Presse 24.01.2025

Warum sich Lukas Klünter beim 0:1 wieder betrogen fühlt
Der nächste Tiefschlag. Und schon wieder muss über den Schiedsrichter gesprochen werden.
Viel investiert, nichts bekommen: Der SV Waldhof musste im Regenspiel bei Viktoria Köln eine 0:1 (0:1)-Niederlage vor 4125 Zuschauern hinnehmen. "Wenn man so wenig zulässt, ist es umso ärgerlicher, wenn man am Ende verliert", sagte Mittelfeldmann Janne Sietan. Dringend gesucht im blau-schwarzen Buwe-Kosmos: ein Erlöser. Der Mann, der den Tor-Fluch beendet. Die größten Hoffnungen ruhen seit dem Ausfall von Sturm-Tank Terrence Boyd auf Felix Lohkemper. Ein Angreifer durch und durch. U19-Europameister von 2014. Der Königstransfer von Waldhof-Sportchef Anthony Loviso im Sommer 2024.
Lohkemper, das ist ein Name der gut klingt. Für Tore steht – aber auch für Verletzungen. Zuletzt war es das Knie. Jetzt will der 29-jährige Dreifach-Papa wieder Tore sprechen lassen. Die große Frage im Sportpark Höhenberg: Lässt ihn Trainer Bernhard Trares diesmal vielleicht sogar von Beginn an von der Leine. Rund eine Stunde vor Anpfiff gab’s die Antwort: Lohkemper stand in der Startelf. Es war die einzige Änderung im Vergleich zum Ingolstadt-Duell. Für ihn war Samuel Abifade nur Bankangestellter. Gar nicht im Kader: Martin Kobylanski und Marcel Seegert. "Cello" war angeschlagen, "Koby" nicht.
Gutes Omen eigentlich: Schiedsrichter Martin Wilke leitete die Partie. Der hatte auch beim 1:0-Sieg bei Borussia Dortmund II das Kommando, dem bislang einzigen Auswärts-Dreier in dieser Saison. Zum Spiel: Der Waldhof hielt dagegen, musste aber immer höllisch auf die pfeilschnellen Spitzen der Viktoria aufpassen. Das Selbstvertrauen bei den Domstädtern war ohnehin riesig. Mit zuletzt vier Siegen am Stück auch kein Wunder.
Unübertroffene Leistung
Bis die Mannheimer, die von über 1000 Fans begleitet wurden, erstmals gefährlich vor dem Viktoria-Kasten auftauchten, dauerte es bis zur 24. Minute. Da feuerte Mittelfeld-Abräumer Janne Sietan einen Warnschuss ab, den fischte Kölns Keeper Dudu aber locker aus dem langen Eck.
Die Buwe schwammen sich nun so langsam frei, dann der Schock: Nach einem Luftkampf im Mannheimer Strafraum hat Lukas Klünter seinen Gegenspieler Tobias Eisenhuth mit dem Arm im Gesicht getroffen. Eine harte, aber vertretbare Entscheidung. "In der Liga, ohne Video-Schiedsrichter, so einen Elfer zu geben, da weiß ich auch nicht", sagt Sietan. "Ich bin es eigentlich leid, immer die Schiedsrichter zu verurteilen, weil wir das Spiel auch selbst noch hätten drehen können."
Und was sagte Klünter selbst zu der Szene: "Es war im Rückwärtslaufen und ich treffe ihn am Hals, aber es beeinflusst die Szene nicht wirklich." Und weiter: "Wir hatten danach aber drei Szenen, die ähnlich sind, also auch 50:50, da wird dann aber nicht gepfiffen." Nervt es nicht, dass man sich dauernd über die Schiedsrichter unterhalten muss? Klünter: "Das nervt total. Wenn wir schlecht spielen und verlieren, sage ich nichts. Aber wir werden leider Woche für Woche teilweise betrogen."
Und Lohkemper? Der rieb sich vorne auf, arbeitete viel, machte bis zur Pause aber nicht immer eine glückliche Figur, wirkte mit zunehmender Spieldauer auch ausgepumpt. Trainer Bernhard Trares schien es ähnlich zu sehen: Lohkemper blieb in der Kabine, Samuel Abifade rückte aufs Rasen-Rechteck.
Der SVW machte nun mehr, wollte unbedingt den Ausgleich. Doch meist war es der letzte Pass, der fehlte. Klare Chancen waren nicht dabei. Die vielleicht dickste hatte noch Arianit Ferati, der in der 60. Minute eingewechselt wurde. Der kleine Wirbelwind fasste sich in der 82. Minute ein Herz und knallte die Kugel aus der Distanz aufs Tor. Der Ball flatterte, der Ball senkte sich – doch Dudu lenkte ihn noch über die Querlatte. Der Rest war ein Spiel auf ein Tor, bei dem einer aber schmerzlich vermisst wurde: Jemand, der den Ball auch mal über die Linie drückt. Sietan nickt: "Uns hat leider wieder die Durchschlagskraft gefehlt."
Wie auch immer, vieles deutet daraufhin, dass der SVW nach diesem Wochenende auf einem Abstiegsplatz stehen wird. So langsam aber sicher sollten wieder Siege her, sonst wird das Schreckgespenst Regionalliga immer realistischer.
Köln: Dudu – Handle (60. Lopes), Dietz, Greger, Sticker – Pöpperl (72. Schulz), Engelhardt (81. Fritz), Eisenhuth (72. Vrenezi), Bogicevic (60. Lobinger), May - Güler.
Waldhof: Bartels – Matriciani, Karbstein, Klünter, Yigit (80. Sechelmann)– Benatelli, Sietan (60. Thalhammer), Rieckmann, Arase (60. Ferati) – Shipnoski (73. Okpala), Lohkemper (46. Abifade).
Schiedsrichter: Wilke (Merzhausen); Tore: 1:0 Güler (39.).
Der nächste Tiefschlag. Und schon wieder muss über den Schiedsrichter gesprochen werden.
Viel investiert, nichts bekommen: Der SV Waldhof musste im Regenspiel bei Viktoria Köln eine 0:1 (0:1)-Niederlage vor 4125 Zuschauern hinnehmen. "Wenn man so wenig zulässt, ist es umso ärgerlicher, wenn man am Ende verliert", sagte Mittelfeldmann Janne Sietan. Dringend gesucht im blau-schwarzen Buwe-Kosmos: ein Erlöser. Der Mann, der den Tor-Fluch beendet. Die größten Hoffnungen ruhen seit dem Ausfall von Sturm-Tank Terrence Boyd auf Felix Lohkemper. Ein Angreifer durch und durch. U19-Europameister von 2014. Der Königstransfer von Waldhof-Sportchef Anthony Loviso im Sommer 2024.
Lohkemper, das ist ein Name der gut klingt. Für Tore steht – aber auch für Verletzungen. Zuletzt war es das Knie. Jetzt will der 29-jährige Dreifach-Papa wieder Tore sprechen lassen. Die große Frage im Sportpark Höhenberg: Lässt ihn Trainer Bernhard Trares diesmal vielleicht sogar von Beginn an von der Leine. Rund eine Stunde vor Anpfiff gab’s die Antwort: Lohkemper stand in der Startelf. Es war die einzige Änderung im Vergleich zum Ingolstadt-Duell. Für ihn war Samuel Abifade nur Bankangestellter. Gar nicht im Kader: Martin Kobylanski und Marcel Seegert. "Cello" war angeschlagen, "Koby" nicht.
Gutes Omen eigentlich: Schiedsrichter Martin Wilke leitete die Partie. Der hatte auch beim 1:0-Sieg bei Borussia Dortmund II das Kommando, dem bislang einzigen Auswärts-Dreier in dieser Saison. Zum Spiel: Der Waldhof hielt dagegen, musste aber immer höllisch auf die pfeilschnellen Spitzen der Viktoria aufpassen. Das Selbstvertrauen bei den Domstädtern war ohnehin riesig. Mit zuletzt vier Siegen am Stück auch kein Wunder.
Unübertroffene Leistung
Bis die Mannheimer, die von über 1000 Fans begleitet wurden, erstmals gefährlich vor dem Viktoria-Kasten auftauchten, dauerte es bis zur 24. Minute. Da feuerte Mittelfeld-Abräumer Janne Sietan einen Warnschuss ab, den fischte Kölns Keeper Dudu aber locker aus dem langen Eck.
Die Buwe schwammen sich nun so langsam frei, dann der Schock: Nach einem Luftkampf im Mannheimer Strafraum hat Lukas Klünter seinen Gegenspieler Tobias Eisenhuth mit dem Arm im Gesicht getroffen. Eine harte, aber vertretbare Entscheidung. "In der Liga, ohne Video-Schiedsrichter, so einen Elfer zu geben, da weiß ich auch nicht", sagt Sietan. "Ich bin es eigentlich leid, immer die Schiedsrichter zu verurteilen, weil wir das Spiel auch selbst noch hätten drehen können."
Und was sagte Klünter selbst zu der Szene: "Es war im Rückwärtslaufen und ich treffe ihn am Hals, aber es beeinflusst die Szene nicht wirklich." Und weiter: "Wir hatten danach aber drei Szenen, die ähnlich sind, also auch 50:50, da wird dann aber nicht gepfiffen." Nervt es nicht, dass man sich dauernd über die Schiedsrichter unterhalten muss? Klünter: "Das nervt total. Wenn wir schlecht spielen und verlieren, sage ich nichts. Aber wir werden leider Woche für Woche teilweise betrogen."
Und Lohkemper? Der rieb sich vorne auf, arbeitete viel, machte bis zur Pause aber nicht immer eine glückliche Figur, wirkte mit zunehmender Spieldauer auch ausgepumpt. Trainer Bernhard Trares schien es ähnlich zu sehen: Lohkemper blieb in der Kabine, Samuel Abifade rückte aufs Rasen-Rechteck.
Der SVW machte nun mehr, wollte unbedingt den Ausgleich. Doch meist war es der letzte Pass, der fehlte. Klare Chancen waren nicht dabei. Die vielleicht dickste hatte noch Arianit Ferati, der in der 60. Minute eingewechselt wurde. Der kleine Wirbelwind fasste sich in der 82. Minute ein Herz und knallte die Kugel aus der Distanz aufs Tor. Der Ball flatterte, der Ball senkte sich – doch Dudu lenkte ihn noch über die Querlatte. Der Rest war ein Spiel auf ein Tor, bei dem einer aber schmerzlich vermisst wurde: Jemand, der den Ball auch mal über die Linie drückt. Sietan nickt: "Uns hat leider wieder die Durchschlagskraft gefehlt."
Wie auch immer, vieles deutet daraufhin, dass der SVW nach diesem Wochenende auf einem Abstiegsplatz stehen wird. So langsam aber sicher sollten wieder Siege her, sonst wird das Schreckgespenst Regionalliga immer realistischer.
Köln: Dudu – Handle (60. Lopes), Dietz, Greger, Sticker – Pöpperl (72. Schulz), Engelhardt (81. Fritz), Eisenhuth (72. Vrenezi), Bogicevic (60. Lobinger), May - Güler.
Waldhof: Bartels – Matriciani, Karbstein, Klünter, Yigit (80. Sechelmann)– Benatelli, Sietan (60. Thalhammer), Rieckmann, Arase (60. Ferati) – Shipnoski (73. Okpala), Lohkemper (46. Abifade).
Schiedsrichter: Wilke (Merzhausen); Tore: 1:0 Güler (39.).