REGIONALLIGA-TABELLENFÜHRER STARTET IN SIEBENWÖCHIGE WINTERVORBEREITUNG / SILAS SCHWARZ UND TORHÜTER MIRO VARVODIC EINE OPTION
SV Waldhof braucht langen Atem
07. Januar 2019 Autor: Thorsten Hof (th)
Mit einer Laufeinheit in den angrenzenden Käfertaler Wald eröffneten die Waldhof-Profis gestern ...
Mit einer Laufeinheit in den angrenzenden Käfertaler Wald eröffneten die Waldhof-Profis gestern Vormittag das neue Fußballjahr.
© Binder
MANNHEIM.Den Start ins neue Fußball-Jahr nahm Marcel Seegert von der letzten Position auf. Das hatte aber nichts damit zu tun, dass der Winter-Neuzugang und Rückkehrer nicht fit wäre oder sich noch an den Weg aus dem Kabinentrakt Richtung Trainingsgelände des SV Waldhof gewöhnen muss, sondern war eher darin begründet, dass der 24-Jährige noch kurz ein paar Hände schütteln musste, ehe es unter der Führung von Trainer Bernhard Trares auf die erste Laufrunde Richtung Käfertaler Wald ging.
„Selbst die Kaffeemaschine steht noch am alten Platz“, freute sich Seegert, wieder „zu Hause“ zu sein. „Da fällt alles viel leichter.“ Dass er sich nach seinen eineinhalb Jahren beim Zweitligisten SV Sandhausen einen neuen Platz in der Kabine suchen musste, war da zu verschmerzen, für den Defensivspezialisten steht ohnehin das große Ganze im Vordergrund. „Ich freue mich, dass ich helfen kann, und will auch mit Leistung vorangehen. Wir stehen auf dem ersten Platz und gehen in jedes Spiel, um zu gewinnen - da kann man eins und eins zusammenzählen, wo es hingehen soll“, hat auch Seegert das große Ziel des Regionalliga-Ersten im Blick, für das in den kommenden sieben Wochen die Grundlagen gelegt werden, bevor es Ende Februar gegen den FSV Frankfurt wieder um Punkte geht.
Sextett weiter angeschlagen
Der lange Zeitraum bis zum Neustart ist in dieser Saison extrem. Die Wintervorbereitung ist (nach vier Wochen Pause seit dem 8. Dezember) sogar zwei Wochen länger als die im Sommer. „Damit werden sich alle Clubs beschäftigen müssen“, sagt Trainer Trares, der seinen Kickern nach dem Trainingslager in der Türkei beispielsweise nochmals eine Woche Auszeit gibt.
„Aber wir haben ja auch etwas aufgebaut und können das jetzt etwas anders gestalten als eine Sommer-Vorbereitung“, spricht der Coach die spezielle Rhythmisierung an, die mit Blick auf die angeschlagenen Spieler aber natürlich auch eine große Chance bietet, um dem Kader wieder voll ausschöpfen zu können. „Das war zuletzt schon grenzwertig. Wir waren froh, dass Pause war“, blickt Trares zurück und musste auch gestern noch auf das Trio Jan Just (Zehenbruch), Mounir Bouziane (Schambeinentzündung) und Christopher Gäng (Sprunggelenk) verzichten. Valmir Sulejmani (OP-Nachwirkungen), Mete Celik (Syndesmosebandverletzung) und Marcel Hofrath (Achillessehnenbeschwerden) absolvierten die Laufeinheit am Vormittag, werden ansonsten aber noch individuell herangeführt. „Die Jungs werden wir hinkriegen“, ist Coach Trares optimistisch.
Zugleich versucht der Regionalliga-Primus, sich weitere personelle Optionen offen zu halten und Risiken zu minimieren. Auch deshalb sind Silas Schwarz (21 Jahre, TSV Schott Mainz) und Torwart Miro Varvodic, der in Deutschland schon beim 1. FC Köln (sieben Bundesliga-Einsätze) und bei der Spvgg Greuther Fürth unter Vertrag stand, weiter als Gastspieler dabei. „Miro ist ein sehr erfahrener, guter Torhüter, den ich schon lange kenne“, sagt der Sportliche Leiter Jochen Kientz über den 29-jährigen Keeper, der bis Sommer 2018 bei den Stuttgarter Kickers unter Vertrag stand und zuletzt bei Drittligist Würzburg im Probetraining war. „Wir müssen uns so aufstellen, dass wir Alternativen haben“, blickt Kientz nicht zuletzt auf die aktuelle Verletzung von Scholz-Vertreter Gäng.
Bei Nachwuchsmann Schwarz denkt der SVW eher in die Zukunft. „Silas ist kein Spieler, der uns jetzt sofort weiterhilft, aber jemand der in der vergangenen Saison als junger Regionalliga-Spieler sein Potenzial angedeutet hat“, betrachtet Kientz den variablen Mittelfeldspieler als „spannendes Projekt“. Regionalliga-Absteiger Mainz gibt Schwarz die Möglichkeit, sich beim SVW zu versuchen. Eine Verpflichtung des Duos Varvodic/Schwarz vor dem Transferschluss am 31. Januar ist jedenfalls „theoretisch möglich“ (Trares), was auch von den kommenden Trainingstagen abhängen wird.
© Mannheimer Morgen, Montag, 07.01.2019
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