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Andre Becker ist ein Strandkicker mit Bachelor-Abschluss
Zugänge, Abgänge, Gerüchte: Das sind die News für die Winterpause 2024/2025.
27.01.2025 UPDATE: 28.01.2025 10:30 Uhr 6 Minuten, 34 Sekunden
Andre Becker läuft bis Saisonende in Blau-Schwarz auf. Foto: SV Waldhof
Mannheim. Es hatte sich abzeichnet und plötzlich ging dann auch alles ganz schnell: André Becker, 28, wechselt vom Liga-Konkurrenten Arminia Bielefeld auf Leihbasis bis zum Saisonende zum SV Waldhof. Sportchef Anthony Loviso freut sich über den Transfer des 1,97-m-Riesen, der in Heidelberg geboren wurde: "Mit André bekommen wir einen neuen Spielertypen, den wir so in unserem Kader noch nicht hatten." Und weiter: "Seine Physis soll uns dabei helfen, in der Box mehr Torchancen zu kreieren, aber auch Räume für andere Spieler zu öffnen."
In der Jugend war Becker bereits für die Buwe am Ball, später dann auch beim FC-Astoria Walldorf, wo er gewissermaßen gereift ist. Dort hat er sich von der Verbandsliga-Reserve in die Regionalliga-Elf hochgeschossen. In der Saison 2019/2020 war er Torschützenkönig in der Regionalliga Südwest, traf in 22 Spielen 20 Mal.
Bei seiner Größe ist Becker gerade auch bei Standard-Situationen eine Macht. Doch er kann’s nicht nur mit dem Kopf, nein, auch im Kopf: Ein zweites Standbein hat sich der Deutsch-Brasilianer längst aufgebaut, noch zu seiner Zeit in Walldorf legte er seine Bachelor-Prüfung in Elektrotechnik ab. Danach sei der Kopf dann frei gewesen für den Fußball, sagte er damals.
Bis zu seinem vierten Lebensjahr lebte Becker an der brasilianischen Atlantikküste. Dort hat er auch das Kicken gelernt. Eigentlich täglich habe man sich am Strand zum Fußball spielen getroffen, sagte er zu seiner Zeit in Walldorf. Bei der Astoria war er sehr beliebt. Trainer Matthias Born beschrieb ihn damals als lockeren, charakterstarken Spieler, der vom Kopf her immer sehr gut eingestellt war.
Das sind Eigenschaften, die man in den nächsten Monaten beim Waldhof gebrauchen kann, wenn es darum geht, sich aus dem Tabellenkeller zu schießen.
In dieser Saison lief es auch für Becker bislang noch nicht so rund: Bei 16 Liga-Einsätzen für Bielefeld glückte ihm kein eigener Treffer. Im DFB-Pokal ließ er dagegen zweimal das Netz zappeln. Zusammengerechnet kommt Becker auf 20 Tore in 83 Drittliga-Spielen. Und jetzt hat er Bock auf Waldhof? Hat er! "Ich bin sehr dankbar für die Chance, hier unweit meiner Heimat für den SV Waldhof Mannheim auflaufen zu dürfen."