Waldhof-Mannheim-Verteidiger Hoffmann: 194 Zentimeter gute Laune
Nach einer bitteren Hinrunde hat Waldhof-Verteidiger Niklas Hoffmann wieder Grund, optimistischer ins neue Fußball-Jahr zu schauen. Seine Verletzungen hat der Pfälzer überwunden, nun soll es wieder nach vorne gehen
Niklas Hoffmann versprüht im Trainingslager des SV Waldhof derzeit beste Laune. Schon auf dem Hinflug war der 1,94 Meter große Innenverteidiger des Mannheimer Drittligisten vor der Kamera der Waldhöfer Medien-Abteilung für jeden Spaß zu haben.
Er lässt sich im türkischen Belek auch von den fordernden Trainingseinheiten nicht aus der Ruhe bringen. Das mag einerseits am Gemüt des gebürtigen Landauers liegen, aber die gute Laune Hoffmanns dürfte auch damit zu tun haben, dass der Sommer-Neuzugang nach einer für ihn persönlich ganz üblen ersten Saisonhälfte im Trainingslager von Belek endlich wieder optimistisch nach vorn schauen kann.
Niklas Hoffmann: Anwärter auf den „Pechvogel des Jahres“
Wäre der Titel „Pechvogel der Hinrunde“ vergeben worden, hätte schließlich kaum ein Weg an Niklas Hoffmann vorbeigeführt. Zum Saisondebüt in Ingolstadt (1:2) gleich mit Gelb-Rot aus der Startelf geflogen, im zweiten Einsatz nach der Sperre nach nur 26 Minuten mit einem Sehnenanriss in der Fußsohle runter - und als ob das nicht schon genug Pech gewesen wäre, erwischte es den 27-Jährigen nach neun Spielen im Krankenstand bei seinem Wettkampf-Comeback gleich wieder.
Beim Testspiel in Worms im November trug der Abwehrspezialist bei einem Allerweltszweikampf an der Seitenlinie einen Innenbandriss im Knie davon, was für ihn das Hinrunden-Aus bedeutete. Bislang stehen für Hoffmann deshalb nur drei Einsätze in der Bilanz.
„Das war natürlich bitter und nicht gerade hilfreich, um die Mannschaft zu unterstützen“, blickt Hoffmann nicht gerne an diesen nebligen Abend in der Wormser EWR Arena zurück. Doch mittlerweile sind beide Blessuren auskuriert, und das erste Mannschaftstraining absolvierte der Innenverteidiger bereits vor dem Abflug in die Türkei beim Start ins neue Jahr am Alsenweg.
„Das hat sich da schon alles sehr gut angefühlt. Ich fühle mich bereit, jetzt komplett loszulegen und aus dem Trainingslager weitere Grundlagen mitzunehmen“, meldet sich Hoffmann nicht nur verbal, sondern auch auf dem Grün des Spice-Hotels in Belek zurück.
Unabhängig von seiner jüngsten Verletzungshistorie hat Hoffmann den Schritt nach Mannheim nicht bereut, fühlt sich wohl und ist schon lange angekommen. Seine Basis hat der lange Abwehrspieler in Heidelberg gefunden, auch zur Familie in die Pfalz sind die Wege nun deutlich kürzer als zuletzt beim SV Horn in Österreich. „Ich empfinde alles als sehr positiv, was in meiner Situation nicht selbstverständlich ist. Ich hatte eine tolle medizinische Unterstützung, und wir haben einfach super Typen im Team. Ich freue mich, wenn ich wieder mit ihnen auf dem Platz stehen kann“, sagt Hoffmann.
Die nächste Gelegenheit bietet sich dazu schon am Montag, wenn es um 15.30 Uhr (13.30 Uhr deutsche Zeit) in Belek gegen den Zweitligisten Hannover 96 geht. „Bereit bin ich auf jeden Fall, alles andere ist dann Sache der Trainer. Für den Rhythmus wäre es aber natürlich nicht schlecht, mal reinzukommen - gerade gegen so einen Gegner“, freut sich der Pfälzer mit Zweitliga-Erfahrung auf den Vergleich mit den Nordlichtern.
SVW-Abwehrmann Niklas Hoffmann bei einem seiner bisher wenigen Einsätze im Dress der Mannheimer. © PIX-Sportfotos
Dabei werden die Waldhöfer nicht zuletzt die jüngsten Trainingsinhalte wie ein gezielteres Pressing-Spiel umsetzen wollen. Balleroberungen in Torgefahr umzumünzen, scheint bei Trainer Bernhard Trares ganz oben auf der To-do-Liste zu stehen, um sich in der Rückrunde wieder mehr Luft zu den Regionen zu verschaffen, in denen auch Niklas Hoffmann den Waldhof nicht unbedingt verortet.
Hoffmann: „Qualitativ haben wir da nichts zu suchen“
„Qualitativ haben wir da nichts zu suchen“, meint der 27-Jährige, der für die Rückrunde endlich auf einen „Flow“ für die Mannheimer hofft. „Das wäre mal wichtig, dass wir da reinkommen - egal wie die Siege zustande kommen. Und dann wird es schwer, uns zu schlagen“, sagt der Verteidiger, mit dessen Rückkehr die Waldhof-Abwehr wieder breit aufgestellt ist.
Dass die Stammkräfte Marcel Seegert, Henning Matriciani und Malte Karbstein noch einen Vorsprung haben, dürfte auch Hoffmann bewusst sein, doch da Seegert beim Rückrundenauftakt gegen Ingolstadt Gelb-gesperrt ist, ist ein Kaderplatz gegen die „Schanzer“ vielleicht schon ein erster Schritt.
„Dann geht’s ans Eingemachte, und gegen Ingolstadt haben wir noch was gutzumachen“, erinnert sich Niklas Hoffmann an das 1:2 beim FCI, das nicht nur für ihn persönlich nicht besonders gut gelaufen ist. Deshalb brennt der Defensivspezialist am 19. Januar auf Revanche und eine positivere Rückrunde, um weiter mit guter Laune auffallen zu können. „Ich möchte ja auch zeigen, was ich drauf habe und warum ich hierher gekommen bin.“
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