Datenanalyse: Warum es beim SV Waldhof noch nicht läuft
Nur zwölf Punkte nach elf Spieltagen und der fünftletzte Tabellenplatz: Noch läuft es beim SV Waldhof Mannheim nicht. liga3-online.de analysiert auf Basis der Daten von "wyscout", warum das so ist.
Die meisten Ballverluste
"Wir haben uns nicht so gewehrt, wie wir es mussten." Diese Aussage traf Trainer Rüdiger Rehm am Samstag unmittelbar nach der 1:3-Niederlage bei Arminia Bielefeld und verwies damit auf die aus seiner schwache Zweikampfquote. Die Zahlen belegen das: Zwar konnten die Kurpfälzer beim DSC immerhin die Hälfte aller Zweikämpfe gewinnen, allerdings nur ein Drittel der Duelle um freie Bälle. Auch die Quote der gewonnen Kopfballduell lag gerade mal 40 Prozent. Und unmittelbar vor den beiden Gegentore lag die Gesamtquote gerade mal bei 38 Prozent. Ebenfalls auffällig: Während des Spiels kam Mannheim nur in 20 Dribblings – Arminia dagegen in 40. Im Schnitt bestritten die Waldhöfer in der laufenden Saison bislang lediglich 18,5 Dribblings pro Spiel – nur drei Teams schneiden hier noch schwächer ab.
Alarmierend ist zudem die Tatsache, dass der SVW ligaweit die meisten Ballverluste zu verzeichnen hat. Insgesamt ging der Ball bereits 1.325 Mal verloren – darunter 144 Mal in Bielefeld, was deutlich über dem bisherigen Schnitt der Mannheimer in dieser Saison lag (120). Zum Vergleich: Tabellenführer Dynamo Dresden verliert den Ball im Schnitt nur 96 Mal pro Spiel – es ist der Bestwert der Liga.
Kaum Schüsse, kaum Flanken
Auch mit Blick auf die Offensivbemühungen bewegt sich der Waldhof bislang deutlich unter dem Ligamedian. Der Schnitt von 8,9 Schüssen pro Partie ist der zweitschlechteste der Liga – nur Freiburg II schießt noch seltener auf das gegnerische Tor (8,7 Mal pro Spiel). Zum Vergleich: Der Liga-Schnitt liegt bei 11,5. Preußen Münster etwa hat in der laufenden Saison insgesamt schon 170 Schüsse abgeben – 62 (!) mehr als Mannheim. In Bielefeld verzeichnete der SVW lediglich fünf Schüsse, von denen nur drei tatsächlich auf das Tor gingen.
Ein Grund sind die fehlenden Hereingaben von außen: Pro Spiel schlägt die Rehm-Elf im Schnitt nur 9,79 Flanken – und belegt auch in dieser Kategorie den vorletzten Platz. Der Ligaschnitt liegt bei 14,3. In Bielefeld liefen dreiviertel der Angriffe durchs Zentrum, über die linke Seite dagegen kein einziger. Zwar spielt Mannheim ligaweit die zweitmeisten langen Pässe und die viertmeisten Steilpässe, steht auf der anderen Seite aber erst bei 16 cleveren Pässen. Dynamo kommt hier auf einen Wert von 37. Es zeigt sich also: Waldhof Mannheim muss sich in vielen Bereichen steigern, um den Weg aus dem Keller zu finden.
Quelle: Liga3-Online