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Sportchef Loviso fühlt sich beim 0:1 gegen Cottbus betrogen (Plus Video)
Mannheim unterliegt Spitzenreiter Cottbus trotz vieler Chancen. Riesige Choreographie der Ultras.
07.12.2024 UPDATE: 07.12.2024 16:29 Uhr 2 Minuten, 29 Sekunden
Stimmung bei den Waldhof-Fans. Foto: Franz Reindel
Von Daniel Hund
Mannheim. Gekämpft ja, aber das hat am Samstag nicht gereicht: Der SV Waldhof musste sich Spitzenreiter Energie Cottbus mit 0:1 (0:0) geschlagen geben. Eine Pleite, die nicht nötig war. Chancen gab es gerade in der zweiten Halbzeit im Überfluss, die diesmal aber nicht genutzt wurden. Und das ausgerechnet am Samstag, als die Ultras Mannheim ihr 25-jähriges Bestehen mit einer großen Choreografie auf der OST feierten – dazu später mehr.
Sportchef Anthony Loviso war extrem aufgebracht: "Was wollt ihr dieses mal schreiben, dass wir wieder kein Konzept haben? Jedes Wochenende werden wir beschissen. Letztes Wochenende mit dem Elfmeter, heute war es hier zwei Meter kein Abseits." Damit spielte der Italiener auf den nicht gegebenen Treffer von Terrence Boyd an, der in der 48. Minute zurückgepfiffen wurde. Loviso tobte regelrecht: "Die Mannschaft hat heute ein fantastisches Spiel gemacht, hat sich viele Chancen herausgearbeitet und auch taktisch unfassbar gegen dieses Team gespielt." Und weiter: "Das Ergebnis ist unfassbar enttäuschend, wir wurden wieder beschissen und ich werde diese Fehlentscheidungen nicht mehr akzeptieren."
Die Buwe legten engagiert los, gingen früh drauf, zeigten ein anderes Gesicht als letzte Woche in der ersten Halbzeit beim 0:2 beim VfB Stuttgart II. Und Cottbus? Der Spitzenreiter war bis dahin komplett abgemeldet, war nur am Verteidigen – bis zur zehnten Minute: Ecke Energie, Tor Energie! Dominik Palivan darf aus rund sechs Metern unbedrängt abziehen und knallt die Kugel unhaltbar für Waldhof-Torhüter Jan-Christoph Bartels zum 0:1 in den Kasten.
Das Gute aus Waldhof-Sicht: Der machte beherzt weiter, hatte zwei große Chancen. In der 15. Minute zielte Kapitän Marcel Seegert um ein paar Zentimeter zu hoch. Zehn Minuten später hatte Niklas Shipnoski Energie-Keeper Elias Bethke bereits umkurvt, legt den Ball vorbei, der Richtung Tor rollt, vor der Linie aber noch geklärt wird.
Aber auch der Waldhof hatte noch die eine oder andere knifflige Situation zu überstehen bis zur Pause. Vor allem in der 31. Minute, als Bartels einen Distanzschuss zunächst nach vorne prallen lässt, dann aber mit einer Monsterparade gegen Copado das 0:2 verhindert.
In der Pause wurde gewechselt: Sascha Voelcke ging, Malte Karbstein kam. Der 1,90 m Meter rückte in die Innenverteidigung, Henning Matriciani auf den linken Flügel. Und dann fiel auch prompt der Ausgleich – dachten alle: Aber die Bogenlampe von Terrence Boyd wurde wegen einer angeblichen Abseitsposition zurückgepfiffen (47.). "Ich meine, dass es kein Abseits war", sagte Boyd.
Und Boyd hatte weitere gute Möglichkeiten, scheiterte zweimal per Kopf (58./66. Minute) und einmal mit dem Fuß (70.). Normalerweise lässt sich der Sturmtank solche Dinger nicht entgehen. Boyd: "Ich nehme diese Niederlage auf meine Kappe, aus diesem Chancen muss mindestens ein Tor herausspringen. Es ist einfach schade, weil wir wirklich gut gespielt haben. Mich macht das sehr traurig." Zuversichtlich stimmt ihn, dass man sich diese Chancen überhaupt erspielt hat. "Aber als Stürmer sieht das einfach scheiße, aber sowas passiert. Ansonsten würden wir wohl alle bei Real Madrid spielen."
Klar ist: Langsam wird’s für den Waldhof im Keller wieder ungemütlich. Die Lösung könnten Neuzugänge in der Winterpause sein. Gerade einen Denker und Lenker könnte man gebrauchen. Nach RNZ-Infos ist es aktuell aber nicht angedacht nochmals personell nachzulegen. Was vor allem eine Geldfrage ist.
Themenwechsel: Auch abseits des Rasens gab’s am Samstag was zu gucken. Die Ultras Mannheim tischten dick auf, ließen es gegen Cottbus krachen. Der Anlass: Ihr 25-jähriges Jubiläum, 25 Jahre Stimmung und Support für d e n Mannheimer Fußball-Verein. Und die Choreografie hatte es definitiv in sich. Auf der OST wurden zwei riesige Banner gehisst, die zusammen den Grundriss von der Planstadt Mannheim ergaben, abgerundet wurde das Ganze durch einen mittig hochgezogenen "25-Jahre-Ultras-Banner". Der Rest war ein rund zweiminütiges Feuerwerk, das den Verein den einen oder anderen Euro kosten wird. Das aber auch auf dem VIP-Turm offenbar gut ankam, denn auch dort wurden die Handys gezückt, um fleißig mitfilmen zu können.