SV WALDHOF
Seegert-Poker ist eröffnet
16. Dezember 2018
Marcel Seegert (Nr. 24) kam bei Sandhausen – wie hier gegen Gartenstadt – auch im Verbandsliga-Team zum Einsatz.
© Binder
Von unserem Redaktionsmitglied
Alexander Müller
Mannheim. Das Interesse des Vereins ist da, aber der Berater hält einen Wechsel in der Winterpause für äußerst unrealistisch: Ob der „verlorene Sohn“ Marcel Seegert zeitnah zu Regionalliga-Spitzenreiter SV Waldhof zurückkehren wird, bleibt ungewiss. Guido Nickolay, Berater des bei Fußball-Zweitligist SV Sandhausen unter Vertrag stehenden Verteidigers, schloss einen Wechsel in der Winter-Transferperiode zum Regionalliga-Spitzenreiter im Gespräch mit dieser Zeitung jedenfalls ziemlich kategorisch aus. „Aus meiner Sicht ist das unmöglich“, sagte der Geschäftsführer von „Soccer and more“.
Seegert stammt aus Mannheim und spielte von 2014 bis 2017 am Alsenweg, in seiner bisher letzten Saison war er sogar Kapitän des SVW. Im Relegationsrückspiel in Meppen im Mai 2017 verschoss der 24-Jährige im Elfmeterschießen - der Waldhof scheiterte, pikanterweise hätte sich sein Vertrag nur bei einem Aufstieg in die 3. Liga verlängert.
Stattdessen wechselte Seegert zu seinem alten SVW-Trainer Kenan Kocak nach Sandhausen, wo er allerdings den Durchbruch nicht packte: In anderthalb Jahren schaffte es der Mannheimer nur auf zehn Einsätze in der 2. Liga und ist mit seiner Rolle unzufrieden. Da der Waldhof im Winter Ausschau nach Verpflichtungen für die Defensive hält, liegt der Name Seegert, der aus seiner Verbundenheit zu den Blau-Schwarzen nie einen Hehl gemacht hat, nahe.
Waldhofs Sportlicher Leiter Jochen Kientz dementiert auch gar nicht erst, dass er sich den früheren Leistungsträger gut wieder beim SVW vorstellen könnte. „Marcel ist mit Sicherheit ein guter Spieler, der für uns schon interessant ist. Er muss halt irgendwann einmal wissen, was er will“, betonte der Ketscher. Der Ball liege bei Seegert. „Er muss entscheiden, ob es ihm mehr bringt, in Sandhausen auf die Bank oder Tribüne zu sitzen oder ob er wieder nach Hause will. Es ist ja kein Geheimnis, dass er sehr Waldhof-affin ist. Aber wir schauen auch anderweitig, wer auf dem Markt ist. Vielleicht geht die Tür dann auch irgendwann zu“, soll Seegert laut Kientz kein Dauer-Thema werden.
Für Seegerts Berater Nickolay wird die Rückkehr-Option ohnehin zu hoch gekocht. „Er ist aktuell in Sandhausen nicht so weit weg von der Mannschaft, wie man bei seinem Einsatz in Kiel Ende November gesehen hat“, sagt er.
Auch der neue SVS-Trainer Uwe Koschinat hatte einem möglichen Wechsel Seegert zurück nach Mannheim zuletzt eine klare Absage erteilt: „Die Hoffnung muss ich im Keim ersticken. Marcel macht auf mich Tag für Tag einen besseren Eindruck.“ Laut seinem Berater sei eine Ausleihe allein aus formellen Gründen nicht möglich, da Seegerts Vertrag nur noch bis zum kommenden Sommer läuft. „Die Spekulationen“, so Nickolay, seien „aus Fansicht emotional verständlich“. Aber zum einen wolle der SVS den Spieler gar nicht abgeben, zum anderen sei dem 24-Jährigen „rein aus Vernunftgründen“ ein Wechsel zwei Ligen tiefer nicht anzuraten. „Deshalb hat sich das Thema ganz schnell erledigt“, sagte Nickolay. Das letzte Wort dürfte in dieser Angelegenheit jedoch noch nicht gesprochen sein.
© Mannheimer Morgen, Sonntag, 16.12.2018
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