Presse, 06.11.2018

[Pressesprecherin]

Grüne lehnen geplante Investitionen in Carl-Benz-Stadion ab

06. November 2018 Autor: Steffen Mack (sma)

Soll bald mit Videoüberwachung ausgestattet werden: Das Mannheimer Carl-Benz-Stadion.

© Christoph Blüthner

Die Grünen im Gemeinderat wollen die von der Stadt geplanten Investitionen ins Carl-Benz-Stadion ablehnen. Zu diesem Ergebnis sei man nach ausführlicher Diskussion gekommen, so am Dienstag Fraktionschef Dirk Grunert. Da SPD, CDU und Freie Wähler/Mannheimer Liste aber bereits ihre Zustimmung signalisiert haben, dürften die Beschlussvorlagen - unabhängig von kleineren Parteien und Einzelstadträten - eine stabile Mehrheit bekommen. Damit wird sich am Mittwoch der Sportausschuss befassen. Entscheiden sollen Haupt- (20. November) und Technikausschuss (29. November).

Für eine moderne Videoüberwachung in der Heimspielstätte des SV Waldhof will die Stadt - als Eigentümerin - 560 000 Euro bezahlen (wir berichteten). 1,82 Millionen Euro sind vorgesehen, um Rasen, Flutlicht und Akustik in dem 1994 erbauten Stadion drittligatauglich zu machen. Bei einem Aufstieg im nächsten Sommer kämen für eine Rasenheizung 470 000 Euro hinzu.

„Wir sind uns der besonderen Bedeutung des SV Waldhof für den Fußballsport in Mannheim bewusst und schätzen die herausragende Jugendarbeit dieses Vereins“, betont Raymond Fojkar, sportpolitischer Sprecher der Grünen. Aber derart hohe Summen in den Profifußball zu stecken, sei „unverhältnismäßig“. Die Stadt solle damit besser den Jugend- und Breitensport fördern.

Städtische Kabinen renoviert

Unterdessen hat der VfR Mannheim eine städtische Mitteilung richtiggestellt. Darin war dem „MM“ auf die Frage nach größeren Investitionen, die in der jüngeren Vergangenheit in Sportanlagen getätigt wurden,unter anderem aufgelistet worden: „Umkleide Rhein Neckar Stadion, 1,9 Mio. €, 2018.“ Der VfR weist darauf hin, dass es sich nicht um das eigentliche Stadion handelt, in dem der Sechstligist seine Heimspiele austrägt. Laut Sportvorstand Boris Scheuermann floss das Geld vielmehr in Umkleidekabinen zwischen zwei städtischen Spielfeldern: dem Kunstrasen am Hans-Reschke-Ufer sowie dem Rasenplatz „Kuchenblech“. Davon würden alle Mieter dieser beiden Plätze profitieren.

Offenbar werde im städtischen Sprachgebrauch noch der gesamte Bereich zwischen Neckar und Carl-Benz-Stadion unter dem früheren Namen Rhein-Neckar-Stadion geführt, sagt Scheuermann. sma

© Mannheimer Morgen, Dienstag, 06.11.2018

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