Presse 01.01.2024

https://www.rnz.de/sport/sportregional_artikel,-SV-Waldhof-Eigengewaechs-Kenny-Okpala-blueht-bei-der-Buwe-auf-_arid,1254959.html
SV Waldhof
Eigengewächs Kenny Okpala blüht auf
Der Stürmer war eigentlich für die Verbandsliga vorgesehen, mittlerweile ist er aus der Drittliga-Startaufstellung der Mannheimer nicht mehr wegzudenken.
01.01.2024 UPDATE: 01.01.2024 13:00 Uhr 2 Minuten, 10 Sekunden
Party vor der OST: Kenny Okpala (m.) wird für einen Treffer gefeiert. F: Pix
Von Daniel Hund
Mannheim. Ob er der Gewinner der Hinrunde ist, darüber lässt sich streiten. Denn da mischt auch noch Torhüter Lucien Hawryluk mit. Eines ist Kennedy Okpala, 19, beim SV Waldhof im ersten Halbjahr der Saison 2023/2024 aber auf alle Fälle: die große Entdeckung der Buwe. Auflaufen sollte das Talent eigentlich in der Verbandsliga, die Reserve möglichst zum Klassenerhalt schießen. Mittlerweile ist er im blau-schwarzen Drittliga-Sturmzentrum nicht mehr wegzudenken.
Wahrscheinlich muss sich der 1,85-Meter-Mann ab und an selbst noch kneifen, weil es sich wie ein Märchen aus 1001 Nacht anfühlt, was er da gerade durchlebt. "Kenny", wie ihn sein Trainer Rüdiger Rehm nennt, lebt den Traum, den viele junge Kicker träumen: Ende August 2023 erhielt Okpala einen Profivertrag am Alsenweg. Es war der Lohn für eine starke Vorbereitung, die der gebürtige Pfälzer (Neustadt an der Weinstraße) im Sommer 2023 komplett bei den Profis absolviert hatte.
An wirkliche Einsatzminuten in der Dritten Liga war damals dennoch nicht zu denken. Anfangs wirkte es für Außenstehende eher wie eine gelungene PR-Aktion, weil es sich eben immer gut macht, wenn Spieler aus der eigenen Jugend hochgezogen werden. Auch Rehm sprach davon, dass man Geduld haben müsse mit dem jungen Mann.
Drei, vier Monate später ist er DER Hoffnungsträger der Mannheimer. Waldhof-Legende Gerd Dais sagt es so: "Für mich ist Kenny der Senkrechtstarter des SVW in der Vorrunde gewesen." Angesprochen auf seine Stärken, braucht der 60-Jährige nicht lange zu überlegen: "Seine Unbekümmertheit ist sein großes Plus. Er hat die besten Voraussetzungen, für sein sehr junges Alter ist er schon sehr robust, schnell und hat aus meiner Sicht auch schon ein gutes taktisches Verständnis." Dais sagt aber auch: "Er hat sicher in allen Bereichen noch deutlich Luft nach oben, aber auch das zeigt, welches Potenzial in diesem Spieler steckt."
Zum Okpala-Märchen gehört aber auch, dass er von den durchwachsenen Leistungen seiner Sturm-Konkurrenten profitierte. Es war da, als die anderen nicht da waren. Neuzugang Jesaja Herrmann hatte eine gute Phase, konnte diese aber nicht über einen längeren Zeitraum bestätigen. Auch Pascal Sohm ist noch nicht der Mann, den man sich beim SVW in dieser Saison wünscht. "Sohmi" ging unter Rehm eigentlich als Nummer-eins-Stürmer in die Saison, was mit einer guten Vorbereitung zusammenhing.
Zugutehalten muss man ihm, dass Rehm ihn zuletzt nicht direkt in der Spitze, sondern häufig – wie Ex-Trainer Christian Neidhart auch – eher als eine Art hängende Spitze/Zehner eingesetzt hat. Und seine Stärken liegen unbestritten im Sechzehner, wo er mit Flanken gefüttert werden muss.
Sei’s drum: Okpala hat seine Chance genutzt, weil er auch mal etwas Verrücktes macht, unberechenbar ist. Drei Tore gingen bislang auf sein Konto. Besonders in Erinnerung: Der spektakuläre Hackentreffer zur zwischenzeitlichen 1:0-Führung gegen Ingolstadt.
Wie wichtig ihm die Chance beim SV Waldhof ist, zeigte sich schon, bevor er seinen Profivertrag am Alsenweg vorgelegt bekam. Bereits im Sommer, als klar war, dass er dauerhaft mit dem Drittliga-Kader trainieren würde, entschied er sich für eine Auszeit seiner schulischen Laufbahn. Um sich voll auf das Training fokussieren zu können, legte er sein Abi erstmal auf Eis.
Im neuen Jahr werden wieder viele Augen auf ihn gerichtet sein. Seine Einsatzzeiten wird er sicher bekommen, wenngleich ein weiterer Stürmer weit oben auf der Mannheimer Einkaufsliste stehen soll. Sinn ergeben würde das: Im Kampf um den Klassenerhalt und einer dementsprechend knallharten Rückrunde, sollte nicht der ganze Tor-Druck dauerhaft auf den Schultern eines 19-Jährigen lasten.
SV Waldhof
Eigengewächs Kenny Okpala blüht auf
Der Stürmer war eigentlich für die Verbandsliga vorgesehen, mittlerweile ist er aus der Drittliga-Startaufstellung der Mannheimer nicht mehr wegzudenken.
01.01.2024 UPDATE: 01.01.2024 13:00 Uhr 2 Minuten, 10 Sekunden
Party vor der OST: Kenny Okpala (m.) wird für einen Treffer gefeiert. F: Pix
Von Daniel Hund
Mannheim. Ob er der Gewinner der Hinrunde ist, darüber lässt sich streiten. Denn da mischt auch noch Torhüter Lucien Hawryluk mit. Eines ist Kennedy Okpala, 19, beim SV Waldhof im ersten Halbjahr der Saison 2023/2024 aber auf alle Fälle: die große Entdeckung der Buwe. Auflaufen sollte das Talent eigentlich in der Verbandsliga, die Reserve möglichst zum Klassenerhalt schießen. Mittlerweile ist er im blau-schwarzen Drittliga-Sturmzentrum nicht mehr wegzudenken.
Wahrscheinlich muss sich der 1,85-Meter-Mann ab und an selbst noch kneifen, weil es sich wie ein Märchen aus 1001 Nacht anfühlt, was er da gerade durchlebt. "Kenny", wie ihn sein Trainer Rüdiger Rehm nennt, lebt den Traum, den viele junge Kicker träumen: Ende August 2023 erhielt Okpala einen Profivertrag am Alsenweg. Es war der Lohn für eine starke Vorbereitung, die der gebürtige Pfälzer (Neustadt an der Weinstraße) im Sommer 2023 komplett bei den Profis absolviert hatte.
An wirkliche Einsatzminuten in der Dritten Liga war damals dennoch nicht zu denken. Anfangs wirkte es für Außenstehende eher wie eine gelungene PR-Aktion, weil es sich eben immer gut macht, wenn Spieler aus der eigenen Jugend hochgezogen werden. Auch Rehm sprach davon, dass man Geduld haben müsse mit dem jungen Mann.
Drei, vier Monate später ist er DER Hoffnungsträger der Mannheimer. Waldhof-Legende Gerd Dais sagt es so: "Für mich ist Kenny der Senkrechtstarter des SVW in der Vorrunde gewesen." Angesprochen auf seine Stärken, braucht der 60-Jährige nicht lange zu überlegen: "Seine Unbekümmertheit ist sein großes Plus. Er hat die besten Voraussetzungen, für sein sehr junges Alter ist er schon sehr robust, schnell und hat aus meiner Sicht auch schon ein gutes taktisches Verständnis." Dais sagt aber auch: "Er hat sicher in allen Bereichen noch deutlich Luft nach oben, aber auch das zeigt, welches Potenzial in diesem Spieler steckt."
Zum Okpala-Märchen gehört aber auch, dass er von den durchwachsenen Leistungen seiner Sturm-Konkurrenten profitierte. Es war da, als die anderen nicht da waren. Neuzugang Jesaja Herrmann hatte eine gute Phase, konnte diese aber nicht über einen längeren Zeitraum bestätigen. Auch Pascal Sohm ist noch nicht der Mann, den man sich beim SVW in dieser Saison wünscht. "Sohmi" ging unter Rehm eigentlich als Nummer-eins-Stürmer in die Saison, was mit einer guten Vorbereitung zusammenhing.
Zugutehalten muss man ihm, dass Rehm ihn zuletzt nicht direkt in der Spitze, sondern häufig – wie Ex-Trainer Christian Neidhart auch – eher als eine Art hängende Spitze/Zehner eingesetzt hat. Und seine Stärken liegen unbestritten im Sechzehner, wo er mit Flanken gefüttert werden muss.
Sei’s drum: Okpala hat seine Chance genutzt, weil er auch mal etwas Verrücktes macht, unberechenbar ist. Drei Tore gingen bislang auf sein Konto. Besonders in Erinnerung: Der spektakuläre Hackentreffer zur zwischenzeitlichen 1:0-Führung gegen Ingolstadt.
Wie wichtig ihm die Chance beim SV Waldhof ist, zeigte sich schon, bevor er seinen Profivertrag am Alsenweg vorgelegt bekam. Bereits im Sommer, als klar war, dass er dauerhaft mit dem Drittliga-Kader trainieren würde, entschied er sich für eine Auszeit seiner schulischen Laufbahn. Um sich voll auf das Training fokussieren zu können, legte er sein Abi erstmal auf Eis.
Im neuen Jahr werden wieder viele Augen auf ihn gerichtet sein. Seine Einsatzzeiten wird er sicher bekommen, wenngleich ein weiterer Stürmer weit oben auf der Mannheimer Einkaufsliste stehen soll. Sinn ergeben würde das: Im Kampf um den Klassenerhalt und einer dementsprechend knallharten Rückrunde, sollte nicht der ganze Tor-Druck dauerhaft auf den Schultern eines 19-Jährigen lasten.