SV Waldhof mit einem weiteren Sieg im Gepäck
05. Februar 2019 Autor: Thorsten Hof (th)
Side. Nach dem Abpfiff in den Bus, im Hotel unter die Dusche und dann zum Essen und zum Koffer packen - allzu abwechslungsreich gestaltete sich das Abendprogramm für die Fußballer des SV Waldhof am Dienstag nicht mehr. Die meisten der SVW-Kicker waren nach den abschließenden Massagen aber sicher nicht besonders böse darüber, jetzt einfach mal die Beine hochlegen zu können. „Wir gehen alle ein bisschen auf dem Zahnfleisch und sind froh, dass es jetzt nach Hause geht“, beschrieb Mittelfeld-Motor Marco Schuster die Stimmungslage in der Mannschaft, die aber immerhin ein weiteres Erfolgserlebnis mit nach Hause nahm: Gegen den Berliner Oberliga-Zweiten Tennis Borussia packte der Regionalliga-Tabellenführer zum Abschluss des Trainingslagers in Side noch einen 3:0 (1:0)-Sieg obendrauf.
Auch hier war nach den Toren von Timo Kern (21.), Sinisa Sprecakovic (76.) und Jannik Sommer (90.) zwar noch nicht alles Gold, was glänzte, und auch die Berliner waren zu ihren Chancen gekommen. Doch die Mannheimer bissen sich nach den anstrengenden Tagen am türkischen Mittelmeer nochmals durch und sorgten vor allem in der Schlussphase mit den laufstarken Nachwuchskräften Sprecakovic und Silas Schwarz für frischen Wind.
Schuster wieder voll belastbar
„Wir können die eine oder andere Situation nach vorne sicher noch besser ausspielen und konzentrierter agieren“, blickte Schuster auf den letzten von insgesamt drei Tests. „Dann machen wir vielleicht auch noch ein paar Tore mehr. Aber das war vielleicht auch ein bisschen der Kraft geschuldet“, meinte der Mann aus dem defensiven Mittelfeld, der nach seiner gleich zu Beginn des Trainingslagers erlittenen Schambeinprellung wieder 90 Minuten durchspielte und sich gut mit dem in Side starken Aufwärtstrend zeigenden Maurice Hirsch ergänzte.
Trainer Bernhard Trares wollte dem Test ebenfalls nicht die große Aussagekraft beimessen. „Man hat vor allem am Anfang gesehen, dass wir hier viel gearbeitet haben“, führte der Coach einige Nachlässigkeiten in der Defensive und Fehler in der Vorwärtsbewegung ebenfalls auf den Kräfteverschleiß zurück. Zudem agierten die Mannheimer ungewohnt mit zwei eher defensiv orientierten Mittelfeldspielern im Zentrum und Spielmacher Timo Kern als klassischem „Zehner“ in der Offensivreihe hinter Stürmer Valmir Sulejmani. „Wir haben da schon das ein oder andere probiert“, spielte Trares auf die Ausfälle von Dorian Diring (Kapselriss) und Gianluca Korte (Prellung) an, war aber „hinten raus“ schon zufrieden: „Mit dem 3:0 hatten wir schließlich ein ordentliches Ergebnis und haben gesehen, was möglich ist, wenn wir am Ende noch etwas Frische einbringen können“, sagte Trares.
„Ein gelungenes Trainingslager“
Sportdirektor Jochen Kientz, der den abschließenden Test von der Tribüne des Side-Star-Sportkomplexes aus betrachtete, wollte sich mit Blick auf den Rückrundenstart am 23. Februar gegen den FSV Frankfurt ebenfalls nicht in Details verlieren. „Wir wussten, dass es mit schweren Beinen nicht ganz einfach wird, aber das haben die Jungs ganz gut gelöst“, sah der Ex-Profi eher das große Ganze, dem nicht zuletzt Kapitän Kevin Conrad trotz der sichtbaren Erschöpfung viel Positives abgewinnen konnte.„Wir konnten hier echt gut arbeiten, haben viel miteinander unternommen und es hat keinen Stress gegeben“, zog der Abwehrchef eine durchweg positive Bilanz der zehn Tage an der türkischen Riviera. „Dass sich Dorian und Jesse Weißenfels gegen Wuppertal verletzten und Gianluca im Training etwas abbekommen hat, ist jetzt natürlich weniger toll. Aber insgesamt war das sicher ein gelungenes Trainingslager“, meinte der erfahrene Abwehrspezialist, der sich wie alle anderen auf die Heimreise am Mittwoch und den freien Donnerstag freute.
Dann wollen die Waldhof-Kicker die Batterien nochmals neu aufladen, bevor es am Freitag am Alsenweg wieder in den Alltagsmodus geht. Dann sicher wieder bei etwas winterlicheren Temperaturen, doch der türkische Frühling im Herzen dürfte die Waldhof-Kicker noch eine Weile durch grauere Tage tragen.
© Mannheimer Morgen, Dienstag, 05.02.2019
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