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Presse 12.07.2020

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Presse 12.07.2020

Beitragvon Pressesprecherin » 30.07.2020, 06:57

Raffael Korte: "Ich blicke mit Stolz zurück"
Chronische Knieprobleme zwangen Raffael Korte, schon mit 29 Jahren seine Karriere im Profifußball zu beenden. Im Interview spricht der Mittelfeld-Mann des SV Waldhof über seine Entscheidung und zieht Bilanz.

Herr Korte, mit ein bisschen Abstand. Wie fühlt sich die Entscheidung, Ihre Karriere als Profi-Fußballer zu beenden, an?
Raffael Korte:
Ich bin absolut im Reinen mit der Entscheidung. Ich weiß, dass es leider auf dem Profi-Niveau nicht mehr funktioniert hätte. Von daher wurde mir die Entscheidung abgenommen. Ich würde aber alles noch einmal so machen, wie ich es gemacht habe. Ich kann mit einem guten Gefühl, mit Stolz und vielen schönen Erfahrungen zurückblicken.

Wann war Ihnen klar, dass es nicht mehr weitergeht?
Korte:
Ich glaube, die Corona-Pause hat mir sehr viel Zeit gegeben, darüber nachzudenken. Nach dem Jena-Spiel im Februar hatte ich das Gefühl, dass noch einmal ein bisschen mehr im Knie kaputtgegangen ist. Das war das Ereignis, nachdem ich angefangen habe zu überlegen, ob das Knie überhaupt noch hält. Das hat mich letztlich darin bestärkt, meine Karriere zu beenden.

Sie befinden sich nach Ihrer letzten Knie-OP vor rund drei Wochen in der Reha. Haben Sie immer noch Schmerzen und wie ist die Prognose, wie das Knie wieder werden wird?
Korte:
Das ist schwer zu sagen, weil die OP noch nicht so lange her ist. Ich muss schauen, wie das Knie reagiert. Die Priorität liegt jetzt darauf, es für den Alltag wieder hinzubekommen. So gut, dass ich gar keine Probleme mehr habe, wird es wohl nie mehr werden. Dafür ist einfach schon zu viel gemacht worden. Für den Profisport reicht es definitiv nicht mehr.

Es könnte aber schon sein, dass Sie es in einem Jahr noch einmal packt und Sie sich irgendwo im "kleinen Fußball" wieder einen Verein suchen?
Korte:
Das ist im Moment nicht der Plan. Ich habe einfach keine Sicherheit im Knie, auch wenn man niemals nie sagen sollte.

In ihrem letzten Spiel für den SVW gegen Jena im Februar schossen Sie noch einmal ein Tor zum späten Ausgleich und konnten sich von den Fans feiern lassen. War das rückblickend ein schöner Abschluss - auch wenn damals noch nicht klar war, dass es so schnell vorbei sein würde?
Korte:
Wenn man das so betrachtet, dann schon. Es gibt schlechtere letzte Spiele, vor allem wenn man zurückschaut, wie es nach Corona ohne Fans weiterging. Ich hatte für mich im Endeffekt einen schönen Abschluss.

Welche Lehren kann man für sich persönlich ziehen, wenn man wie Sie mit einer Verletzungsgeschichte über Monate und Jahre konfrontiert wird?
Korte:
Bei so schweren Verletzungen kämpft man weitgehend für sich alleine. Dieser Ehrgeiz, dieser Wille, diese Selbstdisziplin, Eigenmotivation - das sind alles Dinge, die man lernt, wenn man sich auf alleine gestellt ist. Das hat man so im Teamsport nicht, wo man auch einmal ein schlechtes Spiel haben kann, aber von den anderen aufgefangen wird. Man lernt die kleinen Dinge zu schätzen und ist dankbarer, wenn man gesund ist. Solche Verletzungen härten einen ab, was Rückschläge angeht.

Sie haben für Eintracht Braunschweig gespielt, für Union Berlin und zuletzt für den Waldhof. Was waren die drei Höhepunkte Ihrer Karriere?
Korte:
Auf jeden Fall die beiden Aufstiege mit Braunschweig in die Bundesliga und mit Waldhof in die 3. Liga. Aufstiege sind immer ein Erlebnis, das in Erinnerung bleibt. Ein ganz besonderes Spiel war das DFB-Pokal-Achtelfinale mit Braunschweig in der Allianz Arena gegen Bayern im März 2015 (Endstand 2:0 für München, d.Red.), bei dem ich eine Halbzeit lang gegen eine der besten Mannschaften der Welt spielen durfte.

Und welcher Trainer hat Sie am meisten geprägt?
Korte:
Ich hatte schon einige Trainer in meiner Karriere, obwohl ich nicht bei so vielen Vereinen war. Man versucht, von jedem Trainer etwas mitzunehmen. Alle haben ein bisschen was hinterlassen. Klar, Torsten Lieberknecht haben mein Bruder Gianluca und ich viel zu verdanken, weil er uns damals den Traum Profifußball ermöglicht und uns aus Mechtersheim nach Braunschweig geholt hat.

In Mannheim haben Sie wieder mit ihrem Bruder Gianluca zusammengespielt. Wie fällt die Bilanz Ihrer Waldhof-Zeit aus?
Korte:
Gesundheitlich natürlich eher: geht so. Aber abgesehen von meinen Verletzungen hatte ich drei wunderschöne Jahre in Mannheim. Wir hatten immer eine Mannschaft, die sich auch außerhalb des Platzes super verstanden hat. Daraus haben sich viele Freundschaften entwickelt, so etwas findet man nur sehr selten. Ich glaube, das hat man auch auf dem Platz gesehen. Es ist auch etwas Besonderes, wenn man zuhause spielt und die Familie beim Spiel im Stadion ist.

Sie haben schon einmal ein Logistikstudium wegen des Fußballs abgebrochen. In welche Richtung soll es jetzt nach der Profi-Karriere gehen?
Korte:
Ich habe schon zwei, drei Ideen. Da ist aber noch nichts spruchreif. Ich würde auf jeden Fall gerne etwas studieren.

Waldhof-Sportchef Jochen Kientz hat Ihnen angeboten, eine Funktion im Verein zu übernehmen. Das wollten Sie nicht, zumindest zu diesem Zeitpunkt. Warum?
Korte:
Ich will erst einmal einen bisschen Abstand vom Fußball gewinnen. Dass mich Fußball auch weiterhin interessieren wird, ist klar. Aber ich will erst einmal einen klaren Cut machen und eine andere Herausforderung zu 100 Prozent annehmen. Der Fokus soll jetzt auf dem Neuen liegen.

Zur Person:
Raffael Korte (29) bestritt 48 Zweit- und 36 Drittligaspiele für Eintracht Braunschweig, Union Berlin, den 1. FC Saarbrücken und den SV Waldhof. Mit Braunschweig stieg der gebürtige Speyrer 2013 in die Fußball-Bundesliga auf. Seit 2017 spielte er für den SVW. Nach dieser Saison beendet der Zwillingsbruder von Gianluca Korte seine Profi-Karriere aufgrund chronischer Knieprobleme.

Quelle: Mannheimer Morgen
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