LESERBRIEF
Geld besser anlegen als im SVW-Stadion
04. Dezember 2018 Leserbrief-Schreiber: Claudia Elißer
Zu Artikel: „Stadt beschließt Videokameras“ vom 6. November
Ist ja toll! Der Gemeinderat beschließt mal eben eine halbe Million Euro für das hiesige Stadion mit der Option auf weitere 1,8 Million für Renovierungskosten und zur Aufrüstung für den zu erwartenden Aufstieg. Dieser Verein ist der absolut Negativ-Werbeträger der Stadt Mannheim. Gegen die meines Erachtens zu milde Strafe des DFB geht man jetzt von Seiten der Vereinsführung auch noch zivilrechtlich vor.
Das zeigt auch, dass man hier nichts verstanden hat und durch dieses Verhalten eher noch das bisherige Verhalten wohl nicht verändern will/kann und damit ein fatales Signal aussendet. Die neusten Vorkommnisse am Mannheimer Hauptbahnhof durch Waldhof-„Fans“ zeigt ja genau diese Gesinnung. Das Geld wäre bestimmt für dringend benötigte Infrastruktur oder auch sonstige soziale Projekte besser angelegt gewesen.
Günter Wörner, Mannheim
Die Modernisierung des Carl-Benz-Stadions als Spielstätte des SV Waldhof Mannheim steht an und wird die Stadt Mannheim und damit den Steuerzahlern in Mannheim große Summen kosten. Ich finde es richtig, dass einmal geschaffene Werte erhalten und damit saniert werden. Die Frage ist nur, was hat der nicht SV Waldhof begeisterte Bürger davon, zum es bei der Finanzierung von anderen Projekten wie Ausgaben für Soziales, Bildung, Kultur und so weiter hapert?
Eine Gemeinschaft und Solidarität kann viel ertragen, von daher kam mir folgende Idee: Wie wäre es, wenn der SV Waldhof, der Vorstand, die Spieler, die Mitglieder, die Fans auf ihre Weise der Stadt und damit dem Bürger etwas zurückgeben würden, und zwar in Form von ehrenamtlich geleisteten Sozialstunden: Instandhaltung und Sanierung von Sportstätten, Pflege von Grünanlagen, Renovierung von Schulgebäuden und Kindergärten, Dienste im Krankenhaus/Pflegeheim, Benefiz-Veranstaltungen für Benachteiligte, öffentliche Zäune und Bänke streichen und so weiter.
Renate Kober, Ilvesheim
Bei den Maßnahmen der Stadt für das Stadion fühlen sich die Grünen gespalten, weil sie an und für sich keinen Profisport unterstützen wollen. Wenn man bedenkt, was die Stadt noch für die notwendige und unbestreitbare Sanierung des Nationaltheaters erbringt, sind das doch die sprichwörtlichen Peanuts.
Sollen die Theaterfreunde, die mit Recht unterstützt werden, denn besser gestellt werden als die Sportfreunde, nur weil bei den Sportfreunden die Träger, die Vereine, privat sind und nicht gleich vom Stadthaushalt mitfinanziert werden?
Mathias Wagener, Mannheim
1,82 Millionen Euro für Spielfeld, Flutlicht- und Beschallungsanlage, plus 470 000 Euro für eine Rasenheizung für den SV Waldhof? Da gibt es keine Bedenken wegen Umweltschutz, Anwohner, Lärm, nicht zu vergessen das massive Polizeiaufgebot und Sperrungen durch die Stadt Mannheim bei Spielen.
Und in Seckenheim gibt es für die Leichtathleten nicht mal eine Kunststofflaufbahn, da wird noch wie im Mittelalter auf einer Aschenbahn trainiert und die wird nicht mal richtig gepflegt.
Dank an die, die das entschieden haben, da herrscht Einigkeit in allen Gremien!
Claudia Elißer, Mannheim
Originalartikel unter http://bit.ly/2OwdosT
© Mannheimer Morgen, Dienstag, 04.12.2018
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