Quelle. Die Rheinpfalz - Ludwigshafener Rundschau
Nur nicht wieder in Schönheit niedersinken
Fussball: 1. FC Saarbrücken peilt im Südwestduell gegen Waldhof Rückkehr in die Erfolgsspur an
Von Christian Hamm und Christian Gerards
SAARBRÜCKEN. Keine noch so dolle Serie hält ewig: Drittligist 1. FC Saarbrücken ist beim Dauerritt auf der Erfolgswelle jüngst angeeckt. Rasch wieder aufrappeln will sich der FCS fürs anstehende Südwest-Duell: Am Samstag (14 Uhr) ist das darbende Kellerkind SV Waldhof beim Zweitliga-Aspiranten an der Saar zu Gast.
13 Partien in Folge hat sich FCS-Coach und Manager Rüdiger Ziehl beim Abpfiff über mindestens ein Pünkchen freuen dürften. Beileibe nicht immer während dieser stolzen Erfolgsserie waren die Zähler so verdient, wie sie es vor Wochenfrist in Ingolstadt gewesen wären. Beim 4:3-Triumph in Sandhausen war den FCS-Akteuren „die Rotznase in den Mund“ gelaufen, wie die Pfälzer so schön sagen. Beim FCI hingegen ist die Saar-Equipe in Schönheit niedergesunken. Bis heute weiß keiner bei den Blau-Schwarzen so recht, wie die Elf diese Partie mit 0:1 hat vergeigen können.
Eins aber spielt da sicher mit: die beinahe chronische Abschlussschwäche eines Teams, das bislang mit seiner Defensiv-Güte besticht. „Hinten weiterhin so gut stehen“, vorne aber gerne durchzünden, das hatte sich Ziehl zum Rückrunden-Auftakt gewünscht. Prompt hatten seine Spieler Trainers Wunsch erhört und die Löwen aus München mit 4:0 geputzt. Beim 4:3-Sieg in Sandhausen präsentierte sich der FCS ebenso torhungrig, bat den Gegner aber zum Tag des offenen Tores. Jüngst bei den Schanzern reichte es zu einem Törchen. Dummerweise lenkte Calogero Rizzuto den Ball ins eigene Netz.
Gegen den Rivalen aus der Kurpfalz aber hat der FCS wieder Oberwasser – und baut vorn auf zwei Schnäppchen aus dem Winterschlussverkauf: Florian Krüger (vom belgischen Erstligisten Beerschot VA geliehen) und der Österreicher Stefan Feiertag (vom polnischen Zweitligisten LKS Lodz) sollen vorne Dampf entfachen.
Ein spannendes Spiel erwartet Waldhof-Trainer Bernhard Trares. Über gute Ballbesitzphase möchte der abstiegsbedrohte Traditionsklub beim Tabellendritten „unser Spiel, das wir etabliert haben, durchdrücken“. Auch wenn die jüngsten Partien zwar spielerisch gut waren, so fehlen beim Waldhof die Punkte – noch sind die „Buwe“ in diesem Jahr ohne Sieg, warten seit sieben Partien auf ein Erfolgserlebnis. Folge: Der Vorsprung auf einen Abstiegsplatz ist auf einen mickrigen Zähler geschrumpft.
Nach seiner Gelbsperre gegen den SC Verl (2:2) rückt Lukas Klünter wieder in die Innenverteidigung. Der gegen die Ostwestfalen unglücklich agierende Henning Matriciani dürfte damit wieder auf die linke Abwehrseite rotieren. Das Nachsehen dürfte damit weiterhin Kapitän Marcel Seegert haben. Nach Erkrankung könnte Stürmer Felix Lohkemper wieder eine Alternative für die erste Elf sein. Nur: „André Becker und Kennedy Okpala haben im letzten Spiel gut harmoniert. Ich weiß nicht, ob wir da direkt etwas ändern sollten.“ Lohkemper sei „total frisch“. Der Trainer sei froh, dass der Neuzugang vom Zweiligisten 1. FC Nürnberg wieder gesund sei.
Große Änderungen im System wird es im Derby eher nicht geben: „Wir versuchen, das, was wir sehen, mit den Spielern zu bearbeiten und aufzuarbeiten.“ Vor allem sei die Stimmung trotz der jüngsten Ergebniskrise intakt: „Wir versuchen, das gar nicht an uns ranzulassen, sondern gut zu arbeiten und maximal Gas zu geben.“ Dennoch dürften die dunklen Wolken am Horizont zu sehen sein, ein Sieg könnte diese zumindest kurzzeitig verblassen lassen.