Sanfte Töne vom Neuen
Waldhof-Trainer Patrick Glöckner möchte das Gute bewahren – Tempomacher Martinovic kommt
Neuer Trainer, viele neue Spieler: Es macht den Eindruck, dass beim SV Waldhof gerade ein großer Umbruch abgewickelt wird. Patrick Glöckner, der neue Coach des Fußball-Drittligisten, steuerte gestern bei seiner offiziellen Vorstellung gegen und deutete an, einiges fortführen zu wollen.
Im Moment ist die Verunsicherung rund um den Alsenweg überall spürbar. Die Fans fürchten, dass aus der jüngeren Vergangenheit, die überaus erfolgreich war, nicht viel übrig bleibt, nachdem Erfolgstrainer Bernhard Trares und viele Stammkräfte den Verein verlassen haben. Glöckner steuerte gegen die Sorgen des Umfelds an. „Wir wollen das ein Stück weit weiterleben“, sagte der neue Trainer mit Blick auf den Spielstil seines Vorgängers. Er wolle nicht alles umschmeißen, vermittelte der 43-Jährige eine Kernbotschaft zwischen den Zeilen. „Natürlich“, sagte er, „möchte man seine eigenen Ideen einbringen, aber was der Waldhof in der vergangenen Saison gespielt hat, war guter Fußball. Das soll so bleiben.“
In welchen Bereichen Glöckner und der Sportliche Leiter Jochen Kientz den SVW verbessern wollen, wurde bei den bisherigen Verpflichtungen deutlich. Alle Neuen bringen überdurchschnittlich viel Tempo auf dem Platz – und eben die Geschwindigkeit war ein Manko der Mannheimer in der abgelaufenen Spielzeit.
Ganz nach dieser Devise machten die Waldhöfer am Montag die Verpflichtung von Dominik Martinovic perfekt. Der 23-Jährige Stürmer besticht durch Geschwindigkeit und hinterließ bei der 2:3-Niederlage seines Ex-Vereins SG Sonnenhof Großaspach in Mannheim Ende Juni einen starken Eindruck. „Ich bin glücklich nun für den SV Waldhof auflaufen zu dürfen“, sagte der sechste Neuzugang der Blau-Schwarzen fast euphorisch.
Wann es die nächsten „Neuen“ am Alsenweg gibt, ließen Kientz und Glöckner offen. Sicher ist aber, dass es noch Verpflichtungen bedarf, um konkurrenzfähig zu sein. „Wir brauchen sicher noch etwas im Sturm und schauen noch im offensiven Mittelfeld“, sagte Glöckner: „Alles andere lassen wir noch offen.“ Der neue Trainer möchte mit 24 Feldspielern und drei Torhütern in die Saison starten, derzeit stehen drei Keeper und 16 Feldspieler unter Vertrag.
In den kommenden Tagen dürfte der Kader also aufgefüllt werden, aber nicht alle werden am Freitag schon vor Ort sein, wenn sich Glöckner bei einem Laktattest ein Bild vom körperlichen Zustand seiner neuen Mannschaft machen wird. Die nächsten Schritte sind klar umrissen. „In der ersten Woche arbeiten wir an der Defensive, in der zweiten an der Offensive“, erklärte Glöckner: „Und in der dritten Woche versuchen wir, alles zusammenzuführen.“
Quelle: Die Rheinpfalz