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SV Waldhof Mannheim hofft auf mehr Balance
Fußball-Drittligist SV Waldhof will sich gegen Hannover 96 II endlich mehr Chancen herausspielen. Gegen die Nordlichter spielte der SVW zuletzt vor 22 Jahren - mit dem heutigen Trainer Bernhard Trares im Mittelfeld
Vor 29 Minuten Von Thorsten Hof
Samuel Abifade ist nach seinem Nasenbeinbruch wieder eine Option für den SV Waldhof. © Michael Ruffler
Mannheim. Dass sich Bernhard Trares nicht mehr an jedes Spiel seiner Karriere erinnern kann, ist angesichts seiner langen und bewegten Laufbahn als Profi verständlich. Doch mit dem nötigen Trigger kommen dann manchmal eben doch die Erinnerungen an bestimmte Begegnungen zurück - selbst wenn die nicht unbedingt wegweisenden Charakter für den heute 59-Jährigen oder seine damaligen Clubs hatten. Das gilt auch für das bislang letzte Pflichtspiel des SV Waldhof gegen Hannover 96, das mit Trares in der SVW-Startelf im März 2002 und damit vor mehr als 22 Jahren in der 2. Liga stattfand.
Doch als der Name Ralf Rangnick, damals Coach der Hannoveraner, fällt, hebt sich bei Trares schnell der Schleier. „Ach ja, da kommt etwas. Da hatten wir richtig zu kämpfen. Die hatten ein unheimliches hohes Tempo. Wir haben versucht, das abzuwehren und haben es auch nicht so geschafft, nach vorne zu kommen“, scheint Trares für kurze Zeit wieder selbst auf dem Rasen des Carl-Benz-Stadions, wo es am Ende 0:1 hieß. Dass ausgerechnet Daniel Stendel, heute Trainer der U23 des Zweitligisten, das entscheidende Tor erzielte, ist ein weiteres Kuriosum vor der Partie des SV Waldhof gegen Hannover 96 II, das der Drittliga-Begegnung am Sonntag (13.30 Uhr, Carl-Benz-Stadion) eine kleine historische Dimension gibt. „Das machen wir am Sonntag auf jeden Fall besser“, sagt Trares mit einem Augenzwinkern, meint den nächsten Satz aber völlig ernst. „Wir wollen hier natürlich nicht mit einem 0:1 aus dem Stadion gehen.“
Hannover II in Sandhausen und Wehen Wiesbaden erfolgreich
Mit Blick auf die tabellarische Situation wäre das auch mehr als angebracht, schließlich hat der SVW nach zuletzt nur zwei Punkten aus den vergangenen drei Spielen wieder die Clubs aus der Abstiegszone im Nacken. Bis Platz 17 und zum VfB Stuttgart II sind es nur magere zwei Zähler Abstand. Entsprechend ist die Erwartungshaltung gegen den Aufsteiger aus dem Norden, der als Achtzehnter bislang zwar nur Siege eingefahren hat, mit den Erfolgen in Sandhausen (1:0) und Wehen Wiesbaden (5:1) allerdings die Liga aufhorchen ließ.
„Wir müssen uns da auf alles einstellen und wollen verhindern, dass sich diese junge Mannschaft freispielt. Es wird wahnsinnig wichtig sein, dass wir da jetzt mit der nötigen Konzentration, Robustheit und dem entsprechenden Siegeswillen in das Spiel gehen“, spricht SVW-Coach Trares den Fahrplan gegen den Neuling an, legt das Augenmerk aber vor allem auf die eigene Mannschaft, die sich nicht zuletzt im Spiel nach vorne steigern muss. Darauf lag auch in der Länderspielpause der Fokus der Trainingsarbeit, wobei Trares aber auch die Balance halten will.
„Wir müssen weiter darauf achten, dass uns die vor dem Spiel in München zuletzt gewonnene Stabilität in der Defensive nicht verlorengeht. Trainierst du das eine zu viel, fehlt dir am Ende das andere“, sei laut Trares die Zweikampfarbeit ebenfalls ein Schwerpunkt der beiden zurückliegenden Trainingswochen gewesen. „Und wenn du deine 60 Prozent Ballbesitz haben kannst, was uns zuletzt gelungen ist, dann möchten wir den nicht nur in der letzten Reihe, sondern auch im letzten Drittel haben, wo sich dann zwangsläufig Möglichkeiten ergeben. Wir müssen unseren Ballbesitz einfach weiter nach vorne tragen“, beschreibt Trares seine Vorstellungen vom nächsten Schritt im Waldhof-Spiel.
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Personell hat der SVW-Trainer seit dieser Woche dahingehend wieder eine Alternative mehr. So kehrte Samuel Abifade nach seinem Nasenbeinbruch aus der Partie in Unterhaching und der folgenden Operation unter der Woche mit einer schützenden Gesichtsmaske wieder ins Training zurück und hinterließ offenbar einen mehr als positiven Eindruck.
„Samu ist ein richtiger Krieger, der keine Angst verspürt“
„Samu hat sich ab dem ersten Tag in alle Zweikämpfe geworfen. Er ist ein richtiger Krieger, der da keine Angst verspürt“, berichtete Coach Trares über die Rückkehr des 25-Jährigen. „Er war sehr robust und hat aufgrund der Pause auch frische Beine gehabt. Er hat sich sehr gut präsentiert“, dürfte der Flügelstürmer wieder eine Option für den Kader sein. Gleiches gilt für Malte Karbstein, der sich beim jüngsten Test bei Wormatia Worms nach seiner Innenbandverletzung im Knie zurückgemeldet hatte. Die Startformation dürfte sich allerdings eher am Personal der vergangenen Liga-Spiele orientieren, offen ist dabei, wem Trares das Vertrauen in der Zentrale gibt, wo sich bislang noch niemand als Spielgestalter hervortun konnte.
Bis auf die Langzeitverletzten Lohkemper und Niklas Hoffmann sowie Keeper Omer Hanin (Schambeinentzündung) und und Tim Sechelmann (im Aufbau) sind alle SVW-Profis einsatzbereit.