEIT SEIN!“
Und ich glaube, dass es genau das ist was uns fehlt. Wir sind eben nicht mehr eine Einheit! Wir sind zerstritten und wir greifen uns gegenseitig an. Meiner Meinung nach sind das die vollkommen falschen Voraussetzungen für die Rückkehr in den Profifußball. Dass die Vorfälle vom 27.05. hierbei die entscheidende Rolle spiele ist denke ich jedem klar.
Es geht jetzt aber darum, dass wir ALLE , egal ob Ultra, Organisierte, nicht organisierte, Normalo, jung oder alt, alle wieder an einem Strang ziehen und wieder zu dem werden, was wir die letzten 16 Jahre im Amateurfußball waren: Eine Unterstützung für unsere Mannschaft und die Spieler!
Schaut euch alle an, was gestern in Anfield los war. Wie die Spieler durch die Fans gepusht und regelrecht elektrisiert wurden. Oder letzte Woche die Eintracht gg. Chelsea. Auch bei uns gab es solche „magischen Momente“ und Spiele, mit einer berauschenden Stimmung. Und da müssen wir wieder hin kommen. Aber das geht nach dem was bei uns vorgefallen ist nicht ohne , dass man aufeinander zugeht und redet.
Natürlich haben sich die Ultras im Nachgang und bei dem ganzen Theater das es jetzt schon seit einem Jahr gibt, nicht immer vorbildlich und im Sinne des Vereins verhalten. Das muss man auch klar und deutlich sagen. Dass die OST geschlossen wurde ist nun mal der Tatsache geschuldet, dass am 27.05. durch den massiven Einsatz von Pyro und Feuerwerkskörpern das Spiel ABGEBROCHEN wurde. Diese Aktion wurde selbstverständlich nicht von allen Ultras durchgeführt. Aber sie müssen sich zumindest den Vorwurf gefallen lassen, dass sie es nicht unterbunden haben. Also müssen sie auch mit den Konsequenzen leben. Das wurde hier ja schon 1000 mal durchgekaut.
Es ist müßig das immer und immer wieder durchzukauen. Und es bringt auch niemanden wirklich weiter. Es gilt jetzt endlich mal die Dinge so zu akzeptieren wie sie nun mal sind und nach vorn zu blicken. Es muss jetzt weiter gehen.
Es wäre wahrscheinlich Träumerei zu denken, dass es jetzt plötzlich von heute auf morgen wieder so wie früher wird. So etwas muss sich erst wieder entwickeln und es muss sich auch erst wieder finden. Aber das geht nur, wenn man aufeinander zu geht und miteinander spricht.
Deshalb ist das auch nochmal ein Aufruf an Pro Waldhof, die Ultras und den Verein: Geht aufeinander zu, kommuniziert fair und öffentlich miteinander und setzt ein Zeichen im Sinne für die Mannschaft und die Spieler. Denn die haben es nach dieser Saison mehr als verdient, in der kommenden Spielzeit mehr Unterstützung zu erfahren als es in dieser der Fall war!
„Am Montag nehme ich mir vor, zur nächsten Partie zehn Spieler auszuwechseln. Am Dienstag sind es sieben oder acht, am Donnerstag noch vier Spieler. Wenn es dann Samstag wird, stelle ich fest, dass ich doch wieder dieselben elf Scheißkerle einsetzen muss wie in der Vorwoche.“ ( John Toshack )