Presse 22.12.2024

https://www.rnz.de/sport/sportregional_artikel,-SV-Waldhof-Starke-Buwe-muessen-sich-mit-einem-11-gegen-Bielefeld-begnuegen-_arid,1473521.html
SV Waldhof
Starke Buwe müssen sich mit einem 1:1 gegen Bielefeld begnügen
Der SV Waldhof vergibt erneut zu viele Chancen. Schon 150.000 Euro für das Kunstrasen-Projekt gesammelt.
22.12.2024 UPDATE: 22.12.2024 15:40 Uhr 2 Minuten, 52 Sekunden
Jan-Christoph Bartels
Mannheims Torhüter Jan-Christoph Bartels parierte gegen Bielefeld mehrfach. Foto: dpa
Von Daniel Hund
Mannheim. Es hat wieder nicht sollen sein: Der SV Waldhof hat im dritten Spiel in Serie eine starke Leistung abgerufen, konnte sich aber wieder nicht mit einem Sieg belohnen: Nach zwei Niederlagen in Folge reichte es gegen Arminia Bielefeld vor 13.337 Zuschauern im letzten Spiel vor der Weihnachtspause aber immerhin zu einem 1:1 (0:0)-Unentschieden.
"Ich muss den Jungs ein Kompliment machen, sie haben ihr Herz auf dem Platz gelassen. Die halbe Mannschaft ist krank", sagte Sportchef Anthony Loviso. "Ich hoffe, dass das Glück irgendwann zurückkommt und die Dinger auch reingehen. Denn wir hätten auch heute als Sieger vom Platz gehen müssen."
Waldhof-Sechser Rico Beantelli sagte es so: "Die Leistung war gut und das Spiel geht deshalb als Mutmacher durch. Wir hatten viele Chancen und haben den Sack leider nicht zugemacht."
Und Trainer Bernhard Trares, der Nachdenkliche: "Wir brauchen aktuell leider zu viel Aufwand, um ein Tor zu schießen. Da müsste mehr rausspringen. Und der Gegner hat einen Eckball und köpft ihn rein. Ein einfaches Tor würde uns auch mal gut tun. Dennoch werden wir die nötigen Punkte holen, wenn wir so weiterspielen."
Bielefeld. Titelkandidat und Pokal-Schreck. Angst und Schrecken haben die Jungs von der Alm im K.o.-Modus verbreitet. Erst musste Zweitligist Hannover 96 (2:0) dran glauben, ehe es auch noch die Bundesligisten Union Berlin (2:0) und SC Freiburg (3:1) erwischte.
Was ist da schon Waldhof Mannheim, eine Mannschaft, die vier der letzten fünf Spiele verloren hatte? Dachten sich bestimmt viele der 1700 Arminia-Schlachtenbummler, die am Sonntag in der Kurpfalz aufkreuzten. Sie vertrauten auf Mitch Kniat, den Trainer der Ostwestfalen. Den Mann mit den stylishen Tattoos auf den Armen.
Doch den Waldhof an der jüngsten Negativserie zu messen, ist gefährlich. Die Buwe haben in den letzten beiden Partien einen Gang hochgeschaltet, bewegten sich mit dem Spitzenduo Dresden und Cottbus auf Augenhöhe.
Und dann das: Der Sonntag begann mit zwei Hiobsbotschaften. Innenverteidiger Malte Karbstein, Mittelfeld-Abräumer Julian Rieckmann und Linksverteidiger Sascha Voelcke meldeten sich morgens ab: Magen-Darm-Grippe! Drei Leistungsträger außer Gefecht – und somit die Ausfälle Nummer sieben, acht und neun. Karbstein und Voelcke kamen dann immerhin noch mit Verspätung am Carl-Benz-Stadion an und setzten sich für den Notfall auf die Bank – der dann auch tatsächlich eintreten sollte.
Trares musste also mal wieder basteln, hatte ein höchst kniffliges Weihnachts-Puzzle vor der Nase. Die Lösung: Erneut ein 4-4-2. Aber noch nie so. Die Viererkette glich einem XXL-Experiment: Links Henning Matriciani, im Zentrum Marcel Seegert und Lukas Klünter, auf Rechts Seyhan Yigit. Im Zentrum, als Denker und Lenker: Kelvin Arase.
Doch Not-Elf hin oder her, es sah gut aus, was die Buwe aufs Rasen-Rechteck brachten. Die Abwehr stand, die Angriffe rollten – Chancen waren da. Die größten vor der Pause: Ein Matriciani-Hammer (3.), ein Thalhammer-Kopfball an den Pfosten und zwei Alleingänge von Samuel Abifade (21./27.).
Und Bielefeld? Das hatte Pech, als ein Drehschuss aus dem Getümmel an die Querlatte klatschte (26.). Ansonsten war da nicht viel, der Waldhof war besser. Aber das große Problem blieb bestehen: kein Killerinstinkt – keine Tore. Da war niemand, der vorne mal einen reingehauen hätte.
Bis zur 60. Minute – und das kam so: Langer Ball von Waldhof-Keeper Jan-Christoph Bartels auf Nicklas Shipnoski, der legt den Ball quer in den Sechzehner auf Arase und der spitzelt ihn rein: 1:0 Waldhof.
Danach war kämpfen, beißen und kratzen angesagt. Bielefeld drückte, stemmte sich mit aller Macht gegen die Niederlage. Doch die dickste Chance hatte der Waldhof: Yigit, der ein Super-Spiel auf der rechten Flanke machte, bediente den kurz zuvor eingewechselten Martin Kobylanski.
Der Routinier kam aus fünf Metern frei zum Schuss, fand in Arminia-Schlussmann Jonas Kersken aber seinen Meister. Eine starke Parade war’s, aber ganz ehrlich: Dieser Ball muss einfach rein. Mit "Kobys" Schusstechnik sowieso.
Und so kam es, wie es kommen musste: Quasi im direkten Gegenstoß hält Daniel Sumbu die Rübe hin und trifft zum 1:1 (79.).
Der Rest war ein Spiel mit offenem Visier – und der SVW verpasste das Happy End nur um Haaresbreite: Thalhammers Dampfhammer in der vierten Minute der Nachspielzeit krachte an den Pfosten.
Anfang Januar düsen die Buwe nun ins Trainingslager in die Türkei. Fehlen wird dann Felix Lohkemper. Der Stürmer ist zwar wieder fit, wird aber Vater und deshalb wohl nicht mit dabei sein – außer das Kind kommt früher zur Welt.
Eine schöne Nachricht zum Schluss: Im Rahmen der Spendenaktion zu Gunsten des Kunstrasen-Projekts am Alsenweg für die Jugend sind bislang 150.000 von 200.000 Euro zusammen gekommen. Das Signal dahinter: Die Waldhof-Familie hält zusammen.
SV Waldhof
Starke Buwe müssen sich mit einem 1:1 gegen Bielefeld begnügen
Der SV Waldhof vergibt erneut zu viele Chancen. Schon 150.000 Euro für das Kunstrasen-Projekt gesammelt.
22.12.2024 UPDATE: 22.12.2024 15:40 Uhr 2 Minuten, 52 Sekunden
Jan-Christoph Bartels
Mannheims Torhüter Jan-Christoph Bartels parierte gegen Bielefeld mehrfach. Foto: dpa
Von Daniel Hund
Mannheim. Es hat wieder nicht sollen sein: Der SV Waldhof hat im dritten Spiel in Serie eine starke Leistung abgerufen, konnte sich aber wieder nicht mit einem Sieg belohnen: Nach zwei Niederlagen in Folge reichte es gegen Arminia Bielefeld vor 13.337 Zuschauern im letzten Spiel vor der Weihnachtspause aber immerhin zu einem 1:1 (0:0)-Unentschieden.
"Ich muss den Jungs ein Kompliment machen, sie haben ihr Herz auf dem Platz gelassen. Die halbe Mannschaft ist krank", sagte Sportchef Anthony Loviso. "Ich hoffe, dass das Glück irgendwann zurückkommt und die Dinger auch reingehen. Denn wir hätten auch heute als Sieger vom Platz gehen müssen."
Waldhof-Sechser Rico Beantelli sagte es so: "Die Leistung war gut und das Spiel geht deshalb als Mutmacher durch. Wir hatten viele Chancen und haben den Sack leider nicht zugemacht."
Und Trainer Bernhard Trares, der Nachdenkliche: "Wir brauchen aktuell leider zu viel Aufwand, um ein Tor zu schießen. Da müsste mehr rausspringen. Und der Gegner hat einen Eckball und köpft ihn rein. Ein einfaches Tor würde uns auch mal gut tun. Dennoch werden wir die nötigen Punkte holen, wenn wir so weiterspielen."
Bielefeld. Titelkandidat und Pokal-Schreck. Angst und Schrecken haben die Jungs von der Alm im K.o.-Modus verbreitet. Erst musste Zweitligist Hannover 96 (2:0) dran glauben, ehe es auch noch die Bundesligisten Union Berlin (2:0) und SC Freiburg (3:1) erwischte.
Was ist da schon Waldhof Mannheim, eine Mannschaft, die vier der letzten fünf Spiele verloren hatte? Dachten sich bestimmt viele der 1700 Arminia-Schlachtenbummler, die am Sonntag in der Kurpfalz aufkreuzten. Sie vertrauten auf Mitch Kniat, den Trainer der Ostwestfalen. Den Mann mit den stylishen Tattoos auf den Armen.
Doch den Waldhof an der jüngsten Negativserie zu messen, ist gefährlich. Die Buwe haben in den letzten beiden Partien einen Gang hochgeschaltet, bewegten sich mit dem Spitzenduo Dresden und Cottbus auf Augenhöhe.
Und dann das: Der Sonntag begann mit zwei Hiobsbotschaften. Innenverteidiger Malte Karbstein, Mittelfeld-Abräumer Julian Rieckmann und Linksverteidiger Sascha Voelcke meldeten sich morgens ab: Magen-Darm-Grippe! Drei Leistungsträger außer Gefecht – und somit die Ausfälle Nummer sieben, acht und neun. Karbstein und Voelcke kamen dann immerhin noch mit Verspätung am Carl-Benz-Stadion an und setzten sich für den Notfall auf die Bank – der dann auch tatsächlich eintreten sollte.
Trares musste also mal wieder basteln, hatte ein höchst kniffliges Weihnachts-Puzzle vor der Nase. Die Lösung: Erneut ein 4-4-2. Aber noch nie so. Die Viererkette glich einem XXL-Experiment: Links Henning Matriciani, im Zentrum Marcel Seegert und Lukas Klünter, auf Rechts Seyhan Yigit. Im Zentrum, als Denker und Lenker: Kelvin Arase.
Doch Not-Elf hin oder her, es sah gut aus, was die Buwe aufs Rasen-Rechteck brachten. Die Abwehr stand, die Angriffe rollten – Chancen waren da. Die größten vor der Pause: Ein Matriciani-Hammer (3.), ein Thalhammer-Kopfball an den Pfosten und zwei Alleingänge von Samuel Abifade (21./27.).
Und Bielefeld? Das hatte Pech, als ein Drehschuss aus dem Getümmel an die Querlatte klatschte (26.). Ansonsten war da nicht viel, der Waldhof war besser. Aber das große Problem blieb bestehen: kein Killerinstinkt – keine Tore. Da war niemand, der vorne mal einen reingehauen hätte.
Bis zur 60. Minute – und das kam so: Langer Ball von Waldhof-Keeper Jan-Christoph Bartels auf Nicklas Shipnoski, der legt den Ball quer in den Sechzehner auf Arase und der spitzelt ihn rein: 1:0 Waldhof.
Danach war kämpfen, beißen und kratzen angesagt. Bielefeld drückte, stemmte sich mit aller Macht gegen die Niederlage. Doch die dickste Chance hatte der Waldhof: Yigit, der ein Super-Spiel auf der rechten Flanke machte, bediente den kurz zuvor eingewechselten Martin Kobylanski.
Der Routinier kam aus fünf Metern frei zum Schuss, fand in Arminia-Schlussmann Jonas Kersken aber seinen Meister. Eine starke Parade war’s, aber ganz ehrlich: Dieser Ball muss einfach rein. Mit "Kobys" Schusstechnik sowieso.
Und so kam es, wie es kommen musste: Quasi im direkten Gegenstoß hält Daniel Sumbu die Rübe hin und trifft zum 1:1 (79.).
Der Rest war ein Spiel mit offenem Visier – und der SVW verpasste das Happy End nur um Haaresbreite: Thalhammers Dampfhammer in der vierten Minute der Nachspielzeit krachte an den Pfosten.
Anfang Januar düsen die Buwe nun ins Trainingslager in die Türkei. Fehlen wird dann Felix Lohkemper. Der Stürmer ist zwar wieder fit, wird aber Vater und deshalb wohl nicht mit dabei sein – außer das Kind kommt früher zur Welt.
Eine schöne Nachricht zum Schluss: Im Rahmen der Spendenaktion zu Gunsten des Kunstrasen-Projekts am Alsenweg für die Jugend sind bislang 150.000 von 200.000 Euro zusammen gekommen. Das Signal dahinter: Die Waldhof-Familie hält zusammen.