Presse, 16.02.2019

[Pressesprecherin]

THEMA DES TAGES
FUSSBALL MANNHEIMER REGIONALLIGA-TEAM IN DER BENSHEIMER KLETTERHALLE IM EINSATZ

Waldhof-Trainer Trares geht voran
16. Februar 2019 Autor: kr/red
Waldhof-Coach ging beim Training in der Bensheimer Kletterhalle als gutes Beispiel für seine ...
Waldhof-Coach ging beim Training in der Bensheimer Kletterhalle als gutes Beispiel für seine Spieler voran.

© Neu
BENSHEIM.Eine besondere Trainingseinheit absolvierte Fußball-Regionalligist SV Waldhof Mannheim gestern in der Bensheimer Kletterhalle. Ebenso wie seine Spieler wagte sich auch Trainer Bernhard Trares in die Steilwand – und schaffte es bis ganz oben unter’s Hallendach. Doch es ging nicht allein um das Überwinden der Höhenangst, auch ein Domino-Parcours musste als Team-Maßnahme aufgebaut werden. kr/red

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[Pressesprecherin]

FUSSBALL MANNHEIMER REGIONALLIGA-TRUPPE ABSOLVIERTE EIN BESONDERES TEAMTRAINING IN DER BENSHEIMER KLETTERHALLE

Waldhof-Buben wollen auch in Bensheim hoch hinaus
16. Februar 2019 Autor: Thomas Tritsch (tr)
BENSHEIM.Auch so sehen (mögliche) Aufsteiger aus: Timo Kern kraxelt den Kletterbaum hoch wie eine geschmeidige Katze. Knapp zehn Meter über dem Boden wird es dann kurz spannend. Der Mittelfeldspieler des Fußball-Regionalligisten SV Waldhof Mannheim konzentriert sich und richtet sich auf einer winzigen Plattform auf. Freistehend – natürlich mit einer Leine gesichert. Von unten gibt es kollektiven Applaus. „Hey, Timooo!“ Wieder unten angekommen macht Michael Dreißigacker den Test: Kerns Hände zittern kaum. „Der Mann kann mit Stresssituationen umgehen“, kommentiert der Chef der Bensheimer Kletterhalle respektvoll.

Dreißigacker ist seit Kindertagen ein Fan von Waldhof Mannheim. Also hat er die Kicker für ein etwas anderes Training nach Bensheim eingeladen. „Das ist vor allem Spaß. Aber auch eine Gelegenheit, seine Grenzen zu erfahren“, so Trainer Bernhard Trares. Der Ur-Heppenheimer (genauer: Kirschhäuser) coacht die Waldhof-Buben seit gut einem Jahr in der Regionalliga Südwest. 2001 hatte der 53-Jährige selbst eine Saison bei den Blau-Schwarzen gespielt.


Nach einem Trainingslager in der Türkei und eine Woche vor dem Punktspielstart ins neue Jahr genoss das Team einen Tag abseits des Spielfelds. „Nein, heute gibt´s kein Training mehr“, bestätigte Co-Trainer Benjamin Sachs gestern. Auch er und Trares begaben sich hemmungslos in die Vertikale und kletterten bis zu 13 Meter unter das Hallendach.

Die Spieler haben sich währenddessen einer spannenden Team-Challenge gestellt. Die Kletterwände und der Hochseilgarten waren fast fest in Mannheimer Hand. „Wie schaut es denn mit der Verletzungsgefahr aus?“, will Marco Schuster wissen. Schließlich will er fit sein, wenn es nächsten Samstag zu Hause gegen den FSV Frankfurt geht. Michael Dreißigacker beruhigt: „Bis auf einen Fußballer, der sich den Kopf beim Hochsteigen leicht an einem Kletterast angeschlagen hat, ist hier noch nichts passiert!“

Schuster schmunzelt und legt los. Auch er steht oben aufrecht und zögert nicht lang, als der Mann am Sicherungsseil sagt, er solle sich nach hinten abstoßen. Das kostet ein hohes Maß an Überwindung, versichert der Kletterexperte. Und Vertrauen.

Auch Bernhard Trares lässt sich in seiner Zuversicht nicht stören. Tiefenentspannt ist er vor zehn Tagen mit seinen Jungs aus dem Trainingslager im türkischen Side gekommen. Wiederholt hatte er in den letzten Wochen betont, dass der Aufstieg in die Dritte Liga das große Ziel der Mannschaft sei. Nicht so in Bensheim: „Das wichtigste Spiel ist immer das nächste.“ Er sei keiner, der weit in die Zukunft blicke.

Mit Lilien und Eintracht verbunden
Auch seine eigene sportliche Biografie war eine wechselhafte. Bis 1982 hat er beim SV Kirschhausen seine ersten Meriten verdient. Danach zog es ihn zur Jugend von Eintracht Frankfurt, mit der er 1983 Deutscher A-Junioren-Meister wurde. Seine Profilaufbahn begann er 1985 in der Zweiten Liga beim SV Darmstadt 98. Für die Lilien bestritt er in vier Spielzeiten 126 Spiele, erzielte dabei als Mittelfeldspieler 28 Tore. Danach folgten Stationen bei Alemannia Aachen, TSV 1860 München und Werder Bremen. An der Weser war 1999 am Pokalsieg beteiligt.

Seine aktive Laufbahn beendete Trares beim Karlsruher SC. Ab der Saison 2015/16 war er als Co-Trainer von Bruno Labbadia beim Hamburger SV tätig. Die Spiele des Teams verfolge er ebenso wie jene von Darmstadt und Eintracht Frankfurt mit besonderem Interesse. „Das sind Clubs, mit denen ich mich natürlich verbunden fühle.“

Bei allen Aufstiegsplänen: Ein Ausflug in die Steilwand war Neuland für die Waldhof-Kicker. „So etwas haben wir noch nie gemacht“, so der Trainer, der betonte: Jeder kann, keiner muss. Massive Höhenängste waren in Bensheim kaum zu beobachten. Typen wie Mirko Schuster, Torhüter Markus Scholz oder Stürmer Jesse Weißenfels – nach einer fast komplett pausierten Vorrunde wieder voll belastbar – gaben sich keine Blöße. Das soll auch beim Pflichtspiel-Auftakt am Samstag so sein. Fußball-Lehrer Bernhard Trares bleibt optimistisch. Er ist mit seinen Jungs zufrieden. Auch in der Steilwand.

© Bergsträßer Anzeiger, Samstag, 16.02.2019
VOR GERICHT UND AUF DEM PLATZ
Tabellenführer SV Waldhof Mannheim setzt die Rückrunde in der Fußball-Regionalliga am 23. Februar (14 Uhr) mit dem Heimspiel gegen den FSV Frankfurt fort.

Zuvor wird am Mittwoch am Frankfurter Landgericht die Zivilklage des Vereins gegen ein Urteil des DFB-Bundesgerichts verhandelt. Wegen der Ausschreitungen beim Relegationsspiel wurden dem SVW in der laufenden Saison drei Punkte abgezogen.

Wegen angeblich vom DFB begangener Verfahrensfehler gibt sich der SV Waldhof sehr siegessicher. tr/kr

https://www.morgenweb.de/bergstraesser- ... 02319.html